Das Beste der 90er und vergleichsweise günstig, das ist der Roland JD-08. Entgegen älterer Boutiques, die (teils naturgemäß) eine geringe Stimmenanzahl haben, kommt dieser hier mit einer Polyphonie von 128 Voices verteilt auf zwei Parts und das noch mit einem achtstimmigen Dual-Sequenzer mit 64 Steps. Wer den JD-08 kauft wird sich vermutlich zuvor mit dem JD-800 befasst haben und wissen, worum es geht.
Klanglich ist der digitale Synthesizer genau das, digital. USB-C ist zeitgemäß, aber irgendwo auch ein Stilbruch, wer mit älteren Boutiques arbeitet, braucht neue Kabel, so passt auch der MyVolts-Splitter nicht. Trotzdem ist der Wechsel zu Type-C konsequent und logisch, zumal der JD-08 ja auch nicht in die Reigen der analogen passt, was nicht so ganz für den JX-08 gilt.
Interessant ist das Design, die Metallplatte ist nicht ganz durchgängig und links dominiert Kunststoff, der JX-08 hingegen erinnert mehr an den JU-06A. Trotzdem ist der JD-08 vom Gehäuse her wertig und verfügt über die von den Boutiques bekannten Risiken und Nebenwirkungen.
Schwer tue ich mich hingegen etwas mit den Slidern. Die sind aus Kunststoff und wirken fragiler als bei JX-08 und Co. Sie wackeln auch etwas und hier hat man vermutlich ein Wenig gespart. Ob sie dem rauen Live-Alltag widerstehen vermag ich nicht zu beurteilen, aber in jedem Fall sollte man etwas vorsichtig sein. Die Doppelbelegung der Bedienelemente ist so eine Sache, manche mögen es, andere haben Probleme damit, ich kann beides nachvollziehen.
Alles in Allem ist der Roland JD-08 ein guter Soundlieferant für die Klänge inzwischen vergangener Tage, wobei für DAW-Nutzer das Plug-In des JD-800 attraktiver sein dürfte. Wie alle Boutiques braucht übrigens auch der JD-08 einen eigenen Treiber, der aber in Windows 11 still und leise im Hintergrund nahezu automatisch geladen wird.