Als Produzent und Musiker mit eigenem Heimstudio war ich auf der Suche nach einer kompakten und erschwinglichen Lösung, um Synthesizer und Drummachines platzsparend zusammenzuführen. Der Behringer RX1602 V2 bot hierfür auf dem Papier genau die richtige Mischung aus Funktionalität, Preis und Größe. Besonders interessant erschien mir dabei die hohe Kanalanzahl von 16 Mono- bzw. 8 Stereokanälen auf nur einer Höheneinheit. Und tatsächlich erfüllt der Mixer meine Erwartungen im Studiobetrieb ausgesprochen gut.
Beim Auspacken hinterließ der RX1602 V2 direkt einen ordentlichen Eindruck. Das Gehäuse ist aus stabilem Metall gefertigt, und für ein Gerät dieser Preisklasse (unter 100 Euro zum Testzeitpunkt) absolut zufriedenstellend verarbeitet. Das integrierte Schaltnetzteil erspart lästige externe Netzteile und macht die Verkabelung im Rack übersichtlicher. Ein passendes Kaltgerätekabel liegt bei.
Die Ausstattung der Kanäle entspricht genau meinen Bedürfnissen: Pro Stereokanal stehen ein Mono-Send-Regler, ein Panorama-Regler, ein Pegel-Regler sowie ein praktischer Mute-Taster zur Verfügung. Gerade die Mute-Funktion finde ich im Studioalltag sehr hilfreich, da so das ohnehin schon niedrige Grundrauschen noch weiter reduziert werden kann und bei Bedarf schnell mal ein Kanal "weggedrückt" werden kann. In der Mastersektion gibt es zusätzlich einen separaten Send-Regler, zwei übersichtliche 7-Segment-LED-Pegelanzeigen und eine Kopfhörerbuchse (6,3 mm Klinke) mit eigenem Lautstärkeregler. Ebenfalls praktisch: Das Send-Signal lässt sich bei Bedarf direkt auf den Kopfhörerausgang routen – besonders nützlich, wenn man schnell einzelne Quellen vorhören möchte.
Ein großer Pluspunkt des RX1602 V2 ist, dass alle Eingänge symmetrisch ausgeführt sind und individuell zwischen professionellem Studiopegel (+4 dBu) und Consumer-Level (-10 dBV) umgeschaltet werden können. Damit lässt sich nahezu jede Hardware flexibel und störungsfrei einbinden. Der symmetrische Main-Ausgang als 6,3 mm Klinkenbuchsen sorgt zudem für eine rausch- und brummarme Signalübertragung.
Natürlich gibt es bei derart kompakten Maßen auch einige Einschränkungen: Aufgrund der kleinen Potis und deren enger Anordnung eignet sich der Mixer weniger gut für schnelle, spontane Eingriffe im Live-Einsatz. Für meine Nutzung im Heimstudio als fester Submixer ist das aber absolut kein Problem. Auch fehlen bauartbedingt Extras wie Klangregelung (EQ), Effekte oder aufwendiges Routing. Dies erledige ich jedoch ohnehin bevorzugt in der DAW oder mit externem Equipment.
Etwas störend finde ich allerdings, dass die Gehäusekanten ziemlich scharfkantig geraten sind – wer den Mixer außerhalb eines Racks aufstellen möchte, sollte zur Sicherheit eine schützende Unterlage (z. B. Moosgummi) verwenden, um andere Geräte vor Kratzern zu bewahren. Zudem bleiben seitliche Öffnungen sichtbar, wenn die Rackohren abgenommen werden. Im festen Rackverbau spielt das aber keine Rolle mehr.
Ein weiterer Punkt, den man bedenken sollte: Für die einzelnen Kanäle gibt es keine dedizierte Pegelanzeige, sondern nur eine Clipping-Warnung über den Mute-Taster. Ich hätte hier tatsächlich keine Einwände gehabt, wenn das Gerät ein wenig teurer gewesen wäre – ein einfacher mehrstufiger Pegelindikator pro Kanal wäre aus meiner Sicht ein echter Mehrwert. Dafür hätte sich sicher noch Platz gefunden. Vielleicht etwas für eine künftige "v3"-Version des RX1602. Was gelegentlich bemängelt wird, das man das Clipping bei aktiviertem Mute nicht wirklich erkennen kann, ist für mich hingegen nicht relevant, da mir gemutetes Clipping erst mal egal ist und ich typischerweise das Einpegeln nicht bei Maximallautstärke - sondern eben umgekehrt - beginne.
Klanglich arbeitet der RX1602 V2 überzeugend und unauffällig. Der Mixer hat einen neutralen Klangcharakter mit geringem Eigenrauschen und ausreichend Headroom, selbst bei stärkeren Eingangssignalen. Gerade beim Mischen mehrerer Synth-Spuren oder Drummachines zeigt er sich von seiner besten Seite und liefert zuverlässig ein klares, transparentes Signal.
Alles in allem bietet der Behringer RX1602 V2 eine durchdachte, praxisnahe Lösung für Heimstudios oder kleinere professionelle Setups. Wer realistische Erwartungen hat und auf eine kompakte Bauform sowie einfache Bedienung Wert legt, erhält hier ein solides und nützliches Werkzeug zu einem erstaunlich fairen Preis. Ich bin jedenfalls zufrieden mit dem Mixer und empfehle ihn gerne weiter.
Vorteile
+ Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
+ 16 Mono- bzw. 8 Stereokanäle auf nur 1HE
+ Geringes Eigenrauschen
+ Symmetrische Eingänge mit Pegelumschaltung (+4 dBu/-10 dBV)
+ Intuitive Mastersektion mit praktischem Kopfhörerausgang
+ Robuste Verarbeitung gemessen am Preis
+ Integriertes Netzteil (kein externes Netzteil nötig)
+ Drehregler sind leicht gerastert
Zu berücksichtigen:
- Scharfkantiges Gehäuse bei Nutzung ohne Rack
- Seitliche Öffnungen bei abgenommenen Rackohren sichtbar