Der Pro-800 ist aus einer Zusammenarbeit von Hersteller Behringer und dem Entwickler GliGli entstanden. Dieser achtstimmig-polyphone Synthesizer wurde inspiriert vom legendären Prophet 600 aus dem Jahr 1983, was man deutlich hören kann: Er lässt bewährte Klänge aus vergangenen Zeiten mithilfe durchdachter Features wiederaufleben. Der Pro-800 verfügt über zwei Oszillatoren mit drei Wellenformen, einen LFO, ein Filter sowie einen Arpeggiator und einen Sequenzer. Features wie MIDI-Konnektivität für den Anschluss eines Keyboards und ein interner Speicher für bis zu 400 Presets bringen den Pro-800 auf Höhe der Zeit. Der Behringer Pro-800 zeigt sich als bezahlbares Instrument, das altbewährte Klänge in die Moderne transportiert.
Die beiden Oszillatoren des Pro-800 erzeugen unabhängig voneinander die Wellenformen Sägezahn, Dreieck und Rechteck. Ein dafür vorgesehener Regler bestimmt dabei die Pulsweite der Rechteckform. Unterhalb des Reglers befindet sich die Sektion Poly-Mod, die den Oszillator A sowie die Filterfrequenz und den Oszillator B moduliert. Der darunter liegende LFO mit sechs verschiedenen Wellenformen schwingt in einer Frequenz zwischen 0,25Hz und 20Hz und steuert die beiden Oszillatoren auf Wunsch getrennt voneinander an. Das Filter verfügt über eine eigene Hüllkurve, die man über einen Resonanzregler zur Selbstoszillation bringen kann. Unterhalb des Filters findet man eine ADSR-Hüllkurve, die zur Klangformung dient. Wer mag, kann auch einen Glide für den Pro-800 einstellen.
Für den Pro-800 gibt es drei Betriebsmodi, für die der Schieberegler Unison-Track in der Sektion Poly-Mod verantwortlich ist. Im Polyphonic-Modus weist der Pro-800 jeder Note eine der acht Stimmen zu. Den Unison-Modus aktiviert man hingegen, indem man den Unison-Track einschaltet, ohne eine Taste zu betätigen. Um im Chord-Modus ein festgelegtes Noten-Pattern zu spielen, schaltet man den Unison-Track ein, während die zu spielenden Noten gehalten werden. Über den internen Sequenzer programmiert man bis zu zwei umschaltbare Sequenzen, deren Wiedergabegeschwindigkeit der Regler Value variiert. Das numerische Tastenfeld ist indessen für die Einstellungen des internen Arpeggiators zuständig. Wer möchte, kann sich bei der Abspielreihenfolge der Noten außerdem auch für eine zufällige entscheiden.
Behringer und GliGli haben den Pro-800 für alle Musiker konzipiert, die die Klänge der frühen Synthie-Zeit wiederaufleben lassen wollen. Dank der neu ausgearbeiteten Features erlaubt der Pro-800 allerdings noch detailliertere und abwechslungsreichere Klänge als sein Vorbild. Der interne Speicher des Pro-800 lässt zudem Platz für bis zu 400 Patches, die man von dort aus schnell und einfach über eine numerische Eingabe abrufen kann. Auf der Frontseite befinden sich praxisnah neben der Kopfhörerbuchse und dem Audioausgang ein MIDI-In-, ein Sync- und ein CV-Anschluss, wodurch man den Pro-800 auch über externe Hardware steuern kann. Wer den Pro-800 in ein größeres Setup integrieren möchte, baut ihn ohne großen Aufwand in ein Eurorack-Case ein. Auf der Rückseite versteckt sich außerdem ein Anschluss für einen Fußschalter, der zum Einsatz kommt, um die Noten des Arpeggiators zu halten.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Der Pro-800 stimmt sich beim ersten Einschalten von selbst, was rund 20 Sekunden in Anspruch nimmt. Gegebenenfalls muss man ihn in den ersten 30 Minuten nachstimmen. Der zuständige Regler befindet sich auf der rechten Seite der Bedienoberfläche. Über das Menü stellt man hingegen zusätzliche Parameter ein, wie etwa die Wellenform des LFO, den Geschwindigkeitsbereich, Umfang der Velocity oder des Aftertouch. Die Taste Settings ist wiederum für globale Einstellungen, wie etwa die Helligkeit des Displays, zuständig. In dieser Kategorie können die User auch MIDI-Kanäle zuweisen. Die Preset-Parameter werden verwaltet und eingestellt, indem die gleichnamige Taste gedrückt gehalten wird. Die Firmware des Pro-800 lässt sich jederzeit über den USB-Anschluss auf der Rückseite aktualisieren.