Sample-basiertes Beatmaking ist seit vielen Jahren eine etablierte Technik in vielen Groove-Styles. Natürlich bieten Rechner mit DAW und Plugins ein riesiges Potenzial, doch für manche Musiker ist ein reduziertes Setup ohne Software die bessere Lösung. Denn die direkte Auseinandersetzung mit physischen Geräten, die stimulierte Kreativität durch limitierte Möglichkeiten und die entspannten Augen, die nicht permanent auf einen Bildschirm starren, führen oft zu frischen oder wenigstens anderen Ergebnissen als der Feature-Overkill am Computer. Mit 1010music bento lassen sich Samples auf kreative Weise einsetzen, während man mit der Groovebox dank integriertem Akku völlig autark an jedem Ort arbeiten kann. Man muss dabei nicht unbedingt an dem viel zitierten Strand sitzen – jeder Ort kann eine Komfortzone zum Groove-Basteln sein. Kopfhörer einstöpseln, Samples laden und los geht's.
1010music bento vereint und erweitert die Sampling-Features von Blackbox und Lemondrop in einer neuen Hardware. Auf bis zu acht Spuren lassen sich Multisamples, One-Shot-Samples, Loops mit und ohne Slicing sowie eine Granular-Engine laden. Zur Bearbeitung sind Filter, Insert-, Send- und Master-FX vorhanden. Die Samples werden direkt von einer microSD-Card gestreamt, sodass die Speicherkapazität nur von deren Größe abhängt. Mit dem internen Stepsequenzer lassen sich Patterns einspielen, während sich Subsequenzen pro Track frei launchen lassen. Ebenso können Live-Loops über den Audioeingang aufgenommen werden. Die Bedienung erfolgt hauptsächlich über das farbige 7"-Touchdisplay und acht Encoder. Hinzu kommen 16 Step- sowie Menü- und Cursor-Tasten. 1010music hat seit dem Release mehrfach Firmware-Updates veröffentlicht, die neue Funktionen und Verbesserungen des Systems brachten.
Trotz ihrer kompakten Maße ist die 1010music bento eine Groovebox, mit der sich komplexe Tracks und ganze Songs erstellen lassen. Sie kann mit ihrer umfassenden Konnektivität eine zentrale Rolle für ein Tabletop-Setup übernehmen – ganz gleich, ob es für ein DAW-loses Studio oder für Live-Sessions zusammengestellt ist. Insbesondere die verschiedenen Modi zum Abspielen der Samples geben viel gestalterischen Spielraum. So lässt sich das Gerät auch nicht auf ein Genre festnageln, sondern kann von Hip-Hop über Dance und Electronica bis Ambient und experimentelle Styles eingesetzt werden. Die Firmware des Geräts ist auf zukünftige Erweiterungen ausgelegt, wodurch bento noch flexibler werden kann. Über den aktuellen Stand informiert 1010music im hauseigenen Forum.
1010music oder auch 1010music LLC wurde 2016 in Los Angeles gegründet. 1010music fokussiert sich auf digitale Lösungen für musikalische Anwendungen. Bevor die Entwickler von 1010music mit ihrer erster eigenen Produktreihe starteten, waren sie für namhafte Firmen tätig und realisierten z.B. große Softwareprojekte wie etwa „Traktor DJ“ für Native Instruments. Mit ihren kreativen Modulen für Eurorack-Modularsysteme, wie z. B. Sampler, Looper, Sequencer, Synthesizer und auch Effekte, verbinden 1010music digitale Technik mit analoger Steuerung und einer Bedienung über multifunktionale Touchdisplays.
Durch die Fähigkeit, Samples mit verschiedenen Modi abspielen zu können, lässt sich bento gleichermaßen für Beats, Melodien und Sounddesign einsetzen. Für chromatisch spielbare Sounds können Multisamples als authentische Instrumente eingerichtet werden. Es lässt sich aber auch ein einzelnes Sample über die gesamte Range mappen, was z.B. für Lofi-Styles interessant ist. Im One-Shot-Mode lassen sich Drumkits, Hits und Stabs organisieren. Für instrumentale Phrasen und Beats sind die Modi Loop und Slicing geeignet, mit denen sie einfach abgespielt oder sie in Slices zerteilt und neu arrangiert werden können. Diese Modi können in den acht Tracks in beliebiger Kombination aufgerufen werden. Granular hingegen kann nur einmal pro Projekt aufgerufen werden. Diese Engine erlaubt dann jedoch eine weitreichende Verfremdung der Samples. Die richtige Kombination der Modi macht den bento-Flair aus.