Erica Synths Perkons HD-1 (Perkons heisst übrigens der baltische Donnergott...) ist ein hybrider Drum/Percussion-Synth mit vier Instrumenten plus BBD-Style-Delay sowie Master-Kompressor und Modulation. Die Programmierung erfolgt über einen intuitiven Step-Sequenzer mit vier sichtbaren Tracks. Der Perkons HD-1 bietet umfangreiche Anschlussmöglichkeiten für Trigger- und Clock-Signale sowie Inserts für externes Processing der vier Instrumente. Eine umfangreiche MIDI-Implementation versteht sich fast von selbst. Anstelle von altbewährten X0X-Drums liefert der Perkons Sounds mit auffällig-aufregend synthetischem Charakter, reichlich Druck und riesiger Bandbreite. Der Lauflicht-Sequenzer des Perkons kann nicht „alles“, ist aber angenehm intuitiv und Live-tauglich aufgebaut. Gleiches gilt für die rundum robuste und hochwertige Hardware des Gerätes, die in mehreren attraktiven Farben lieferbar ist.
Im Erica Synths Perkons HD-1 arbeiten vier parallele Digital-Instrumente mit mehreren Klangerzeugermodellen und echt-analogem Filter/Drive. Sie werden durch die globalen Module Delay, Kompressor und eine zuweisbare Modulation ergänzt, besitzen jeweils (Mono)-Einzel-Outs sowie einen Insert-Weg für externes Processing. Die Instrumente werden entweder extern getriggert (etwa über Pads) oder vom 4-Spur-Sequenzer gesteuert. Pro Spur gibt es zwar nur maximal 16 Steps, dafür aber eine Vielzahl von intuitiv erreichbaren Abspielparametern, wie etwa Ratchets, Shuffle, Groove, vorwärts/rückwärts, Zufall, Clock-Teiler und mehr. Zudem lassen sich alle Parameteränderungen im Sequenzer einfach aufzeichnen. Ausgegeben werden MIDI-Noten und Controller. Sounds und Patterns können gemeinsam oder separat gespeichert und aufgerufen werden. Synchronisiert wird Perkons via MIDI oder analoger Clock.
Seine intuitive Zugänglichkeit und die robuste Hardware machen den Erica Synths Perkons HD-1 zu einem erstklassigen Live-Instrument, welches sich nach vergleichsweise kurzer Einarbeitung sicher beherrschen lässt. Man findet alles Notwendige, um in Realtime stimmige Grooves und krachig-knackige Sounds zu erstellen. Der Charakter von Perkons gibt sich interessant-elektronisch, bisweilen abstrakt-noisig und bewegt sich damit weit abseits typischer X0X- und Sample-Drum-Welten – ein Percussion-Synth im beste Sinne, aber damit sicher auch kein Drumcomputer für Jedermann. Nicht zu vergessen ist die Möglichkeit, Perkons via Drum-Pads zu triggern. So wird das Instrument auch für „echte“ Drummer und Percussionisten höchst interessant. Achja – Perkons liefert auch hervorragende Drones und Subbässe.
Die 2014 von Girts Ozolins in Riga gegründete Firma hat sich schnell zu einer festen Größe im Modularsektor etabliert. Durch die enge Zusammenarbeit mit Musikern aus der EDM-Szene überzeugen die Module und Geräte von Erica Synths durch ihre musikalische wie praktische Einsatzfähigkeit. Es werden mehrere Serien von Eurorackmodulen angeboten, die auf unterschiedliche Anwendungen zugeschnitten sind. Die Fusion-Serie basiert auf Röhrenschaltungen, die Pico-Serie besteht aus platzsparenden 3-TE-Modulen, während die Black-Serie hochwertige analoge sowie digitale Module kombiniert und die Drum-Serie zu einer modularen Drummaschine zusammengestellt werden kann. Außerdem wird der Bereich von performanceorientierten Stand-alone-Effektgeräten und Synthesizern nach und nach ausgebaut.
Sucht man eine live beherrschbare Groove-Box mit überzeugendem „Maschinen-Sound“, ist Erica Synths Perkons HD-1 eine unbedingte Empfehlung. Neben den oben genannten Vorzügen verträgt sich Erica Synths Hybrid-Percussion-Synth erstklassig mit peripherem Equipment: Die Synchronisation mit dem Laptop und/oder analogen Sequenzern ist ebenso einfach wie die Steuerung über Drum-Pads. Dank Insert-Wegen lassen sich die Sounds nach Belieben extern bearbeiten – man denke an Hi-End Outboard im Studio oder eine passende Auswahl an Bodentretern für die Live-Performance. Perkons beeindruckende Sound-Vielfalt lässt vollkommen vergessen, dass hier eigentlich „nur“ vier Spuren bzw. Instrumente gleichzeitig spielen – es klingt definitiv nach „mehr“!