Das Chandler Limited REDD Microphone ist ein Röhren-Großmembran-Kondensatormikrofon mit eingebauter Röhren-Mikrofonvorstufe. Das Ausgangssignal des REDD-Mikrofons ist ein kräftiges Line-Signal, das ohne Umwege direkt an den Line-In eines Audio-Interfaces, eines AD-Wandlers und sogar einer Bandmaschine angeschlossen werden kann. Oder – mit passend adaptiertem Kabel – direkt an den Line-Eingang eines Computers oder Laptops. Ein separater Mikrofon-Vorverstärker wird nicht mehr benötigt, kann aber zusätzlich benutzt werden! Die REDD-Serie von Chandler Limited basiert auf den legendären Entwicklungen aus dem nicht minder legendären EMI Abbey Road Studios in London. Das REDD-Microphone ist aber keine Adaption, sondern eine Eigenentwicklung von Chandler Limiteds Mastermind Wade Goerke.
Wie von einem Röhrenmikrofon gewohnt, besteht das Chandler REDD Microphone aus einem Netzteil und dem eigentlichen Mikrofon. Die Besonderheit: Eine Mikrofonvorstufe steckt beim REDD-Mic im Mikrofongehäuse, das fragile Kapselsignal wird noch im Mikrofon auf robusten Line-Level angehoben. Wichtige Einstellungen, wie der Gain-Wert des Preamps, werden direkt am Mikrofon eingestellt. Ebenso ein -10dB-Pad, eine Phasenumkehr und die Richtcharakteristik; das REDD Mikrofon kann als Niere und Kugel betrieben werden. Das Mikro verfügt über zwei Betriebs-Modi: den NORM- und den DRIVE-Modus. Im Drive-Modus erfährt der Klang eine deutliche Vintage-Färbung und der maximale Gain-Wert ist höher. Zusätzlich gibt es noch eine Contour-Schaltung: Die Bässe werden sanfter, die Höhen strahlender wiedergegeben. In der Summe bietet das Chandler REDD Microphone also vier unterschiedliche Sound-Charaktere in einem Mikro!
Durch den Gain-Regler direkt am Mikrofongehäuse ist das Chandler Limited REDD Microphone das perfekte Mikrofon für Solo-Künstler, die sich in Eigenregie aufnehmen. Das REDD Mikrofon liefert dabei echten High-End-Sound, der kaum Nachbearbeitung benötigt. Wer ein Mikrofon sucht, das möglichst viele Aufnahmesituationen abdeckt, wird hier definitiv fündig. Zudem fällt ein Großteil der üblichen Recording-Strecke weg, was nicht nur der Signalqualität guttut: Der Recording-Vorgang wird ebenfalls einfacher, weil die Technik überschaubar bleibt. Im Drive-Modus wird das hochauflösenden REDD Mikrofon zum echten Mr. Hyde-Mikrofon: Es klingt angenehm nach analoger Bandsättigung. Wer auf den Vintage-Sound der Sechziger steht, ist hier richtig. Mit dem REDD kann man sauber aufgelöste Akustikgitarren ebenso aufnehmen wie Gesang mit ordentlich Charakter.
Der im US-amerikanischen Iowa beheimatete Hersteller Chandler Limited gilt als derzeit einziges Unternehmen, welches die offizielle Berechtigung zum Nachbau, Neuentwickeln und Vermarkten von EMI- bzw. Abbey Road Studio-Equipment besitzt. Diese Ehre kommt nicht von ungefähr, hat sich das Unternehmen um Gründer Wade Goeke doch seit den frühen 2000ern sehr erfolgreich der Reinkarnation großer Studioklassiker, insbesondere von EMI und Neve, verschrieben. Heute ist Chandler Limited noch immer ein überschaubares Familienunternehmen. Es bietet eine recht breite Auswahl dieser und ähnlicher Studiotools auf ausnahmslos höchstem Niveau. So ist es nicht verwunderlich, dass sich Chandler Limiteds Credit-Liste wie ein Who-is-who der aktuellen Musikszene liest.
Ein Großmembran-Röhrenmikrofon wie das Chandler Limited REDD Microphone glänzt überall dort, wo es darum geht, die menschliche Stimme aufzunehmen. Gesangsaufnahmen sind also die Paradedisziplin für das REDD Mikrofon. Aber auch bei Voice-Over-, Synchron- und Podcast-Aufnahmen liefert das REDD Mikrofon starke Signale mit Line-Level, die über jeden Zweifel erhaben sind. Ebenso gut eignet sich ein Röhren-Großmembran-Mikrofon für Aufnahmen von akustischen Instrumenten im Nahfeld. Und – nicht zu vergessen – vor Gitarren- und Bass-Cabinets, zum Beispiel in Kombination mit einem dynamischen Mikrofon. Bei Röhrenmikrofonen ist zu beachten: Das Mikrofone benötigt ca. zehn Minuten Aufwärmzeit und nach dem Ausschalten sollte man dem Chandler Limited REDD Microphone vor der Bewegung wiederum fünf bis zehn Minuten Zeit zum Abkühlen gönnen, damit die Röhren – in diesem Fall sind nämlich zwei! – keinen Schaden nehmen.