Die letzten zehn Jahre war ich treuer K&M-Jünger – die Dinger galten für mich immer als das Maß der Dinge, wenn’s um Mikrofonstative ging. Und ehrlich gesagt: Ich war zufrieden. Bis das Neumann U87 einzog. Das Mikrofon der Mikrofone. Und plötzlich begann mein K&M-Stativ jeden Abend langsam aber sicher den Kopf hängen zu lassen – ganz so, als würde es sich fragen, ob es diesem halben Kilo an purem Studiostolz wirklich gewachsen ist. Spoiler: War es nicht.
Also begann die Suche nach einem würdigeren Thron für mein U87. K&M hatte in der höheren Preisklasse leider nicht mehr viel Neues zu bieten – und so führte mich der Weg zu Triad-Orbit. Amerikanische Marke, stolzer Preis, große Versprechen. Aber wie heißt es so schön: Wer billig kauft, kauft zweimal. Und ich hatte wirklich keine Lust auf ein drittes K&M-Galgen-Gymnastikprogramm.
Zwei Tage später stand das T2/OM/M2-Set vor der Tür. Drei edel verpackte Komponenten, Aufbau intuitiv, alles klickt, rastet, hält. Schon beim Zusammenbauen merkt man: Das hier ist kein Stativ, das ist Ingenieurskunst mit Bizeps.
Das Ding bringt Gewicht mit – jedes Umstellen ist ein kleines Oberkörpertraining. Aber ehrlich: Ich fühl mich jedes Mal ein bisschen wie The Rock, wenn ich’s neu positioniere. Und es steht. Und bleibt stehen. Keine schleichende Neigung, kein „ach komm, ein bisschen nachziehen geht noch“. Alles sitzt. Alles bleibt. Und das fühlt sich verdammt gut an.
Nach ein paar Wochen mit dem Triad-Orbit kann ich mir ein Comeback zu K&M nicht mehr vorstellen. Lustig eigentlich, dass ich die früher für das Nonplusultra gehalten habe – bis ich gemerkt hab, dass es da draußen eben noch Stative gibt, die das Wort Stabilität nicht nur buchstabieren können, sondern leben.