Deeflexx H!1 Edition V2.0

Ich bin ein Fan von luftigen Sounds und mag die brachiale Frontbeschallung mit engem Abstrahlwinkel nicht.
Das Deeflexxx verwandelt den Sound eines Frontstralhlers in einen luftigen, deutlich gleichmäßig im Raum verteilten Klang. Super gut und jetzt hören alle was aus dem Amp kommt.
Billig ist das nicht, es fühlt sich aber nahezu unkapputtbar an. Und wer weiß wie teuer eine Spritzgußform ist, der versteht auch warum man das Teil aus diesem Material nicht billig produzieren kann ....
So wie es gefertigt ist, hält es sicher ein Musikerleben lang.
Gerne hätte ich dafür noch eine genau passendende gepolsterte Tasche ... scheint es aber (noch) nicht zu geben.

Letztes Jahr im Oktober war ich auf dem Konzert von Aynsley Lister. Tolle Musik - und vor allem: ein toller Sound. Ich bin regelmäßig in dem CLub zu finden. Aber so einen tollen Sound hatte ich dort noch nicht erleben dürfen.

Das war auch das erste mal, dass ich jemand auf der Bühne ein Deeflexx nutzen sah. Was mich stutzig machte: Aynsley nutzt zusätzlich InEar-Monitoring; aber seine beiden Kollegen nicht. Insofern war ich überrascht. Sound ist für Aynsley wichtig - und auch, dass seine Kollegen gut hören. Das war für mich der Moment, mich mal intensiver mit dem Deeflexx zu beschäftigen.

Die Wirkungsweise war mir seit Jahren bekannt. Aber da ist zum einen der Preis. Und zum anderen ging es knapp 40 Jahre auch schließlich immer ohne Diffusor. Wenn man allerdings genau darüber nachdenkt, ist es live mit dem Monitoring immer herausfordernd. Oder auch nicht: man sucht sich seinen Sweetspot auf der Bühne und verweilt dort. Etwaige Anpassungen am eigenen Sound habe ich entweder gar nicht oder im letzten Jahr mit einem EQ auf dem Pedalboard vorgenommen. Hauptsache man hört sich selber gut.

Daraufhin habe ich mir aus Neugier ein Deeflexx H!1 Edition bestellt. Und der Unterschied war: überraschend. Auf einmal war der ganze Proberaum für mich ein Sweetspot. Ebenso auf Bühnen. Man kann sich einfach gut hören, man kann vielleicht sogar die Lautstärke reduzieren. Und: die anderen in der Kapelle können einen auch gut hören. Insofern hat es die ganze Kapelle vorangebracht.

Im Januar haben wir in einen etwas größeren Proberaum wechseln können (von 12qm auf wahnwitzige 17qm). Aufgrund niedrigerer Decken und Trägern eine komplett andere Akustik. Das hat mich mit dem Deeflexx nicht weiter gestört. Mein Kollege an der zweiten Gitarre war mit seinem Sound allerdings auf einmal komplett unzufrieden. Und das mit einem Friedman Dirty Shirley Mini mit dazugehörender Box. Ich habe dann mein Deeflexx vor seine Box gestellt. Und alles war wieder super. Mittlerweile haben wir also zwei Deeflexx (die zweite ist eine H!1 Aura) im Einsatz. Nicht günstig; aber gut für die Ohren aller. Und sind mir mal ehrlich: was wir schon an Geld für Pedalen ausgegeben haben um den Sound zu verbessern - da ist dieses Geld meines Erachtens sinnvoller investiert.

Ich habe den Diffusor gekauft, um bei Gigs in kleinen Clubs nicht die erste Zuschauerreihe wegzublasen. Ich habe ihn zunächst im Proberaum eingesetzt. Der Beam des Speakers wird ein entschärft. Der Klang verteilt sich etwas besser im Raum und alles klingt etwas aufgeräumter. Der Effekt ist nicht riesig, also nicht wie Tag und Nacht. Muss man so ein Teil haben? Klare Antwort: Nein. Es macht aber alles etwas netter und kann, so meine Erwartung, auf kleinen Bühnen einiges entschärfen. Wer jetzt ein knappes Budget hat, wird auch ohne Diffusor zurecht kommen. Wer gerne den Sound optimiert, kann hiermit etwas rausholen. Ich werde ihn jedenfalls behalten.