Zu meiner Perspektive: Ich bin Dumble ODS Fan seit ich 1981 in einem Fachgeschäft nach einem Vergleich spontan einen Kitty Hawk Standard erworben habe, obwohl ich eigentlich einen Mesa Boogie abholen wollte und von Dumble noch nie etwas gehört hatte. Ich habe aktuell 5 ODS Clones (Bludotone, Amplified Nation, Fuchs, Smart Belle, Hook) plus einen Wartelistenplatz bei Malin für eine Sweet Loraine, fast jedes relevante ODS-artige Pedal und etliche Preamps. Insofern traue ich mir, trotz eklatantem Dachschadens, eine Bewertung zu.
Kurzgefasst ist das nahezu unglaublich. Zwar gibt es nicht jedes Dumble Feature, wie bspw. Rock/Jazz oder Bright Switches, man kann aber dank der sehr mächtigen EQ-Regler durchaus deren Sounds erreichen. Der Clean-Kanal ist atemberaubend und kann sich mit meiner Referenz von Amplified Nation ohne Weiteres messen. Der Gain-Kanal hat alles was man von einem ODS erwartet, satte Mitten, halsbrecherische Dynamik, unglaubliches Clean-Up und ist von meiner Referenz, dem Bludotone, nicht annähernd so weit entfernt, wie es die Preisdifferenz vermuten liesse. Für den Sound sind 5 Sterne zu wenig.
Wie beschrieben kann das Teil vor einem Amp, in den Effekt Return, einen Power Amp oder direkt in ein Gerät oder eine DAW mit IR-Loader oder Speakersimulation verwendet werden. Für die Verwendung vor einem Amp gibt es an der Seite einen kleinen Tone Cut Schalter. Direkt in eine hochwertige Röhrenendstufe und eine echte Gitarrenbox gespielt (bei mir Fryette PowerStation und ein Fuchs Feiten Cab mit 2x EVM12L) zeigt sich, dass man gegenüber etlichen Boutique Stacks auf dem Markt locker 50% und mehr sparen kann. Selbst in eine Class D Endstufe (Palmer Macht) klingt es noch mehr als gut. Direkt in den Power Amp Eingang eines Line 6 Catalyst muss man zwar etwas nachregeln, bekommt aber durchaus einen Ton, der sich hören lassen kann. Unter Verwendung von hochwertigen IRs (Amalgam, York Audio) sind auch direkt hervorragende Ergebnisse zu vermelden. Geht also alles. Persönlich würde ich die Verwendung VOR einem Amp nicht in Betracht ziehen - der Clean-Kanal des Beekeeper ist viel zu gut, um ihn mit einem weiteren Preamp zu ruinieren und als reiner Boost zu schade, die Dynamik des Gain Kanals wird durch eine weitere Vorstufe reduziert und dafür will man eigentlich keinen D-Style Preamp. Erlaubt ist es natürlich trotzdem und funktioniert, wobei ein weiterer Preamp natürlich immer einfärbt.
Mängel kann ich keine vermelden, ich ziehe aber bei den Features einen Punkt ab, da es wirklich überhaupt keine Möglichkeit gibt, die Boost und Mid Switches ohne Gebrauch der Hände zu aktivieren. Wenn für einen dritten Fußschalter kein Platz ist, könnte man wenigstens eine Mini-TRS Buchse vorsehen, mit der sich ein Doppelschalter anschliessen lässt. So hat man leider gar keine Lösung.