Als allererstes: Das Rauschen und Brummen ist Null. So einfach ist das. Wen das dem JB-Prinzip innewohnende Brummen nachhaltig stört, der kommt hier definitiv zur Ruhe. Logischerweise, denn die Fender Ultra Noiseless sind im Grunde Humbucker.
Kommen wir einmal zum Sound. Eine von vielen Anforderungen an JB-Pickups bestehen ja darin, dass der "typische" Fender JB-Sound möglichst erhalten bleiben soll. Ich habe mehrere Jazz Bässe und konnte den Vergleich zwischen einem mit Ultra Noiseless nachgerüsteten und einem mit Original-PUs ausgestatteten Bass unmittelbar vornehmen.
Die Original-PUs klingen etwas nachdrücklicher. Fetter kann ich jetzt nicht sagen, sie haben auch nicht mehr Punch - oder wie man das so nennt. Es ist subtiler. Ich denke, dass die Original-PUs im Frequenzbereich um die 200 - 400 Hz etwas mehr Pegel haben. Im Vergleich zu diesen neuen hier klingen die Originalen etwas "aufgedickt" - sozusagen etwas mehr nach "Vintage".
Die Ultra Noiseless sind hingegen ein bisschen gefälliger in der Klangregelung und im Attack. Im Studio machen sie eine ziemlich gute Figur, ich habe es gerade ausprobiert. Sie klingen über den gesamten Frequenzbereich ausgewogener, "irgendwie" moderner, aber trotz allem immer noch nach Jazz Bass. Und zwar nach Fender! ;)
Wer - wie ich - das perkussive Bass-Spiel liebt, kommt mit ihnen auf seine vollen Kosten. Sie klingen feiner in den Höhen, auch obertonreicher und seidiger, allerdings zurückhaltender und nicht so "patschig", wie die Originalen. Man darf ihnen hier gerne ein paar obere Mitten im Bereich um die 1-2 kHz dazugeben, wenn man mag - ohne dass sie dadurch etwa anfangen würden rotzig zu klingen.
Das Tieftonverhalten ist sauber und klar, der Bereich der unteren Mitten um 100-200 Hz herum ist gut repräsentiert und äußerst wohlgefällig. Sie bauen den nötigen Druck in diesem Bereich auf, ohne aufdringlich zu sein. Der manchen Jazz Bässen innewohnende Dead Spot in den mittleren Mitten ist recht gut im Griff, der Bass klingt voluminös und singend.
Meinem American mit lackiertem Ahorn-Griffbrett tun sie gut, und insgesamt harmonieren sie mit der Holzkombination Erle-Ahorn. Das sollte man beim Umrüsten in jedem Falle bedenken: Nicht jeder JB klingt gleich, was unter anderem den verwendeten Hölzern geschuldet ist, vor allem dem Griffbrett. Insofern war es zunächst zwar ein Kauf der Katze im Sack, der sich aber in meinem Beispiel als richtig erwiesen hat.
Also volle Punktzahl und ein großes Lob an die Fender-Konstrukteure. Gut gemacht! :)