Nachdem ich mich dazu durchgerungen habe, mit den Luxus einer Gibson 335 zu leisten, wurde ich erst einmal jäh enttäuscht. Ich habe die ersten drei Gitarren alle wegen Qualitätsmängeln zurück geschickt. Ich war bestürzt, wie von Gibson so schlechte Qualität ausgeliefert werden kann. Hier eine Auswahl was ich zu beanstanden hatte: Bundstäbchen standen über, die Bindings waren so unsauber verarbeitet, dass man es von zwei Meter Abstand noch sehen konnte. Der Sattel war scharfkantig, die Potiknöpfe schief draufgesteckt und irreparabel. Im Gitarrenkoffer noch Holzspänne, die Bespannung nicht sauber geklebt. Das darf bei einer Gibson und bei diesem Preis nicht sein. Ich hatte parallel zwei Epiphone und eine Ibanez zum Vergleich. Alles samt waren in der Qualität um Lichtjahre besser als die Gibson.
Thomann hat mir dann ein Exemplar geschickt, das extra vorher in der Werkstatt nochmal ĂĽberprĂĽft wurde. Dann endlich, die Gibson, wie ich sie mir erwartet hatte.
Interessant war, dass fĂĽr mich alle vier unterschiedlich geklungen haben.
Die Humbucker brauchen eine gewisse Grundlautstärke, dass sie den Klang gut entfalten können. Aber dann hört man, warum diese Gitarre seit Jahrzenten ein Verkaufschlager ist. Sie ist wirklich wahnsinnig flexibel im Sound von Hardrock über Blues bis zum Jazz, mal soft, mal hart, mal bissig.
Die Mythos Gibson hat fĂĽr mich schon einen Knacks bekommen. Aber letztlich bin ich jetzt mit einer umwerfenen Gitarre belohnt worden.