Ich habe die LED Mega Strobe 768 Bar 2025 auf dem Winzerfest in Alzey in Aktion gesehen - Grund genug, mich näher damit zu befassen und mir zwei Exemplare anzuschaffen.
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Grundsätzliches
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Es ist kein Scheinwerfer oder Washer. Die RGB-Effekte werden zwar von 384 RGB-LEDs erzeugt, allerdings reicht deren Leistung nicht aus, um etwas zu beleuchten. Sie dienen also dazu, am Gerät selbst einen Effekt darzustellen, z.B. statische, oder sich bewegende Farbverläufe, Lichtpunkte etc. Die weißen Strobe-LEDs in der Mitte sind jedoch brutal hell und funktionieren gerade mit mehreren Mega Strobes evtl. auch als Blinder.
Die Möglichkeit, den Frost-Effekt per DMX zu steuern, ist genial. Manche Effekte brauchen Frost, andere nicht.
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Die DMX-Steuerung
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Natürlich verfügt das Gerät über einen Standalone-Betrieb. Hierzu kann ich nichts sagen, da ich ausschließlich DMX nutze.
Das Gerät verfügt über folgende Kanalmodi:
7, 18, 21, 113, 125, 257 oder 269 Kanäle
Als ich die Rezension verfasste, wich diese Angabe von der Artikelbeschreibung hier bei Thomann ab. Vielleicht gab es mit einem Firmware-Update mal eine Änderung.
Dabei sind die Modi mit 7, 18, 21, 125 und 269 Kanälen mit Effekt- und Showkanälen ausgestattet - also Kanälen bei denen über den DMX-Wert irgendeine Automatik-Funktion (Show- oder Effektprogramme) getriggert werden kann. Lediglich die Modi mit 113 und 257 Kanälen sprechen ausschließlich RGB- und Weiß-LEDs sowie die Frostfunktion an.
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Steuerung mit dem Wolfmix
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Beim Wolfmix ist es - soweit ich weiß - nicht möglich, in einem Preset einen bestimmten Kanal auf einen bestimmten Wert zu setzen. Damit fallen beim Wolfmix die Modi mit den Automatik-Funktionen raus. Es bleiben die Modi mit 113 oder 257 Kanälen, da hiermit die Leuchtelemente des Geräts direkt angesprochen werden.
Vorweg - in der Wolfmix-Fixture-Library gibt es die LED Mega Strobe 768 Bar als fertiges Fixture, dieses funktioniert jedoch NICHT. Beim Versuch, dieses Fixture in den Wolfmix einzubinden, schmeißt der einen Fehler.
Der Trick ist, das einzelne Gerät für den Wolfmix in mehrere Einzelgeräte zu zerlegen.
Ich habe mich für den 257-Kanal-Modus entschieden, da dieser die feinste Steuerung ermöglicht. Die Bar ist hierbei folgendermaßen aufgeteilt:
Die beiden RGB-LED-Leisten werden JEWEILS über 32 LED-Gruppen mit je 3 Kanälen (R, G und B) = 96 Kanäle angesprochen.
Die hellen, weißen LED-Leisten des Strobes in der Mitte werden über 64 Kanäle (64 mal Weiß) angesprochen.
D.h. die 257 Kanäle teilen sich folgendermaßen auf:
Kanal 1 bis 96 - RGBs auf der einen Seite
Kanal 97 bis 192 - RGBs auf der anderen Seite
Kanal 193 bis 256 - Weiß-LEDs in der Mitte
Kanal 257 - über diesen lässt sich die Frost-Funktion steuern.
Ich habe im Wolfmix hierfür 3 Fixtures gebaut.
Fixture 1: 32 Beams mit 96 Kanälen für die RGB LEDs
Fixture 2: 64 Beams mit 64 Kanälen für die Weiß-LEDs
Fixture 3: 1 „Beam“ mit einem Kanal für Frost.
Der Fixture Builder des Wolfmix unterstützt den Kanalmodus „Frost“ zwar auch dieser ist aber nicht gut steuerbar. Ich gaukle dem Wolfmix deswegen vor, es sei ein Scheinwerfer mit einem einzigen Kanal.
Zuletzt sind lediglich ab der gewünschten Startadresse zweimal Fixture 1, dann Fixture 2 und zuletzt Fixture 3 einzubinden.
Die Aufteilung des Gerätes in eigenständige Fixtures hat den Vorteil, dass man die RGB-LEDs, Weiß-LEDs und Frostfunktion im Wolfmix in unterschiedliche Gruppen packen kann. Die Gruppenaufteilung in meinem Wolfmix sieht z.B. so aus:
Gruppe A: Front
Gruppe B: Backlight (RGB- und RGBW-Washer)
Gruppe C: Mega-Strobe Weiß-LEDs
Gruppe D: Mega-Strobe RGB-Leds
Gruppe E: Frost
So lassen sich Weiß- und RGB-LEDs sowie die Frostfunktion völlig unabhängig voneinander steuern.
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Fazit
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Das Gerät vereint ein starkes Strobe, das ggf. auch als Blinder taugt, mit RGB-Effekten in einem einzigen Gehäuse. Ist nicht ganz billig, aber leistungsstark, vielseitig und hochwertig verarbeitet. Mit ein wenig Handarbeit ist das Gerät auch voll im Wolfmix nutzbar. Dass beim 257-Kanal-Modus keine zwei Geräte mehr in ein einzelnes DMX-Universum passen, finde ich persönlich nicht schlimm. Wenn man mehrere dieser Bars einsetzt, bietet es sich an, diese auf einer gemeinsamen Adresse zu betreiben, sodass sie synchron laufen.