Eurorack Modul
- analoger -24 dB/Okt. Hochpass-Filter
- 2 Frequenzbereiche schaltbar
- 3 CV-Eingänge für Filter-Frequenz
- Strombedarf: 55 mA (+12V) / 55 mA (-12V)
- Breite: 8 TE
- Tiefe: 43 mm
Back to the Modular-Roots
Mit den Modulen der 900er-Serie von Moog begann in den 60er Jahren der kommerzielle Synthesizerbau. Sie waren u.a. Grundlage für die Synthesizer Ic, IIc, IIIc/p und später für System 55, 35 und 15. Auch die Schaltungen des berühmten Minimoog basierten darauf. Mit den 900er-Modulen wurde das Prinzip des spannungsgesteuerten Oszillators ebenso wie die legendäre Schaltung des Ladder-Filters und auch die grundlegenden Konzepte von Hüllkurve, Noise Generator und VCA erstmals als ganzheitliches System realisiert. Behringer hat eine Auswahl der wichtigsten 900er-Module neu aufgelegt und dabei die Schaltungen historisch korrekt nachgebildet. Somit wurden auch Besonderheiten wie der S-Trigger und Module wie der VCO-Driver übernommen, was heutzutage im Euroracksektor zwar nicht mehr angewendet wird, sich aber dennoch problemlos integrieren bzw. anpassen lässt.
Modulierbarer Hochpass
Das Modul 904B ist ein 24dB Hochpassfilter ohne Resonanz und stellt das Gegenstück sowie eine Ergänzung zum Tiefpass 904A dar. Mit Fixed Control Voltage wird die Cutoff-Frequenz eingestellt, unterhalb der die tiefen Frequenzen abgesenkt werden. Der Bereich lässt sich zwischen Low (4Hz bis 20kHz) und High (10Hz bis 50kHz) umschalten. Die Cutoff-Frequenz kann über drei CV-Eingänge moduliert werden, wobei sich bei der Verwendung mehrerer Steuersignale die Werte summieren. Wenn das Modul 904B mit dem Modul 904A kombiniert wird, lassen sich bei seriellem Betrieb ein Bandpass und bei parallelem Betrieb und anschließender Mischung eine Bandsperre (Notch) realisieren. Für eine konstante Bandbreite nutzt man dann die gleichen, ggfs. über das Multiple 994 vervielfältigten, Modulationssignale. Mit zusätzlichen Modulationsquellen kann allerdings auch die Bandbreite via CV variiert werden.
Die größte Legende für kleine Budgets
Modularsynthesizer wie das Moog System 55 und selbst dessen kleinere Varianten System 35 und System 15 waren schon seinerzeit sehr teuer und auch heutzutage sind diese Ikonen sowie die Nachbauten unterschiedlicher Hersteller mit immensen Kosten verbunden. Behringer macht diese absolute Legende für jedermann erschwinglich und mit der Portierung in das Eurorack-Format lässt sich ein System deutlich kompakter und somit auch portabel aufbauen. Fans von den Pionieren der elektronischen Musik ist es hiermit möglich, einen eigenen Modularsynthesizer, wie ihn W. Carlos, Keith Emerson, Klaus Schulze u.v.a. einsetzten, selbst zu konfigurieren, die speziellen Eigenheiten des Vintage-Systems zu erfahren, ihn im eigenen musikalischen Kontext einzusetzen und sogar mit weiteren Eurorackmodulen interagieren zu lassen.
Über Behringer
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Der Bass-Eliminator
Mit dem Modul 904B können Bassanteile in einem Sound vermindert werden, falls sie im Klangbild zu dominant sind. Leadsounds lassen sich hiermit schlanker machen, sodass sie sich besser in ein Arrangement einfügen. Wird dabei die Cutoff mit der Key-CV von einem Keyboard oder Sequenzer gesteuert, passt sich die Filterung der Melodieführung an. Ebenso ist der Einsatz bei Snares und Percussion sinnvoll, um deren Bassbereich zu bereinigen, damit Kick, Toms und Bassline genügend Platz im Frequenzspektrum erhalten. Für metallische Sounds wie Hi-Hats und Cymbals kann die Frequenz des Filters sehr hoch angesetzt werden, sodass die „silbrigen“ Anteile von Rauschen oder einem disharmonischen Oszillatormix schillernd zu Geltung kommen.