Pace iLok 3 USB-A

Bin nach dem Ausfall meines ILOK2 auf den ILOK3 umgestiegen. Als Softwarehersteller würde ich die volle Punktzahl vergeben, denn aus Herstellersicht ermöglicht der ILOK die genaueste Kontrolle über den Ort und die Anzahl der Lizenzen. Aus Kundensicht nicht gerade das kostengünstigste und anwenderfreundlichste System. Die einfache Freischaltung mit einer "Computer-Lizenz", wie beispielsweise bei FabFilter, u-he oder Ableton, würden sicher die meisten Anwender bevorzugen. Wenn man wie ich professionell mit Audio arbeitet (Komposition, Sounddesign, Mixing), wird man aber um das System nicht herumkommen. Sehr viele der hochwertigen und hochpreisigen Plugins nutzen den ILOK - und je mehr man darüber laufen hat - ich gerade 34 - desto eher rechnen sich auch die Kosten. Insgesamt ein ausgereiftes Autorisierungssystem. Auch die Hardware (Version3) macht einen kompakten und sehr stabilen Eindruck. Wenn man darauf angewiesen ist, dass die Plugins "24/7" laufen, sollte man sich die kostenpflichtige "Zero Downtime" Option dazu buchen.

Die Verarbeitung ist ok, aber nicht optimal. Die Hülle weist auch bei sorgfältigem Umgang schon nach wenigen Ein- und Ausstöpselvorgängen Kratzspuren auf; nach einem halben Jahr sind diese besorgniserregend deutlich geworden. Diese Abnutzung muss man beim alten rechteckigen USB miteinkalkulieren; gerade deshalb wäre ein abriebfesteres Material angebracht. Als Backup werde ich mir dann lieber die USB-C-Version kaufen.

Die blaue LED nervt, wie blaue LEDs eben nerven - grell und in einer dunklen Umgebung mutmaßlich potenziell augenschädlich. Hoffentlich ist dieser allgemeine Trend bald vorüber und die nächste iLok-Generation nutzt gediegen-augenfreundliches Rot.

Ich habe mir einen Hardware-iLok zugelegt, um meine Software (vor allem ProTools) auch an Orten ohne Internet, also ohne die iLok-Cloud zu verwenden.

Die Übertragung der Lizenzen auf den iLok hat problemlos per Drag-and-Drop funktioniert. Außerdem erkennen alle Geräte - egal ob MacOS oder Windows - den iLok sofort und die entsprechende Software lässt sich nutzen.

Ein großer Minuspunkt ist für mich allerdings, dass der iLok (trotz solider Verarbeitung) komplett ungeschützt ist...eine Ausführung mit Schutzkappe oder eine stabile Verpackung, wenn man den iLok nicht nutzt, wäre mir bei den Werten, die an dem Dongle hängen, deutlich lieber. Deshalb nur 4 Sterne bei der Verarbeitung.

Da der Preis für die Aufgabe, die der iLok erledigt, relativ hoch ist und diese Hardware-Variante für die Lizenzierung (der von mir verwendeten Software) nicht zwingend notwendig ist, würde ich den iLok nur empfehlen, wenn man wirklich nicht auf die iLok-Cloud oder die Gerätegebundene Lizenzierung zurückgreifen kann.

Alles in allem tut der Dongle zuverlässig seinen Dienst und erfüllt genau den Job, für den er gedacht ist - mehr aber auch nicht ;)

Der Key ist sehr robust aus Metall verarbeitet. Ich kann ihn nur mit dem Plastik-eLicenser für Cubase vergleichen, der ist wesentlich klobiger gebaut und schlechter verarbeitet. Das mag jetzt alles etwas banal rüberkommen, aber für den Anwender ist der einzige Vorteil an einem USB-Key, dass er transportabel ist und so kann es eben doch mal passieren, dass er runterfällt oder man daran hängen bleibt, wenn er am Laptop angesteckt ist. Da habe ich mit dem iLok erstmal keine Angst, dass was kaputt geht.

Mit der zugehörigen Software von iLok ist die Handhabung auch recht einfach.

Ich habe großes Verständnis für Softwarehersteller, die ihre Lizenzen schützen und den Anwendern trotzdem die Möglichkeit geben wollen, die Software mit unterschiedlichen Computern zu nutzen. Der iLok hat also seine Daseinsberechtigung und die Leute bei iLok können ja auch nicht von der Hand im Mund leben. Aber irgendwie will man nicht so ganz glauben, dass das unscheinbare Ding 45€ wert ist. Darum musste ich in der Gesamtwertung einen Stern abziehen.