Es ist nach 20 Jahren Gitarrenerfahrung meine erste brandneu gekaufte Gitarre. Deswegen war ich sehr überrascht, was Jackson hier geliefert hat:
Das Negative vorweg:
- Das "Setup" war im Prinzip nicht vorhanden, die Brücke nach hinten gekippt, die Intonation komplett verstellt.
Nach 2h Setup herstellen spielt sich die Gitarre nun so, wie es sich gehört, ich war allerdings schon der Meinung, dass man eine Gitarre mit einem zumindest halbwegs brauchbarem Setup ausliefern könnte...
Zweiter Punkt wäre die Verarbeitungsqualität:
-Mehrere Einschlüsse im Klarlack bei den Fretmarkern, kleine Klacklackspritzer am Binding und Schleifspuren am Hals sind jetzt auch nicht unbedingt was was man auf einer 1000€ Gitarre sehen will.
Hier war Thomann großzügig und ist mir mit einem Rabatt engegengekommen, da ich die Gitarre wegen sowas nicht zurücksenden wollte.
-Die Tremolobolzen sind auch nicht gleich weit eingeschlagen, auch unschön.
-Der Push/Pull Volume Knopf ist sehr leichtgängig und die Pegelabsenkung finde ich nicht sonderlich sinnvoll, ist halt Geschmackssache.
-Der Arm vom Floyd hat einiges an Spiel, egal wie sehr man ihn festschraubt. Tremflutter sind so unmöglich, hier hat ein Wechsel auf einen Push-In Hebel geholfen.
Dennoch bekommt man hier eine wirklich tolle Sevenstring Rhoads, hat mich vom Style her genau angesprochen. Bei den Pickups war ich skeptisch, spiele sonst nur passive Duncans, aber die Fishmans klingen wirklich top!
Trotz all der Kritik spielt sich die Gitarre top und ist gut ausbalanciert. Überrascht hat mich das geringe Gewicht, meine ESP-SV ist deutlich schwerer, ich finde die leichtere Jackson sehr angenehm.
Der Cutaway am Korpus bei den höheren Bünden ist eine super Erfindung, so kommt man wirklich gut an die hohen Lagen, ist bei der Rhoads gerade mit 24 Bünden ja sonst nicht so leicht.
Das Einzige was mir fehlt wären Luminlay Sidedots, die wären wirklich noch schön gewesen. :-)