Superlux S502MKII

Habe heute das S502MKII mit einem Behringer XR18 getestet. Abgesehen vom Hintergrundrauschen gibt es keine Störgeräusche wie sie von den anderen Nutzern beschrieben wurden. Auch im Spectrumanalyzer war da nichts zu finden.

Wir nutzen das ORTF Mikro für Sprachaufzeichungen in einem Kirchenraum. Das sieht ordentlich aus und funktioniert super.

Ein paar Verbesserungsmöglichkeiten gibt es allemal:

1. Es gibt keinen stabilen Metallkorb über der Mikrofonkapsel wie bei anderen Mikrofonen. Es gibt keinen Hinweis in der Anleitung ob die silberfarbenen Oberflächen der beiden Mikrofonkapseln vor Berührungen geschützt werden müssen oder nicht.

2. Wenn man die beiden mitgelieferten Windschütze als Berührungsschutz verwendet sieht das ziemlich doof aus.

Falls es bei anderen Mischpulten mit den Störgeräuschen Probleme geben sollte, könnte man versuchen, mit einem externen Phantomspeisegerät "Millenium Pocket Phantom" das Problem zu lösen. Für den geübten Bastler sollte es kein größeres Problem darstellen, die Netzgerätspannung von 20V auf die Phantomspeisung zu schalten. Das wäre dann nahe an der 25V Spannung die Heipi als Lösung beschrieben hat. Ich habe das aber nicht gebraucht und nicht ausprobiert.

Ich habe mir das Superlux S502 gekauft, um das OpenAir Konzert unseres heimischen Musikvereins aufzunehmen. Das Superlux S502 habe ich als ORTF Mikrofon entsprechend vor der Kapelle positioniert und in den Reihen der Musiker verschiedene Stützmikrofone aufgestellt.
Schon während der Probe habe ich über den Mischer mir den Sound des Superlux S502 angehört. ich muss sagen, ich war echt überrascht, wie klar und transparent ich alleine schon über das Hauptmikro die Kapelle gehört habe. Somit war ich natürlich sehr gespannt, wie der Sound auf der Aufnahme wirken wird.
Die Aufnahme über meine DAW selber verlief reibungsfrei. Ich hatte den Pegel des Superlux S502 gut eingestellt, so dass ich sehr gute Audioinformationen hatte, die ich dann über meine DAW bearbeiten konnte.
Das ganze Konzert umfasste 12 Stücke. Ich hatte im Vorfeld viel darüber gelesen, dass das Superlux S502 einen hohen Rauschanteil hat. Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Auf dem Audiofile ist kein Rauschen zu hören.
Letztendlich habe ich das Audiofile ein bisschen mit dem EQ (Lowcut bei ca. 50Hz, ca. -3db Peak bei ca. 250Hz und eine Highshelf +7db bei ca. 1850Hz), ein wenig Kompression, und der Sound ist überwältigend auf den Abhörmonitoren.
Mein Fazit: Der Kauf des Superlux S502 hat sich auf jeden Fall gelohnt und ich werde das Mikrofon sicher das ein oder andere mal für Aufnahmen wieder verwenden.

Und das perfekt und schnell. Super als Overhead am Schlagzeug. Ich brauche da nicht mehr groß Equalizer oder extra Mikrofone an Snare oder BD. Klarer differenzierter, warmer Klang. Ein Rauschen war weder mit den vollen 48V noch mit 24V Speisung zu vernehmen. Günstiger und einfacher geht es meiner Meinung nach nicht. Als Ergänzung zur Abnahme von Schlagzeug wäre noch ein dynamisches Großmembran Mikro als Front of the kit sinnvoll, wenn man etwas mehr tiefe Frequenzen einfangen will. Bei Features habe ich einen Stern abgezogen, da es keine Einstellungen zuläßt (warum auch). Beim Sound ein Stern Abzug, da mich sonst gelernte Toningeneure ans Kreuz nageln. Sowie ein Stern Abzug bei Verarbeitung, da ich keine Langzeiterfahrung über die Haltbarkeit habe.

Vielleicht hatte ich ja besonderes Glück, aber das Rauschen meines Mikrofon ist in Kombination mit guten Preamps komplett vernachlässigbar. Das Mikrofon klingt sehr ausgewogen mit einer leichten Höhenanhebung um ab ca. 4 kHz. Das ist nicht weiter schlimm, darf man ja den Preis von 149,—€ nicht außer Betracht lassen. Das optisch ähnliche Mikrofon von Schoeps, das wahrscheinlich dem Design Pate stand, kostet immerhin das 30-fache. Bei Live-Mitschnitten von Sinfonischen Orchestern macht es jedenfalls eine passable Figur. Enorm wichtig ist die Ausrichtung des Mikrofons: Bühnenbreite in Meter geteilt durch 2, in Richtung Zuhörer ist ein ziemlich guter Wert für den Standort des Mikrofons. Am besten auf dieser Position in 2 Meter Höhe über den Instrumenten positioniert, ausgerichtet auf die Bühnenmitte. So kommen recht passable Aufnahmen zustande - immer den günstigen Preis im Hinterkopf. Wer ein noch besseres ORTF-Mikrofon haben möchte, der muss halt dann richtig Geld ausgebe. Einen Stern Abzug bei den Features, denn das Mikrofon hat keinen Lo-Cut oder Pad-Schalter. Ansonsten volle Punkte :-)

Ich habe das Mikro gekauft, um Chor und Orchester in ORTF aufzunehmen, habe es bisher aber nur am Flügel (Blüthner Mod. 6) getestet. Das allerdings hat mich schon begeistert. Die Feuertaufe folgt am Pfingstsonntag, mit einem Chor in einer Kirche, es wird ein live Mitschnitt mit noch 4 weiteren Stützmikrofonen und evtl. 1 bis 2 Solistenmikros, da muss es zeigen, was es wirklich kann. So vermessen, es mit dem Schoeps zu vergleichen, bin ich zwar nicht, aber schau‘n wir mal. Ich bin sehr zuversichtlich, und werde die Bewertung danach vervollständigen.
Ein winziges Manko gibt es dennoch: das Adapterkabel hat an den 3-poligen Ausgangssteckern eine weiße und eine rote Markierung, aber nirgends habe ich eine Zuordnung zu rechts/links gefunden. Gut, das kann man durch Ausprobieren herausfinden (habe ich auch gemacht), aber ein kleiner Hinweis in den Papieren wäre schön gewesen. Übrigens: Rot ist rechts.
Nachtrag:
Ich hätte übrigens auch gern ungefähr zehn Euro mehr bezahlt, wenn statt des 60 cm Y-Kabels das 5 m lange dabei gewesen wäre, wie es dem E524/D beiliegt.
Nachtrag:
Gestern abend war der erste professionelle Einsatz als Hauptmikrofon für eine Aufnahme von Chor (20 Sänger) und Orchester (50 Musiker). Es wurde das Te Deum von Anton Bruckner aufgeführt.
Das S502 MKII hat sich hervorragend bewährt. Die Stützmikros für Chor und 4 Solisten haben sich harmonisch eingefügt.