QSC E110

Ich bin durch den Ausfall meiner NEXO Systemendstufe dazu gezwungen, meine PS10er momentan auszurangieren - gebraucht kommt man mit dem NEXO-System auf den gleichen Preis, den ein Paar QSC E110 mit vernünftiger Endstufe aufrufen. Der Vergleich beider Systeme ist meiner Meinung nach sehr passend - jedoch sind Verfügbarkeit auf dem Gebrauchtmarkt und der Altersunterschied von 30 Jahren nicht zu vernachlässigen. Die E110er im Vergleich mit den PS10ern bestechen gerade in den leisen und mittleren Lautstärken mit Präzision und gut auflösenden Mitten. Dazu sind die E110er weniger anfällig für Feedback. Erhöht man die Lautstärke, dann merkt man jedoch schnell, dass Transienten und der Hochmittelton in Sachen Auflösung den PS10ern unterlegen sind. Gerade im Bereich lauter Rock klingen die E110er in diesem Bereich fast schon matschig. Dafür jedoch sehr straff im Mittel-, Tiefmittelton und den Grenzfrequenzen hin zur Subbass-Trennung. Für den Allround-DJ-Betrieb sind die E110er also sehr passend. Bei Musik mit vielen Transienten, Live-Musik und viel Dynamik kann der Höreindruck schnell ermüdend werden. Eventuell liegt das auch an meiner Endstufen-Frequenzweichen-Abstimmung.

Zur Verarbeitung möchte ich noch mit hinzufügen, dass die E110er leider nur eine sehr leichte Schicht Lack haben. Dazu kommt das Gewicht mit 20 Kilo - was in der 10"-Klasse absolutes Schwergewicht ist. Einen Griff findet man leider nur oben und nicht an den Seiten, was bei höheren Stativen auch gerne man zum Problem werden kann. Dafür ist das Anschlusspanel und das Gitter das bisher hochwertigste, was ich bei Topteilen gesehen habe.

Alles in Allem hat man hier ein sehr solides System für Beschallungen aus der Dose, welches gerade bei Tanzmusik solide punktet. Wenn man das System allein aufbaut, sollte man die Robustheit und die nötige Kraftanstrengung nicht unterschätzen.