3. Unterschiede zwischen Westerngitarre und Klassikgitarre

Konzertgitarre
Konzertgitarre

Westerngitarre
Westerngitarre

Die Kopfplatte

Konzertgitarren werden allgemein mit einer durchbrochenen Kopfplatte ausgestattet. Sehr selten sind Modelle mit einer geschlossenen Kopfplatte wie bei Westerngitarren anzutreffen.

Kopfplatte einer Konzert- und Westerngitarre
Kopfplatte einer Konzert- und Westerngitarre

Das Griffbrett

Bei einer Konzertgitarre findet man Orientierungshilfen wie Inlays (im 3., 5., 7., 9., 12., 15., und 17. Bund) auf dem Griffbrett eher selten. Um zu gewährleisten, das man trotzdem nicht vom "rechten Weg" abkommt, verfügen die meisten Modelle aber über entsprechend eingearbeitete Punkteinlagen auf der oberen Halskante. Manche Hersteller bieten ihre Modelle allerdings ganz ohne "Wegweiser" an. Wer trotzdem nicht auf Dots verzichten will, der kann problemlos mit flüssigem Tipp-Ex selbstgemachte "Dots" auf der Sichtkante auftragen.

Außerdem ist das Griffbrett der Konzertgitarre breiter (ca. 5 cm). Der Abstand der 6 Saiten wird dadurch größer. Ein Vorteil für den Einsteiger, denn so bekommt er beim Greifen mehr Raum. Auf dem schmalen Griffbrett der Westerngitarre kann man dagegen schnell unabsichtlich auch eine benachbarte Saite berühren und damit z. B. die Schwingung der Saite unterbrechen.

Aber mit dem breiten Hals der Konzertgitarre können sich auch Nachteile verbinden. Der Einsteiger muss auf dem breiten Griffbrett einer Konzertgitarre zunächst einmal einige "Dehnungsübungen" vornehmen, um alle verlangten Griffvarianten hinzubekommen.

Das Griffbrett einer Konzert- und Westerngitarre

Der Hals

Im Gegensatz zur Westerngitarre hat die Klassikgitarren keinen Stab eingearbeitet, um die Halskrümmung justieren zu können. Das hat eigentlich zwei Ursache: 1. bei der Klassikgitarre werden keine Stahlsaiten verwendet - es herrschen also geringere Zugkräfte, und 2. der Hals ist stärker und dicker.

Spielpraxis

Das breite Griffbrett und die geringere Saiten-Spannung kommen gerade Anfängern sehr entgegen. Aber wie oben bereits erwähnt, muss mit der Greifhand auch eine größere Distanz überwunden werden. Daraus resultiert eine andere Handhaltung als beim Spiel mit einer Akustikgitarre. Der klassisch ausgebildete Gitarrist hält den Daumen der linken Hand, unsichtbar für den Zuschauer, hinter dem Hals versteckt und kompensiert so die üppigere Dimensionierung des klassischen Gitarrenhalses. Diese Haltung erweitert die Reichweite der Greifhand enorm.

Dennoch kann der Daumen der linken Hand die dicke E-Saite auf dem schmalen Griffbrett einer Westerngitarre viel besser erreichen, als das bei der Konzertgitarre mit ihrem breiteren Hals der Fall ist. Aus diesem Grund kann man mit der Westerngitarre auch viele Rock- und Popstücke leichter nachspielen als mit der Konzertgitarre.

Der Daumen ist hinter dem Griffbrett
Der Daumen spielt die tiefen Saiten

Haltung

Wer zur Konzertgitarre greift, muss auf eine extravertierte Show weitgehend verzichten. Bei der klassischen Haltung sitzt der Spieler im Normalfall ziemlich weit vorne auf einem Stuhl und stellt das linke Bein auf einen Fußschemel. Die Gitarre wird dabei auf den linken Oberschenkel aufgelegt. Aus diesem Grund ist die Konzertgitarre im Normalfall auch nicht mit einem "Knopf" zur Befestigung eines Gurts ausgestattet, so dass das Spielen im Stehen oft nur nach entsprechender Nachrüstung der Konzertgitarre möglich ist.

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