Der Amped 3 ist meine neue Soundzentrale auf dem Pedalboard.
Nachdem ich einige YouTube Videos vom Amped 3 angesehen hatte, dachte ich zuerst dass es sich dabei um eine rein3 Metalmaschine handelt. Da der Preis als Osterangebot dann verlockend günstig war, habe ich dann einfach mal zugeschlagen. Ich komme aus der Classicrock Ecke und benötige nicht wirklich Highgainsounds, die Möglichkeiten des Amped 3 sind aber so vielseitig, dass ich schnell für mich brauchbare Sounds gefunden habe. Mit der kostenlosen Architect Software ist es keine Problem schnell zum gewünschten Ergebnis zu kommen.
Jetzt zu den Highlights….
1. Liveanwendung:
Der Effekteinschleifweg lässt sich seriell oder parallel schalten und kann im Pegel angepasst werden. Zwei 9Volt Ausgänge am Gerät können Effektgeräte mit bis zu 500 mA mit Strom versorgen. Ich habe fünf Effekte im Effektloop und zwei vor dem Eingang. Im Loop nur digitale und vor dem „Amp“ Stimmgerät und Tubescreamer. Bisher konnte ich keine Schwächen feststellen. Die eingebaute Endstufe lässt sich mit 1Watt, 20 Watt oder 100 Watt betreiben. Damit kommt man ohne Probleme auf Wohlfühllaustärke, sowohl zu Hause als auch im Proberaum reichen die beiden niedrigen Leistungsstufen. Die 100 Watt sollten für die meisten Bühnen auch völlig ausreichend sein.
Alle Einstellungen lassen sich am Gerät anpassen und durch einfaches halten des jeweiligen Kanal-Schalters abspeichern.
Es gibt weiterhin global drei IR Plätze, die zwar nicht mit eigenen IRs geladen werden können oaber über die Software sehr vielfältig anpassbar sind. Am XLR-Ausgang liegt dann das Signal von einer der 3 anwählbaren IRs an. Diese Signal kann auf bis zu -20 dB angepasst werden. Damit bin schon beim nächsten Punkt.
2. Studioanwendung
Über den usb-c Anschluss wird der Amped 3 mit dem Computer verbunden und als Audiointerface erkannt. Bei meinem Mac war das überhaupt kein Problem und in der DAW (Studio One) kann man direkt Aufnahmen machen. Der Amped 3 sendet Dabei auf 4 Kanälen. Kanal eins und zwei liefern je ein Signal, das in der Stereobreite an die angewählte IR angepasst ist. Der Roomeffekt der Mikrofoneinstellung in der IR wird hierbei sehr schön abgebildet. Der dritte Kanal sendet ein DI-Signal, völlig ohne Beeinflussung durch den Amped 3. Dadurch kann man mit DAW eigenen Plugins auch völlig andere Sound verwenden als beim Einspielvorgang. Der vierte Kanal liefert ein Signal ohne IR und ohne Ampresponse, sodass man eigenen IRs in der DAW arbeiten kann.
Ich persönlich habe mir eine der internen IRs so angepasst, dass ich auf der Aufnahme den Sound annähernd so habe, wie ich ihn aus meiner favorisierten Box auch höre (A/B-Vergleich mit Kofhörer und Box über den Amped 3).
Man kann also parallel zur DAW die Architect Sofware laufen lassen um solche Anpassungen zu machen. Die ausgewählte IR muss allerdings am Amped 3 angewählt werden.
3. Contra:
Eigentlich kein wirkliches Contra aber der Reverbeffekt, der zwar pro Kanal in der Intensität und Charakter abgespeichert werden kann lässt sich global zuschalten ist aber der schwächte Punkt, was die Sounds des Amp 3 angeht. Eher als Roomeffekt aber halt immer abschaltbar. Der pro Kanal Speicherbereiche Boost lässt sich pre oder post schalten, bringt aber als pre-Boost nicht genug Anhebung um den Sound wirklich „anzublasen“. Als Laustärkeboost post geschaltet, funktioniert er wunderbar und ist auch pro Kanal speicherbar.
4. Fazit:
Ein absolut zu empfehlender Amp der kaum Wünsche offen lässt.
Absolute Kaufempfehlung, nicht nur für Metall, sondern für fast alle Musikrichtungen geeignet….