Schnelles Fazit für Eilige gibt’s unten.
Der Blackstar hat drei Kanäle (Clean – Crunch – Lead) mit breitem Gain-Spektrum; die Kanäle überschneiden sich teilweise in der Bandbreite der Sounds (besonders Lead und Crunch). Die Regler sind für Verzerrung, Lautstärke und der dritte ermöglicht eine stufenlose Überblendung zwischen Fender- und Marshall-Charakteristik für alle Kanäle, die sich meiner Ansicht nach aber nur in den Extrempositionen „richtig“ anfühlen, aber dort dafür richtig super sind.
Der Sound und das Feeling ist wirklich wirklich gut; die Ansprache und die Art, wie der kleine Racker auf die Spielweise reagiert, fühlen sich sehr natürlich an. Hier habe ich als gelernter Modeling-Fanatiker erstmals verstanden, was die Analogpuristen an ihrem Equipment so zu schätzen scheinen.
Desweiteren ist der kleine Blackstar unglaublich handlich, benötigt praktisch keine Zeit zum Aufbauen und das Hochfahren des Prozessors oder Vorheizen der Röhren fällt auch weg. Wenn man auf Reisen ist, im Tourbus üben will oder Abends mal schnell eine halbe Stunde vor'm Pennen gehen am Klangholz würgen will, hat man hier seinen besten Freund dafür gefunden.
Was nicht geht, sind Metal-Sounds, hier muss man vermutlich zu dem anderen Krachzwerg von Vox greifen, der hat dann aber leider keinen Clean-Kanal. Wobei ich auch vollkommen einsehe, dass bei diesen Abmessungen die Anzahl der verbauten Schaltkreise schnellstens ihre Grenzen erreicht, aber statt des Lead-Kanals wäre hier in meinen Augen ein Metal-Kanal der ultimative Service gewesen.
Gemischte Gefühle habe ich für den Effektknopf. Es lassen sich Chorus, Delay und Reverb abrufen, alle drei mit komplett fix voreingestellten Effektsettings. Obwohl ich sagen muss, dass die Effekte gut klingen, und allein deren Vorhandensein in dieser winzigen Hülle mir die Ehrfurcht auf die Stirne schreibt; sind keine Parameter der Effekte einstellbar, was besonders beim Delay schnell lästig wird. Hier wäre mir der klasse Mini-Drumcomputer vom Bass-Brüderchen des Blackstars lieber gewesen, welcher in dem Falle sogar eine Tap-Tempo-Funktion aufweist (krank, was die kleinen Krümel mittlerweile drauf haben).
Sehr gut funktioniert der verstellbare Klinkenstecker und die geräuschfrei arbeitenden Regler; und man hat durch das stabil wirkende Plastik auch das Gefühl, dass der Kleine den einen oder anderen Sturz von der Tischkante überleben wird.
Fazit:
Alles in allem ein weltklasse Teil mit vielen tollen Sounds, das sein Geld doppelt wert ist. Kleine Schwächen leistet er sich bei den nicht einstellbaren Effekten. Gerne wieder.