80er Song aufnehmen wie
80er-Jahre-Song produzieren – so geht’s

80er-Jahre-Song produzieren – so geht’s

Die 80er sind inzwischen 40 Jahre her, aber sie waren doch eigentlich nie weg und haben bis heute einen riesigen Einfluss auf die Musik. Und sie waren extrem vielfältig und abwechslungsreich. Wenn du einen authentischen 80er-Jahre-Song produzieren willst, haben wir in diesem Artikel ganz viele Tipps für dich! 🎤


80er-Jahre-Song produzieren: das bunte Jahrzehnt!

Direkt vorweg: Die 80er waren musikalisch so bunt wie kaum ein anderes Jahrzehnt! Es gab Synthi-Pop mit Bands wie Depeche Mode oder OMD, New Wave mit Ultravox oder The Human League, Italo Disco a la Righeira oder Scotch, Megastar-Pop von Madonna oder Michael Jackson, britische Popmusik von Rick Astley bis Frankie Goes To Hollywood, aber auch Rap von Grandmaster Flash bis Run-D.M.C. Nicht vergessen dürfen wir Soul und R&B und den ganze Rock-Bereich. Schließlich wird niemand behaupten, dass „The Power of Love“ von Huey Lewis & The News kein typischer 80er-Jahre Song ist.

Dazu kommen Bands, die es schon in den 70ern gab, die aber ihren größten Erfolg in den 80ern hatten, etwa Queen, oder Bands, die in den 80ern mit neuer Besetzung noch einmal durchstarteten, etwa AC/DC. Aber auch Bands etwas abseits des Mainstreams wie The Cure oder The Smiths gehören untrennbar zu den 80ern.

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80er-Jahre-Song produzieren: wichtige Elemente

Den einen 80er-Jahre-Sound gibt es also nicht und wir versuchen auch gar nicht, alles vollständig abzubilden. Doch es gibt immer wieder ein paar Gemeinsamkeiten, die sich wie ein Roter Faden durch viele Hits der 80er ziehen. Das fällt zu den einzelnen Elementen der Songs von damals auf:

Vocals: Breit, richtig breit – und mit viel Hall! Vielstimmig, vor allem im Refrain. Auch gerne mit Harmonizern wie Yamaha SPX90 oder Eventide H-3000 mehrstimmig gemacht.

Eventide H3000 Factory

Eventide H3000 Factory

Synthesizer: Immer wieder kommen synthetische Bläsersounds in allen Varianten zum Einsatz. Der dominierende Synthesizer ist der Yamaha DX7. Aber auch die anderen Klassiker wie Sequential Circuits Prophet-5, Oberheim OB-X (mit und ohne a) oder Roland Jupiter-8 sind immer wieder zu hören. Und selbstverständlich sind auch die für damalige Verhältnisse günstigen Synths wie beispielsweise Roland Juno-106, SH-101, Juno-Alpha, Korg DW-8000 oder Casio CZ-101 immer wieder zu hören.

Roland Cloud JUNO-106

Roland Cloud JUNO-106

Sampler: Die 80er sind das Jahrzehnt des Durchbruchs der Sampler. Vor allem die Factory-Library-Sounds von Fairlight CMI, NED Synclavier und E-mu Emulator-II sind auf unzähligen Pop-Songs zu hören. Künstler wie Kate Bush, Trevor Horn, Peter Gabriel, Depeche Mode oder OMD machen reichlich Gebrauch davon.

Gitarren: Neben den Klassikern kommen bei (TV-)Auftritten gerne etwas ausgefallenere Modelle mit kleinem Korpus oder ohne Kopfplatte zum Einsatz. Und zwar egal, ob man im Song überhaupt eine Gitarre hört oder nicht.

Bass: Das Slapping kommt immer wieder mal als Stilmittel zum Einsatz. Bands wie Level 42 oder Kajagoogoo machen reichlich Gebrauch davon. In Songs anderer Bands werden öfters mal Slap-Akzente gesetzt.

Drums: Die 80er kennen viele großartige Drummer, doch immer wieder sind es Drumcomputer, die für prägnante Sounds sorgen. So beispielsweise der Oberheim DMX bei New Orders „Blue Monday“ oder in Kombination mit echten Drums die Roland CR-78 bei „In the Air Tonight“ von Phil Collins. Außerdem wichtigstes Stilmittel bei den Drums: gaaanz viel Hall auf der Snare.

Ueberschall 80s Synthwave

80er-Jahre-Song produzieren – mit heutigen Mitteln

Während damals meist Hardware-Sequenzer, Bandmaschinen und Mischpulte, die so breit waren, dass eine ganze Familie bequem nebeneinander davor Platz nehmen konnte, die Produktionsmittel der Wahl waren, steht heute die DAW im Zentrum der Musikproduktion. Wir haben ein paar Tipps, mit welchen Instrumenten und Effekten ihr euer Setup für eine 80er-Jahre-Produktion aufrüsten könnt:

Klar, die Sounds der 808 finden sich auch in vielen Songs der 80er. Wie wäre es mit der Behringer RD-8 MKII, die die passenden Sounds erklingen lässt?

Behringer RD-8 MKII

Behringer RD-8 MKII

Für mehr Klangvielfalt gibt es zum Beispiel den Korg Drumlogue, der sowohl analoge wie digitale Klangerzeugung vorzuweisen hat. Und auch wenn sie erst im Jahr 1991 erstmals erschien, orientiert sich die Alesis SR-16 mit ihren vermeintlich „realistischen“ Sounds doch ganz am Klangideal der 80er!

Korg Drumlogue

Korg Drumlogue

 

Alesis SR16 Drumcomputer

Alesis SR16 Drumcomputer

Für Fans der 80er-Optik bei Gitarre oder Bass hat die Firma Steinberger genau die passenden Instrumente! Die Steinberger Guitars GT-Pro Deluxe HY E-Gitarre oder der Steinberger Guitars Spirit XT-2 Standard Bass HR sehen aus, als ob sie direkt aus einem Musikvideo der 80er gefallen wären: kleiner Korpus, keine Kopfplatte und in vielen Farben erhältlich. Die Gitarre ist mit HSH-Bestückung extrem vielseitig in Sachen Sound, der Bass drückt mächtig mit zwei Humbuckern.

Steinberger Guitars GT-Pro Deluxe HY

Steinberger Guitars GT-Pro Deluxe HY

Steinberger Guitars Spirit XT-2 Standard Bass HR

Steinberger Guitars Spirit XT-2 Standard Bass HR

Wer bei Synthesizern auf Hardware schwört und es authentisch liebt, sollte sich den Sequential Prophet-5 anschauen, den es als Wiederauflage des 80er-Jahre-Klassikers gibt. Nicht weniger authentisch, doch mit mehr Möglichkeiten als seine alten Vorgänger präsentiert sich der Oberheim OB-X8.

Sequential Prophet 5

Sequential Prophet 5

 

Oberheim OB-X8

Oberheim OB-X8

Wer lieber mit Software arbeitet und 80er-Jahre-Songs produzieren will, hat wahrscheinlich schon die Arturia V-Collection auf seinem Rechner. Hier sind neben vielen Synth-Klassikern auch Nachbildungen der legendären Sampler und über 14.000 Presets dabei. Damit kann man selbstverständlich auch hervorragend ganz aktuelle Songs produzieren.

Arturia V Collection 9

Arturia V Collection 9

Für perfekte Harmonizer-Effekte (und vieles mehr) empfehlen wir die H3000 Factory von Eventide. Damit werden die breiten Vocals zum Kinderspiel. Vocal-Harmonien kann man aber auch selbstverständlich mit Hardware produieren, zum Beispiel mit dem TC-Helicon Play Acoustic.

tc helicon

TC-Helicon Play Acoustic

 

80er-Jahre-Song produzieren: Noch ein paar Tipps zum Arrangement

Heutige Popsongs hören oftmals schon vor der 3-Minuten-Marke auf, aber in den 80ern waren 4 Minuten und mehr keine Seltenheit. Somit ist Zeit für eine ordentliche, gern auch mal effektgeladene Einleitung und mittendrin ein schönes Solo. Das kann entweder von der Gitarre oder einem Lead-Synth kommen – oder wie bei Van Halens „Jump“ auch von beidem. Und auch das inzwischen längst verpönte Saxophon-Solo war damals schwer angesagt. Die meisten Songs wurden damals übrigens nicht bis zum Ende ausarrangiert, sondern endeten mit einem Fade-Out des sich immer wiederholenden Refrains.

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Wie sich die Wende in den 80ern anhörte? Das erfährst du in diesem Blogartikel.

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Franziska startete ihre Musiklaufbahn an der Violine und ist heute musikalisch zwischen Smetana und In Flames zu Hause. In ihrer Freizeit engagiert sie sich in allerlei Kulturbereichen und lebt ihre Leidenschaft - die Kunst - in all ihren Facetten.

3 Kommentare

    Bitte nicht böse nehmen. Ich schlage vor, sich mit den Strukturen der 80er Gitarrensounds und den Gitarren-Modellen noch einmal zu beschäftigen. Als Tipp gemeint 😉😊… Olli

    Hey hey Olli,

    alles gut, danke für deine Anregung. 🙂 Wir konnten uns bei der Vielzahl an Musikstilen der 80er nur einige wenige Phänomene konzentrieren. Und so wie nicht alle Snares einen fetten Hall hatten und nicht alle Vocals superbreit waren, waren auch die Gitarren und ihre Sounds selbstverständlich nicht so eindimensional. Aber besonders in der Popmusik – und das ist meist, was mit den 80ern in Verbindung gebracht wird – fielen uns diese ausgefallenen Gitarren besonders auf, sei es bei der Band Real Life oder bei Hubert Kah. So stehen sie doch perfekt für dieses musikalisch sehr bunte Jahrzehnt. 😉

    Beste Grooves vom Thomann-Team

    Vielleicht wäre es von Vorteil, auf die Farbigkeit der angesprochenen Gitarre einzugehen. Bin total unsicher, Danke!

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