Synthesizer Songs
15 Songs mit fettem Synthsound

15 Songs mit fettem Synthsound

Seit den 70ern sind Synthesizer aus der Rock- und Popmusik nicht mehr wegzudenken. Waren es zunächst noch Rock-Bands mit einem Händchen für experimentelle Sachen, wie etwa The Who oder Pink Floyd, gab es durch das, was Kraftwerk oder Jean-Michel Jarre schufen, ab den 80ern kein Halten mehr. Ganze Musikrichtungen wie Italo Disco oder Synth-Pop basierten nahezu ausschließlich auf synthetischen Klängen. Und auch im Rock durften Keyboarder mehr spielen als nur langweilige Pads. Wir haben euch 15 Songs rausgesucht, die wirklich jeder Synthesizer-Fan kennen sollte. ?


1. Depeche Mode – Just Can’t Get Enough

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Der Song erschien 1981 auf dem ersten Album Speak & Spell von Depeche Mode und ist bis heute ihr ikonischstes Lied. Geschaffen wurde die dritte Single-Auskopplung von Synth-Guru Vince Clark, der später mit anderen synthesizerlastigen Bands wie Yazoo oder Erasure weitere Erfolge feierte. Just Can’t Get Enough ist bis auf die Vocals komplett synthetisch produziert. Der markante Lead-Sound stammt wohl aus dem viel zu oft unterschätzten Roland Jupiter-4 – der für das möglichst schwarz-weiß angehauchte Video aber vielleicht etwas zu bunt war. Im Video ist Roland SH-1 zu sehen. Welcher Synthi tatsächlich zu hören ist, darüber kann man sich streiten. Den fantastischen Synth-Sound bekommt man wohl mit beiden Instrumenten hin.


2. New Order – Blue Monday

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Die meistverkaufte Maxi-Single aller Zeiten wird bei 131 BPM getrieben vom Beat der Oberheim DMX. Die Bassdrum dieses Drumcomputers hämmert mit voller Absicht wie bei den damals angesagten Disco-Hits, denn das war die Richtung, die New Order einschlagen wollten. Und da Kraftwerk schon zu Zeiten der Vorgänger-Band Joy Division ein großes Vorbild war, hören wir nun den Chor des Songs Uranium vom Album Radioaktivität als Sample in Blue Monday. Fehlen noch der Achtel-Bass vom Moog Source, ein nicht immer im Sync spielender Sequenzer, Synth-Streicher, ein paar FX, Gitarre, Bass, Drums – und natürlich Bernard Sumners unverwechselbare Stimme.


3. Tame Impala – Let it Happen

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Genug 80er und 90er, wenden wir uns Songs zu, die erst noch Klassiker werden dürfen, aber dennoch durch Synthesizer-Sounds auffallen. Kevin Parker, der Kopf der Australischen Band Tame Impala, war zu Zeiten von Let it Happen im Jahr 2015 vor allem für den Einsatz von zwei Synthesizern der Firma Roland bekannt: den Juno-106, einen typischen analogen Vertreter der 80er, und den JV-1080, den Inbegriff des Neunzigerjahre-Romplers. Doch findet man auch Live-Aufnahmen, in denen man andere Synthesizer, etwa von Moog, entdecken kann. Es ist halt immer noch der richtige Mix, der es ausmacht.


4. Molchat Doma – Na Dne

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Die Band Molchat Doma aus Minsk wurde zwar erst 2017 gegründet, dürfte aber längst vielen Fans von New Wave und Industrial ein Begriff sein. Perfekte Musik für den ausgiebigen Einsatz von Synthesizern also, was auch auf ihrem Song Na Dne von 2018 zu hören ist. Der Bass stammt – so fett wie er ist, wie könnte es anders sein – von einem Minimoog. Die Drums wurden mit Samples einer Linndrum programmiert. Zu den weiteren von Molchat Doma eingesetzten Synths gehören vor allem Klassiker wie Roland Alpha-Juno, Yamaha DX100 und DX7 sowie ein aktueller Roland Jupiter-X.


5. Pet Shop Boys – West End Girls

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Während New Order Blue Monday veröffentlichten (siehe Video dazu), saßen die Pet Shop Boys an ihren Werken und wollten doch genau das machen, was sie bei Blue Monday zu hören bekamen. Vielleicht ist es so auch nicht verwunderlich, dass West End Girls mit dem Beat einer Oberheim DMX losgeht. Es folgen Streicher aus den Sampler-Legenden Emulator I und Emulator II von E-mu Systems. Der Bass wurde von Chris Lowe auf einem Roland Jupiter-6 gespielt und von dort per MIDI mit einem perkussiven Patch aus dem Yamaha DX7 gelayert. Auch hier kommt noch eine prägnante Stimme oben drauf, diesmal von Sänger Neil Tennant.


6. Van Halen – Jump

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Dieses Meisterwerk darf natürlich nicht fehlen, denn eigentlich besteht die Erfolgsformel dieses Songs von 1983 zu 99,7 % (der Rest sind Eddie Van Halens Gitarren-Solo und die Stimme von David Lee Roth) aus dem Synth-Riff, gespielt von Eddie Van Halen mit dem Factory-Preset A1 des Oberheim OB-Xa. So einfach kann das sein: Synthesizer anschalten, ersten Sound auswählen, ein paar Akkorde hämmern und der Welthit ist fertig. Wenn es doch nur so einfach wäre …


7. Europe – The Final Countdown

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Und noch ein Rock-Song, der vor allem durch seinem markanten Synth-Sound zur unverwechselbaren Hymne wurde. Die Idee des Songs stammt von Sänger Joey Tempest, der das berühmte Riff auf einem Korg Polysix komponierte. Doch ein Oszillator pro Stimme waren dem Rest der Band nicht fett genug, und so mussten ein Roland JX-8P und ein Yamaha TX816 her, damit die Fanfare so klingt, wie sie es nun eben tut. Hat sich gelohnt!


8. Eurythmics – Sweet Dreams

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Schon mal was vom Movement Systems Drum Computer gehört? Genau, damit wurde der Beat von Sweet Dreams gemacht! Was aussieht, als hätte es eben noch auf dem Tisch eines Technikers von Mondbasis Alpha 1 gestanden, ist als Prototyp ständig im zugehörigen Video zu sehen und schon immer extrem selten gewesen. Ganz anders der Synthesizer, der die markante Bassline erzeugt: Hier kam eine Roland SH-101 zum Einsatz, die in Grau, Rot oder Blau von vielen Keyboardern der 80er mit Griff und Gurt gerne mal für Ausflüge von der Keyboardburg genutzt wurde.


9. OMD – Enola Gay

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Man glaubt es kaum, aber die ikonische Drummachine, mit der dieser Song startet, wurde erst so ziemlich am Schluss aufgenommen. Dabei spielen OMD den Song von 1980 immer noch als letzten Track bei jeder Live-Show und lassen das Publikum zum Schluss mit diesem Beat allein. Und ja, es handelt sich dabei selbstverständlich um eine Roland CR-78, die viele auch vom Anfang von In The Air Tonight von Phil Collins kennen. Der Leadsound des Songs, der nach dem Flugzeug benannt ist, dass die Atombombe auf Hiroshima warf, stammt aus dem Korg Micro-Preset, einem Synthesizer von 1978. „Enola Gay, you should have stayed at home yesterday”.


10. Visage – Fade to Grey

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Manchmal ist es doch toll, wenn Instrumente nicht so funktionieren, wie sie sollen – manchmal, so wie hier! Denn eigentlich sollte ein Minimoog bei Fade to Grey den Bass spielen, doch der wollte bei den Aufnahmen einfach nicht funktionieren. Dabei war er in Kombination mit dem legendären „Vox Humana“-Preset des Übersynths Polymoog fest eingeplant. Half alles nichts, der Polymoog durfte noch einmal ran, diesmal mit einem Brass-Sound. Und genau dieser Sound macht Fade to Grey so unverwechselbar.


11. The Art of Noise – Moments in Love

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Diese Liste wäre nicht komplett ohne einen von Trevor Horn produzierten Song. Nur welchen nehmen, denn die Liste, der von ihm produzierten Bands ist endlos lang, von ABC über Frankie Goes to Hollywood bis zu t.A.T.u. Und immer wieder setzte er gerne den Fairlight CMI ein, einen für heutige Verhältnisse unfassbar teuren Sampler, der Ende der 1970er auf den Markt kam und der vor allem für seine fantastische Factory-Soundlibrary und seinen etwas kratzigen Klang berühmt wurde. Wir haben uns für Moments in Love entschieden, denn dieser Song basiert auf genau so einem berühmten Sound aus dieser Library, dem Sample ARR1. Dazu kam dann noch ein Sample einer Blues-Sängerin namens Sarah und genau diese Kombination ergab diesen unverwechselbaren Sound.


12. Underworld – Born Slippy (Nuxx)

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Underworld kombinierten in den 90ern Techno-Beats aus der Roland TR-909 mit weiteren Synthesizer-Elementen und wunderbar verzerrten Vocals und brachten ihren Sound auf die großen Festival-Bühnen. Der Song Born Slippy, der auch im Kultfilm Trainspotting – Neue Helden zu hören ist, ist bis heute ihr größter Hit. Nicht ganz unschuldig daran ist der Roland Juno-106, der den Sound zur berühmten Akkordfolge liefert. Was sonst noch zum Einsatz kam, ist nicht genau überliefert. Immerhin sollen Underworld auch große Fans des Waldorf Microwave sein.


13. Faithless – Insomnia

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Pizzicato to the Max – so könnte man den Grundgedanken hinter diesem Song zusammenfassen. Faithless sprangen auf die Pizzicato-Welle auf, die 1996 in den Technoclubs ihren Höhepunkt erreichte, und setzten ihr mit Insomnia ein Pop-Denkmal. Der Sound? Laut Keyboarderin Sister Bliss stammt er aus einem Roland JD-800. Aber Roland verkaufte dieses Sample auch in diversen anderen Synthesizern und Romplern der 90er, wohl wissend, dass dies einer der bedeutendsten Synth-Sounds des Jahrzehnts war.


14. Yazoo – Don’t Go

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Yazoo wären nie so erfolgreich ohne Alison Moyets überragende Stimme gewesen, doch der Sound drum herum stammt komplett aus Synthesizern. Gerade einmal zwei Alben brachten Yazoo zwischen 1981 und 1983 hervor, doch Songs wie Only You, Nobody’s Diary oder eben Don’t Go sind bis heute Kulthits. Das Intro von Don’t Go, mit dem man den Song schon nach Bruchteilen von Sekunden erkennt, stammt vom ARP 2600. Der Bass aus dem Sequential Circuits Pro-One schiebt kräftig mit und ein weiterer Bass aus dem Roland Juno-60 macht mächtig Druck. Perfekter Sound für eine soulige und powervolle Frauenstimme, wie es keine zweite gibt!


15. Harold Faltermeyer – Axel F

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Der Titelsong zu Eddie Murphys Film Beverly Hills Cop wurde gerade einmal mit fünf Instrumenten gemacht, was vielleicht in einer Rockband schon viel, aber bei Synthi-Songs meist doch extrem wenig ist. Der in München geborene Harold Faltermeyer nutze eine Linndrum für die Drums, einen Moog Modular für den Bass, den Roland JX-3P für Brass-Sounds, die auch sonst extrem oft eingesetzte Marimba aus dem Yamaha DX7 und nichts Geringeres als den Roland Jupiter-8 für den Lead-Sound. Alleine diesen Song wieder zu hören, wäre doch einen Teil 4 der Filmreihe wert – auch damit wir den furchtbaren dritten Teil endlich vergessen!


Mehr Synth-Sounds: Thomann Synthesizers

Ihr wollt noch mehr Input aus der schwarzweißen Synthesizer-Klangwelt? Dann schaut auf unserem YouTube-Kanal „Thomann’s Synthesizer“ vorbei. Fette Sounds, Tests von Synthis & Equipment, Stars der Szene und Tutorial mit Tipps und Tricks warten auf euch!

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Welcher Song ist dein persönlicher Favorit? Einer von unserer Liste oder ein ganz anderer? Wir freuen uns auf deinen Kommentar! ✍

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Franziska startete ihre Musiklaufbahn an der Violine und ist heute musikalisch zwischen Smetana und In Flames zu Hause. In ihrer Freizeit engagiert sie sich in allerlei Kulturbereichen und lebt ihre Leidenschaft - die Kunst - in all ihren Facetten.

3 Kommentare

    sehr gelungen, danke! Nun weiss ich meinen JX-8P noch etwas mehr zu schätzen.
    Brauche ohn selten, aber weggeben, NoGo

    Nur: Dass Yello fehlt: unvorstellbar

    sehr gelungen, danke! Nun weiss ich meinen JX-8P noch etwas mehr zu schätzen.
    Brauche ihn selten, aber weggeben, NoGo

    Nur: Dass Yello fehlt: unvorstellbar

    Kraftwerk – „Elektro Kardiogramm“ (2018) / Sehr guter „Kopfhörer-Klang“ und auch ein breiter Sound über die passenden Boxen. Absolut räumlich und rein. Für den gesamten „3-D Der Katalog“(„3-D The Catalogue“) gab es einen „Grammy“: https://www.youtube.com/watch?v=wEhayJnh4z4

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