MIDI Solutions Quadra Merge V2

Ich hatte für mein Studio-Setup einen Weg gesucht, mehrere MIDI-Signale über ein MIDI-Kabel zu übertragen. Der MIDI Merger funktioniert dafür hervorragend - besonders positiv war ich von der Möglichkeit überrascht, das die Stromspeisung über MIDI funktioniert. Somit ist kein zusätzliches Netzgerät nötig.

Leider mergt das Gerät alles auf einen MIDI-Kanal. Ich hatte gehofft, das der Merger die verschiedenen Kanäle der Geräte erkennt und entsprechend der MIDI-Spezifikation auch die Trennung auf die MIDI-Kanäle beläßt. Das ist leider nicht der Fall.

Somit hatte ich eine MIDI-Spur in Cubase, die alle Noten-Informationen (3 Synth + 1 e-Drum) enthielt.

Hatte das Gerät ca. 2 Jahre im Einsatz. Hier hat das Gerät absolut keine Probleme gemacht und funktionierte tadellos und zuverlässig. Beim Kauf meiner beiden neuen Keyboards musste ich dann jedoch feststellen, dass beide das "Strom über Midi" feature nicht unterstützen.

Das extra erhältliche Netzteil ist leider nur schwer verfügbar, sodass ich mir schließlich das entsprechende Gerät der Firma Kenton (auch hier bei Thomann erhältlich) zulegte. Wer also darüber nachdenkt, dieses Gerät zu kaufen sollte sich vorher versichern, dass das "Strom über Midi" funktioniert. Ansonsten ist der Midi Merger aber wie gesagt 100%-ig zuverlässig.

Nicht nur Daniel Düsentrieb hatte sein kleines Helferlein. Mit dem Midi Solutions Quadra Merge kann nun jeder Musiker mit einem etwas größeren Synthesizer-Setup von einem solchen kleinen Helferlein profitieren.

Was macht die Kiste denn nun? Sie merget (wie der Name schon sagt) Midi-Daten von den Midi-Out-Buchsen von bis zu vier Geräten. Oder in Hochdeutsch: Sie fasst diese Midi-Daten zusammen, so dass sie in nur noch einem Kabel weitergeleitet werden. Anwendungszwecke sind zum Beispiel ein Midi-Interface am Computer mit nur einem einzigen Midi-in. Oder das Nutzen eines Masterkeyboards, eines Sequencers und eines Hardware Editors an einem Synth-Modul, oder zwei oder mehr Tastaturen an einem Modul, usw.

Wie man sieht: Für manche Zwecke sind solche Helfer einfach unverzichtbar.

Wer Schwierigkeiten mit MIDI-Latenzen auf Grund langer IN-TRHU..IN-TRHU Ketten hat, aber keine extra MIDI-Patchbay für Live-Auftritte mitschleppen will, oder für die die bei Sessions die MIDI-Daten mitschneiden wollen oder bei Live-Situationen (Teil-)Playback-Parts für verschiedene Instrumente vom Sequencer aus abspielen wollen, wird mit dem Gerät gut bedient.

Keine externe Stromversorgung notwendig (Stecker 1 versorgt das Gerät mit Strom). Anstecken, - fertig! - und wenn jedes Instrument auf seinen eigenen MIDI-Kanal liegt, kann nichts mehr schief gehen.

Achtung aber bei SysEx.

Natürlich nicht so flexibel wie eine programmierbare MIDI-Patchbay, aber kinderleicht zu bedienen und in der Hitze des Gefechtes eben so leicht zu verstehen was wo her kommt und wo hin geht,- falls das Setup mal nicht das macht was man von ihm erwartet.

So praktisch wie ein Bieröffner am Schlüsselbund.

Welcher Studiobetreiber kennt das nicht: Immer wieder ergeben sich Situationen, die sich entweder durch Improvisieren eher unbefriedigend oder durch dafür entwickelte Geräte professionell lösen lassen. Im konkreten Fall war ich das Umstecken am MIDI- Input leid, wenn ich z.B. einen MIDI- Dump in den PC machen wollte. MIDI Solutions bietet eine ganze Reihe solcher Problemlöser, unter anderem auch diverse Merger.

Dieser 4fach- Merger braucht keine Stromversorgung (Bus- powered) und erfüllt seine Aufgabe tadellos. MIDI- Signale kann man nicht einfach mit einem Y- Kabel mischen, sondern müssen prozessiert werden. Genau das macht er ohne spürbare Verzögerung. Die Verarbeitung erweckt einen guten Eindruck, Stecker sitzen stramm in ihren Buchsen.

Allerdings ist er nicht grade billig, was aber für solch ein Nischenprodukt kein Wunder ist. Ich möchte jedenfalls nicht mehr auf das kleine Kästchen verzichten.