Das Gerät ist sehr gut verarbeitet, nichts wackelt, die Potis haben einen schönen cremigen Widerstand. Gehäuse aus Metall usw. Sehr schön. Der Grundklang ist groß und rund und voluminös (wirklich). Das Patchfeld ist sehr brauchbar, auch für Keytracking usw. und natürlich zur Verbindung mit anderen Geräten. Der Sequencer - wenn man ihn einmal verstanden hat, ist im Vergleich zu den Korg Volca Sequencern wirklich toll - und kann nämlich das Wesentliche: Sequenzen live transponieren, ohne aus dem Takt zu kommen. :) Und: er kann auch Glide und Accent. Das erweitert die Ausdrucksmöglichkeiten sehr. Wenn man will, kann man den Crave auch Richtung Silberbox bewegen, das ist dann aber nur "angelehnt", die spezielle Kombination von Accent und Glide habe ich hier nicht gefunden (habe noch eine xoxbox).
Für 160 EUR wage ich kaum zu meckern. Das hätte man auch für die Seqencer-Sektion alleine bezahlt, immerhin ist es ein Midi und CV-Sequencer und kann sich mehr merken als Arturia Keystep..
Nun denn: Nach dem Filter rauscht es merklich, das stört mich nicht, klingt "analog", sollte man aber vielleicht wissen.
Was wirklich ärgerlich ist und die Freude etwas dämpft, ist der VCA. Grundsätzlich produziert er Artefakte (Lautstärke- bzw. Hüllkurve-abhängiges unschönes "Bizzeln"), besonders bei mittlerer Filterstellung. Das andere ist, dass es bei VCO auf Rechteck, Modulation der Pulsbreite über ENV und Filter RES im unteren Bereich bei akzentuierten Noten zu ganz hässlichem kurzem Clipping kommt. Das scheint dann wohl zu laut für den VCA. Ich komme im Prinzip ohne diesen einen Sound aus, aber live kann man schon überrascht werden.
Die Fehler treten bei beiden Craves (ja, man kann sie kaskadieren), die ich hier habe, identisch auf. Firmware-Update? Ich hoffe zwar, würde aber nicht drauf wetten. Je nachdem, wieviel digital eingestellt werden kann.