Audio-Technica AT2020 Popkiller Set

Ich war auf der Suche nach einer eierlegenden Wollmichsau, mit der man das Meiste machen kann, was dem Homerecorder so vors Mic kommt. Fazit: Es geht und das auch noch gut und günstig.
Gemessen am Rest der Aufnahmekette (z. B. Soundcraft Mixer Compact 4) ist auch das tatsächlich leichte Eigenrauschen nicht problematisch. Ich benutze es für Akustikgitarre als Einzelmikro und die gesamte Gitarre als Klangkörper wird schön abgebildet. Für Sprache und Gesang setze ich es auch ein. Meine Stimmlage ist ca. Bariton, das funktioniert gut mit einer schönen Präsenz.

Der Gesamtklang ist wohl mit den Worten neutral und präzise gut zusammengefasst. Man bekommt nicht die extremen Bassanhebungen von anderen Mitbewerbern in dieser Preisklasse. Die muss man dann aber im Mix auch nicht wieder rausfiltern. Die Signale klingen "real", was ich sehr angenehm finde, da mir alles "bigger than life" eh zu viel ist. Wenn man diesen Klang mag ist das AT 2020 eigentlich ideal, es sei denn man hat viel mehr Geld übrig, dann kann man natürlich noch mehr Features und besseren Rauschabstand haben.

Ich bin zufrieden. Eine Sache allerdings finde ich ärgerlich. Das Zubehör ist elend teuer. Die passende Spinne kostet 90,- was für so ein Plastikteil ohnehin schon ein Witz ist. Für ein Mikro dieser Preisklasse - ohne Worte. Man kann aber die Spinne "THE T.BONE SSM 2" nehmen. die muss man dann ein wenig aufbiegen, dann passt es aber genauso - dann für 9,90, was mir für so ein kleines Blechteil auch angemessen erscheint.

Das AT2020 von Audio Technica ist ein Kleinmembranmikrofon in der Optik eines Großmembraners. In dieser Preisklasse ist es ein heißer Geheimtipp! Wir haben es im Studio für sehr Vieles einsetzen können: Gesang, Gitarre, Overheads, Piano, Orchester-Abnahme oder als Raum-Mikro. Insbesondere bei Gesangsaufnahmen macht es eine herausragende Figur und konnte im Direktvergleich einige teurere Kandidaten ausstechen.

Der Frequenzgang ist relativ neutral, die Höhen sind ab 5kHz leicht angehoben und sorgen für eine erhöhte Präsenz/Brillianz. Unterhalb von 200Hz ist es leicht abgesenkt. Die Montage und Justiermöglichkeit des AT2020 über die angebaute Halterung funktioniert sehr gut, allerdings sollte man auf Trittschall achten, der sich über den Mikroständer auf das Mikro übertragen könnte.

Alles in Allem ein sehr gutes Mikrofon für den Preis und eindeutig zu empfehlen!

Die Antwort: "JA, es geht!".

Ok, der Markt bietet mittlerweile eine unüberschaubare Menge an guten und günstigen Mikrofonen fürs heimische Projekt-Studio. Einige klingen etwas "schärfer", andere etwas "satter" - doch sind wir mal ehrlich...bearbeiten tun wir die Aufnahmen ja eh meistens noch und da ist dann auch egal, wenn man eventuell nochmal am EQ nachbessern muss. Klar, wers hat, der kauft eh in einer anderen Preisliga, aber ob das immer sein muss, sei mal dahingestellt. Fakt ist, dass man auch mit Mikrofonen, wie dem AT2020, sehr professionelle Ergebnisse erzielt.

Ich hab mich für das AT2020 entschieden, weil die Tests in diversen Fachzeitschriften und Online-Magazinen durchweg positiv waren, mich das Optische sehr angesprochen hat und die Mikrofonhalterung mal etwas anderes ist - und sich inzwischen als sehr alltags- und praxistauglich erwiesen hat.

Ich mache mit dem AT2020 alles von Gesangs- und Instrumenten- bis hin zu anspruchsvollen Hörspiel-Sprachaufnahmen.

TIP: nicht beim Mikrofonkabel sparen - eine gute Abschirmung und gut einrastende XLR-Stecker sind ebenso wichtig, wie das Mikro selbst!

EDIT: wahrscheinlich durch die Kleinmembran sehr "strenger" und kalter Sound

Habe das Mikro gekauft, weil es sehr hohe Schalldrücke aushält und usrprünglich für den Einsatz an der Snare bei Drumaufnahmen ausersehen. Genau dies können aber andere Mikrofone, wie das SM 57 von Sure deutlich besser, weil dynamische Mikrofone die nötige Sättigung von alleine Klängen mit hohen Impulsen angedeihen lassen.

Habe es dann als Raummikro für Drums als Stütze verwendet und siehe da: das funktionierte ganz prächtig. Die Bassdrum wird spitze unterstützt und der Sound der Bassdrum bekommt den Kick, den ein dynamisches BD Mikrofon, meist nicht so schön aufnimmt. Für Vokalaufnahmen ist es bei nicht zu hohen Ansprüchen auch sehr gut zu gebrauchen und dabei weit weniger dumpf als das fast doppelt so teure AKG 3000.