Der MicroFreak stand schon sehr lange auf meiner Wunschliste; die Thomann-Edition samt Micro zum Sonderpreis haben mich schließlich zum Kauf bewegt. Ich bereue es bis jetzt keine Sekunde. Dieses kleine Maschinchen ist m.E. ein riesiger Quell des Spasses und der Inspiration. Allein in den ersten zehn Presets kann ich mich stundenlang mit Herumdpielen und Klangschrauben verlieren; musikalische Ideen sprudeln dabei nur so. Dabei sind es gerade die klangliche Einfachheit und die schön "räudigen" Sounds (ähnlich wie beim Drumbrute Impact), die hier inspirieren: Hier wird kein Mix mit gigantischen Sounds & Effekten zugekleistert, wie es bei viel teureren Synthesizern mit deutlich beeindruckenderer Sound-Power oft ein unerwartetes Problem ist. Hier bestechen einfache, aber sehr gute und hochinteressante Sounds, die sich super einpassen und jeden Track "würzen" können. Dem gegenüber steht das offene, flexible Konzept der vielen Oszillator-Modelle - dies verspricht schier unendliche klangliche Möglichkeiten - vermutlich wird es einem schon allein mit dem MicroFreak zu Lebzeiten nicht mehr langweilig werden. Das führt dann bei mir aber leider auch zu dem einen Punkt Abzug bei der Bedienung: So einfach die Klangerzeugung in ihrer Grundstruktur ist, so überwältigend sind zugleich die vertieften Möglichkeiten - die über die kleine Bedienoberfläche naturgemäß nur mit einer recht steilen und langen Lernkurve zugänglich sein werden. Fazit: Ein *geiles* Gerät; ein moderner Klassiker der Synthie-Geschichte - Irgendwie ein "must-have" für jeden Elektro-Musikanten.
P.S.: Die kapazitive "Tastatur" funktioniert für mich erstaunlich gut; man kann aber auch sehr gut verstehen, warum Tasten-Virtuosen damit wenig Freude haben.