...hat Behringer hier einen grandiosen Synthesizer nachgebaut, der klanglich dem Original extrem nah kommt. (von Starsky Carr gibt es einen guten Vergleichstest) Der SH-5/MS-5 ist für sich betrachtet, mit seinen Fähigkeiten und Einschränkungen, ein vielseitiges Instrument und Effektgerät in meinem Studio mit einem klanglich hohen Wiedererkennungswert.
Das liegt sicher an der Färbung vom VCA, aber auch an den beiden Filtern. Die Resonanz des Hauptfilters lässt Klänge schon bei Mittelstellung deutlich glänzen, ohne, dass übermäßig viel Bass verloren geht. Und mit dem Bandpass, das sehr schmal arbeiten kann, lassen sich Obertöne hervorheben, die sonst vom Hauptfilter verschluckt wurden. Externe Signale durch Ringmodulator und Filter zu schicken, macht auch ziemlich Spaß!
Es gibt ein paar Dinge, die mir nicht so gut gefallen:
-der MIDI-Ausgang bietet sich ja an, um mit dem Keyboard andere Synths zu spielen, was bisher noch nicht ganz reibungslos funktioniert. (hängende Noten) Das ließe sich vermutlich mit Updates verbessern. Sendet man übrigens Noten über USB zum MS-5, werden sie auch auf die MIDI und CV-Ausgänge weitergeleitet.
-die Potis sind sehr leichtgängig. Gleichzeitig sind sehr tiefe Modulationen möglich, was oft Fingerspitzengefühl erfordert. Die Tonhöhe der Oszillatoren lässt sich aber sehr gut einstellen, auch ohne eine "Kerbe" auf der 0-Stellung des Tuning-Reglers.
-damit beide Hüllkurven auf einem Level sind, muss das Keyboard Gate in den externen Trigger Eingang gestöpselt werden. Das hätte man auch anders lösen können.
-dass "moderne" Features nicht implementiert wurden, wie einen Eingang einer externen Clock. (zumindest für LFO 1) Auf der anderen Seite funktioniert der "Roland sh-5 lfo retrig tip" nicht.
Insgesamt ist der MS-5 eine große Bereicherung für mich und hat sich in meinen Workflow gut eingefunden. Bei der Audio-Aufnahme muss ich mir vorher überlegen, an welchen Reglern ich wann drehe und Abschnitte neu aufnehmen, wenn ich mich "verdreht" habe. ;) Ist zwar etwas zeitaufwändiger, als Automationen zu zeichnen, dafür haben die Tracks immer "human feel".