Tonstudio günstig einrichten – unsere Tipps

Tonstudio günstig einrichten – unsere Tipps

Dein eigenes Tonstudio muss kein Traum bleiben. Denn mit unseren praktischen Tipps und Empfehlungen brauchst du gerade einmal 400,– Euro, um dir den Traum vom Studio zu Hause zu erfüllen.


Die Basics zeigt dir Philipp von abmischenlernen.de in seinem Vlog unten. Hier in unserem Blogartikel  gehen wir einen Schritt weiter und geben dir noch mehr nützliche Praxis- und Equipment-Tipps.

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Mikrofon bis 50,-€

Die Mikrofon-Klassiker kosten ein kleines Vermögen. Aber als Einsteiger erzielst du mit einem Mic für unter 100,- € locker brauchbare Ergebnisse. Die meisten Hersteller kommen dem Wunsch nach einem brillanten Klang für Gesang und Stimme im Homestudio mit einem konturierten Frequenzgang entgegen, der den Bereich um 10 kHz betont. Dadurch können sich Vocals im Mix besser durchsetzen, klingen „teuer“ und ihre Sprachverständlichkeit steigt.

Probiere einfach aus, ob zu deiner Stimme eine starke oder eine schwache Frequenzanhebung passt und mit welchem Mikrofon deine Stimme am professionellsten klingt. Viele Recording-Engineers schwören für diesen Zweck auf Großmembran-Mikrofone mit Kondensator-Technik. Zu den beliebtesten Budget-Tipps unter diesen Mics zählt das the t.bone SC 400. Es hat sogar noch eine sogenannte Bass-Roll-Off-Funktion an Bord, damit deine Stimme bei der Aufnahme nicht zu bassig klingt.

Mikrofonstativ bis 15,- €

Wenn du das Mikrofon bei deinen Aufnahmen in der Hand halten musst, entstehen bei empfindlichen Kondensator-Mics Nebengeräusche. Um das zu verhindern und um deine Hände für andere Recording-Dinge frei zu haben, benötigst du ein Mikrofonstativ. Hast du wenig Platz, kannst du nach einem kleinen Desktop-Stativ Ausschau halten. Brauchst du für die perfekte Vocal-Performance die ganz große Geste oder singst ganz einfach lieber im Stehen? Dann ist ein großes Stativ mit Höhenverstellung die richtige Wahl. Achte darauf, dass der Mikrofonständer Kabelklemmen am Start hat. Sie sorgen nicht nur optisch für Ordnung, sondern auch für mehr Sicherheit, wenn das Mikrofonkabel nicht quer durch den Aufnahmeraum baumelt. Bei Mikrofonstativen hast du sogar mit einem Budget von nur 15,- € schon eine kleine Auswahl. Einer der günstigsten Mikrofonständer ist der Fun Generation Mic Stand. Er ist höhenverstellbar, hat einen schwenkbaren Arm und kommt mitsamt Kabelklemme.

Fun Generation Mic Stand

Fun Generation Mic Stand

 

Poppschutz bis 20,- €

Bei manchen Sprachlauten strömt plötzlich und stark Luft aus dem Mund. Die Laute b, p, d, t und k („Plosivlaute“) sind dafür berüchtigt. Trifft ihr plötzlicher heftiger Luftstrom auf die Mikrofonmembran, entsteht ein unschönes Wummern, das jede Aufnahme ruiniert. Für Abhilfe sorgt ein Poppschutz, den du vor der Mikrofonmembran einsetzt. Er sorgt mit einem feinen Stoffnetz dafür, dass der Luftstrom der Plosivlaute zerstreut („diffundiert“) wird. Als Alternative kannst du auch bei jedem b, p, d, t und k den Kopf leicht vom Mikrofon wegdrehen. Aber ganz ehrlich: Mit einem Poppschutzfilter mitsamt Stativbefestigung kannst du dir diesen Stress sparen. Und das Beste ist, dass du selbst für einen Poppschutz von bekannten Herstellern, wie dem K&M 23956 Popkiller, nicht einmal 20,– € ausgeben musst.

K&M 23956 Popkiller

K&M 23956 Popkiller

Mikrofonkabel bis 10,- €

Wenn du Aufnehmen möchtest wie die Profis, ist ein sauberes Audiosignal das A und O. „Sauber“ bedeutet, dass möglichst wenig Rauschen, Knacksen und andere störende Elemente im aufgezeichneten Signal enthalten sein sollten. Bei Mikrofonkabeln sorgt eine symmetrische Signalführung dafür, dass sich Störeinflüsse auf das Kabel wie von Zauberhand selbst auslöschen. Kabel, die auf diese Technik setzen, erkennst du in der Regel daran, dass sie auf XLR-Stecker setzen. Keine Sorge, ein solches Kabel bekommst du schon für unter 10,-€. Wähle einfach die für dich passende Kabellänge und achte darauf, dass das Kabel an seinen Enden Knickschutze hat, die Kabelbruch verhindern. Findest du für dieses Budget ein Mikrofonkabel, dessen Stecker sich sogar zu Servicezwecken öffnen lassen, schlag zu!

 

Audio-Interface bis 130,- €

Um Recordingsignale von Mikrofonen und Instrumenten in den Computer und wieder hinaus zu bringen, benötigst du eine Schnittstelle (engl.: interface), die analoge Signale per Sampling in digitale Daten umwandelt und andersherum. Ein Audio-Interface ist also die zentrale Schaltzentrale deines Homestudios. Die Audio-Qualität für das Hin- und Herwandeln sollte deshalb hoch sein. Zum Vergleich: Bei einer herkömmlichen Audio-CD wird das Signal mit einer Sampling-Frequenz von 44,1 kHz verarbeitet. Soll dein Audio-Interface genauer arbeiten, kannst du Wert auf eine höhere Auflösung legen (z. B. 48 kHz). Für die Dynamik deines Audiomaterials ist die Bit-Tiefe entscheidend (Audio-CD-Standard ist 16 Bit). Etliche preiswerte Interfaces wie das Focusrite Scarlett 2i2 bieten bereits Sampling mit profimäßigen 24 Bit. Damit du lange etwas von deinem Interface hast, sollte es ein Metallgehäuse haben. Ein regelbarer Kopfhörerausgang, zwei Eingänge, solide Vorverstärker und eine Direct-Monitoring-Funktion sollten ebenso an Bord sein. Ein wertvoller Tipp: Nimm ein Audio-Interface, bei dem bereits eine Recording-Software wie Cubase AI gratis beiliegt. Es lohnt sich also auch beim Zubehör von Audio-Interfaces genauer hinzuschauen.

Kopfhörer bis 90,– €

Wenn du mehrere Recording-Spuren nacheinander aufzeichnest, wirst du in die Situation kommen, dass du zeitgleich das Aufgenommene anhören und dein Mikrofonsignal aufzeichnen musst. Benutzt du dafür Lautsprecher, kann es zu unschönem Pfeifen durch Feedback-Schleifen kommen. Als Einsteiger kannst du das vermeiden, indem du mit Kopfhörern arbeitest. Ganz auf Nummer Sicher gehst du mit einer geschlossenen Bauweise und ohrumschließender Ausführung. Dann dringt am wenigsten Schall nach außen. So gelangt nur wenig Beat, Bass oder andere Instrumente deines Playbacks in die Gesangsaufnahme. Studio-Kopfhörer wie der AKG K-271 MKII haben sogar eine Abschaltautomatik, die für Stille sorgt, sobald du die Kopfhörer absetzt. Außerdem ist ihr Kabel abnehmbar. Falls es also in ferner Zukunft einmal defekt sein sollte, kannst du es leicht austauschen und musst nicht den kompletten Kopfhörer neu kaufen.

AKG K-271 MKII

AKG K-271 MKII

MIDI-Keyboard bis 85,– €

Zu guter Letzt benötigst du zum Einspielen von Beats und Melodien noch ein MIDI-Keyboard. Hier ist das AKAI MPK mini MK2 eine richtig gute Empfehlung. Denn es bietet alles, was du fürs Musikmachen vorerst benötigst und nimmt kaum Platz ein. Für die Stromversorgung braucht es dank USB-Buspower kein Netzteil, hat sogar eine Arpeggiator-Funktion integriert und Klavierfreunde können ein Sustain-Pedal anschließen.

AKAI MPK mini MK2

AKAI MPK mini MK2


Fazit

Wie du siehst, kannst du dir für 400,– € problemlos brauchbares Equipment für dein erstes Homestudio zusammenstellen. Um erste Erfahrungen mit deinem eigenen kleinen Tonstudio zu Hause zu sammeln, musst du also nicht allzu tief in die Tasche greifen. Also: Auswählen und loslegen! 🙂

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Meon ist Gitarrist und Blogger. Er arbeitet seit 7 Jahren bei Thomann und ist permanent von Musik, Musikern und Instrumenten umgeben.

10 Kommentare

    Gibt es auch noch eine gute und kostengünstige Software zum Aufnehmen? Gibt ja Freeware, aber bisher hat die mich nicht so ganz überzeugt.
    Lg Axel

    Axel, schau dir mal Sonar von Bandlab an. War vor nem Jahr noch richtig teuer und ist nun Freeware. LG, Daniel

    hallo Axel, ich verwende das magix samplitude musikstudio.
    is ein volles profi-teil und gibts fast immer im angebotspreis für ca 80 €.
    man muss sich aber schon damit beschäftigen, um es zu verstehen.

    Hmm ? ach ja – ohne Rechner ist halt noch etwas mühsam. Was ist mit Abhöre und Akkustik?

    Tja, das wichtigste kommt gar nicht vor. Das Versprechen „nur 400 EUR“ lässt sich nicht aufrecht halten, wenn noch Lautsprecher für 200 EUR nötig sind.

    Den „Fun Generation Mic Stand“ würde ich nicht empfehlen, die paar Euro, die der günstigste Millennium kostet, sollten schon drin sein. Ist billiger, als wenn der „Fun Generation“ zerbricht.

    Schickt mir bitte ein Angebot – danke!!!!

    Alpennockis Quintett alls Simone Gesang Musick chef meme ich es an

    Wer sich nicht zu schade ist, auf mitgelieferte externe Plugins zu verzichten, ist auch als Anfänger mit REAPER als Audiosoftware gut gedient.

    Es gibt zu allen Themen hervorragende YouTube-Tutorials und die Testversion ist vollumfänglich. Nach Ablauf der Probezeit erscheint ein Popup beim Start, aber nachdem man das weggeklickt hat, kann man weiter die volle Funktionalität nutzen. Eine Hobby-Lizenz bekommt man für den unschlagbaren Preis von 60€.

    Es gibt eine völlig kostenlose, trotzdem unbegrenzte DAW, Waveform von Tracktion.com.
    Ich benutze sie seit über einem Jahr und bin voll zufrieden. Aktuell ist die Version 12, bringt schon viele Plugins mit, und man kann auch welche von Drittanbietern einbinden. Ein tolles Programm, und das zum Nulltarif!

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