In diesem Artikel erfährst du …
… worauf du achten musst, wenn du im „fortgeschrittenen Alter“ ein Instrument lernen willst – von der Instrumentenauswahl übers Üben bis zum eigenen Anspruch. Was dir das Erlernen eines Instruments jenseits der 30 persönlich bringt, darüber verlieren wir auch ein paar Worte. Ein paar Produktempfehlungen sind natürlich auch dabei! Auf geht’s, zurück in die (Musik-)Schule!
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1. Die individuellen Vorzüge aller jenseits der 30 ✅
Es gibt keinen Grund, weshalb das nicht funktionieren sollte. Unbestritten ist, dass Kinder und Jugendliche besonders aufnahmefähig sind. Ihr hingegen werft ganz andere Qualitäten in die Waagschale. In eurem privaten und beruflichen Alltag habt ihr gelernt zu lernen. Über die Jahre habt ihr anderen und euch selbst bewiesen, dass es auf jede Frage eine Antwort und für jede Herausforderung eine Lösung gibt. Plakativ ausgedrückt: Ihr wisst, dass Ziele erreichbar sind und wie ihr euch selbst motiviert. Die Kids wissen das (noch) nicht. Ihr aber habt das mit allen Höhen und Tiefen erlebt und gelebt. Die besten Voraussetzungen, ein anvisiertes Ziel mit Durchhaltevermögen auch zu erreichen. ?
2. Welches Instrument darf’s denn sein?
Welches Instrument ihr wählen solltet? Eigentlich vollkommen egal, Hauptsache es macht euch Spaß und hat diese besondere Anziehungskraft. Vielleicht habt ihr schon in der Kindheit davon geträumt, Klavier, Keyboard, Schlagzeug oder Gitarre zu spielen. Oder ihr mögt einfach den Klang von Trompeten, Hörnern oder dem emotionalen Saxofon. Andere wollen die Erinnerungen an den letzten Traumurlaub erklingen lassen und greifen zum Dudelsack oder Banjo, zur Blues-Harp oder zum Rockabilly-Kontrabass. Lediglich auf Instrumente mit hohem Anblasdruck – wie beispielsweise die Oboe – solltet ihr verzichten, damit der Kreislauf nicht überdreht und ihr euch nicht die Synapsen aus den Ohren pustet.
3. Motorik, Sensorik und das musikalische Körpergedächtnis
Kinderfinger sind beweglicher und empfindsamer. Das erkennen wir neidlos an. Eure Finger jedoch sind ausgewachsen und weitaus kräftiger. Gleiches gilt für die Lippen- und Gesichtsmuskeln, also den Ansatz bei Blasinstrumenten. Ein immenser Vorteil gegenüber den pubertierenden „Konkurrenten“. Beim Üben und Lernen werden die Motorik trainiert und das sensorische Empfinden sensibilisiert. Die Spieltechnik wird Schritt für Schritt im sogenannten Körpergedächtnis verankert. Solange, bis man im entscheidenden Augenblick nicht mehr nachdenkt, sondern das Instrument intuitiv anschlägt, zupft, mit dem Plektrum spielt, anbläst oder was auch immer. Das Erlernen des Instrumentes wird zur körperlichen Entdeckungsreise.
4. Das Spielen eines Instruments ist gut für die Gesundheit ?
Zahlreichen Studien zufolge fördert das Spielen eines Musikinstrumentes die Gedächtnis-Leistung. Grund dafür ist, dass neue Synapsen gebildet und vorhandene reaktiviert werden. Dabei spielt die Koordination von Motorik, Gehörsinn, Körperwahrnehmung als auch Emotionen eine entscheidende Rolle. Nachgewiesen ist, dass Musiker vielfältiger und facettenreicher denken und empfinden als mancher andere Zeitgenosse. Das Geheimnis liegt in der kontinuierlichen Ansprache sämtlicher Sinne. Das Gehirn will beschäftigt werden. Wieso also solltet ihr euch etwas versagen oder nehmen lassen, dass einfach nur gesund ist?
4. Lernen und Üben war nie so einfach wie heute ?
Nicht zu vergessen: Im digitalen Zeitalter habt ihr es viel einfacher als in eurer eigenen Kindheit. Zu eigentlich allen möglichen Instrumenten findet ihr auf YouTube „How-to-play“-Videos in den unterschiedlichsten Schwierigkeitsstufen. Damals hättet ihr einmal wöchentlich zum Musiklehrer stiefeln müssen. Heutzutage ist der Lehrer im Netz rund um die Uhr omnipräsent. Der meckert nicht mal, wenn ihr ihn mitten in der Nacht auf den Bildschirm holt, sondern freut sich über einen „Gefällt-mir“-Klick.
music2me ist beispielsweise eine solche Online-Musikschule. Dank Video-Tutorials ist es dir möglich Gitarre oder Klavier bequem zu Hause zu lernen.
5. Der Eigenanspruch ?
Mag sein, dass ihr nicht mehr zum Virtuosen werdet. Na und? Ihr habt nicht vor, euch von Fans tonnenweise Blumensträuße oder Plüschteddys um die Ohren werfen zu lassen. Es geht um ein erfüllendes Hobby, gerne mit Gleichgesinnten. Packt ihr beim Grillabend die Klampfe oder Ukulele aus, um mit ein paar Freuden einige Lieder zu singen und zu spielen, ist das einfach ein tolles Erlebnis. Wen interessiert’s, ob die eine oder andere Saite etwas knirscht, ob wirklich jeder Akkord perfekt gegriffen ist? Vermutlich gibt es kaum eine sozialere Sprache als die Musik. Ihr lernt als Spätstarter Stück für Stück, diese Sprache zu sprechen. Spätestens wenn ihr am Lagerfeuer wie Lindenberg singt „Und ich mach‘ mein Ding, egal was die anderen sagen!“, weiß jeder, dass ihr Recht habt.
Fazit: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es ❤
Hört nicht auf diejenigen, die euch einreden wollen, euer Hirn habe nicht mehr die nötige Auffassungsgabe. Das ist pures Bullshit-Bingo von Nichtwissenden. Hans lernt nicht schlechter als Hänschen, nur eben anders. Vermutlich ist es nicht euer Plan, als Middle-Ager oder Ü-80er noch die riesigen Bühnen zu erobern. Und falls die „Rentnerband“ dann doch noch den ganz großen Wurf schafft oder im Club vor Ort rockt – warum nicht?
PS. Keine Scheu, traut euch, denn: je oller desto doller!
#Back2School #GearUp
Service & Beratung ??
Grundsätzlich gilt für Instrumente, dass sich ihre Größe sich am Körperbau und der Entwicklung des Kindes orientieren muss. Ideal ist deshalb beim Kauf der Rat eines erfahrenen Lehrers oder ein Besuch in unseren Fachabteilungen, wo unsere Mitarbeiter dabei helfen, die richtige Wahl zu treffen.
Bei Fragen rund um Instrumente stehen unsere Spezialisten aus den Fachabteilungen jederzeit mit Rat und Tat zur Verfügung – ob online oder in unserem Treppendorfer Ladengeschäft.
Wer nicht vorbeikommen kann, darf gerne durchrufen, unseren Live-Chat auf thomann.de nutzen oder uns eine E-Mail zukommen lassen. ? Unter diesem Link sind alle Kontaktdaten der Abteilungen und der jeweiligen Spezialisten aufgeführt.
Anfahrt
Musikhaus Thomann
Hans-Thomann-Str.
96138 Burgebrach / Ortsteil Treppendorf
Habt ihr auch ein Instrument relativ spät gelernt oder wollt ihr noch eines lernen? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? Wir freuen uns auf eure Kommentare! ✍
19 Kommentare
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ZeT sagt:
Ich will E-Gitarre lernen. Bin jetzt 40 und so langsam wirds Zeit dafür. 😉
Franziska sagt:
Cool ?✌ Halte durch, es zahlt sich aus!
Milan sagt:
Ich empfehle die Handpan als Instrument für Ü30er. Hab selbst mit 30 angefangen und es macht mir super viel Spaß!
Schaut mal auf meine Seite, da findet ihr viele Informationen zu dem einzigartigen Instrument.
https://handpan-portal.de
Viele Grüße
Milan
Sara sagt:
Ich bin mit 38 mit dem Cellospielen angefangen. Es macht irre Spaß und ich bin mit meinen Fortschritten durchaus zufrieden. Habe mich vorher bei einem Bekannten, der studierter Cellist ist, erkundigt ob das in meinem Alter noch Sinn macht. Ich hatte eher gedacht er würde mir davon abraten, dich er motivierte mich. Da ich schon einige andere Instrumente spiele, kenne ich meine persönliche Lernstrategie und Angehensweise bereits recht gut und dank meiner grandiosen Lehrerin mache ich rekativ gute Fortschritte. Ich liebe mein Cello ?
Franziska sagt:
Hallo Sara, lieben Dank, dass du deine wunderbare (Liebes-)Geschichte mit uns teilst! ❤ Viel Freude noch an deinem Cello. 🙂
Peter Quick sagt:
Hi Leute, ich bin 69 Jahre alt und habe mit 15 ein bißchen getrommelt. Jetzt habe ich nach über 50 Jahren ein Schlagzeug gekauft und eine Band gegründet. Das macht nicht nur Spaß, sondern hält auch noch fit und gesund. Ich musiziere also bin ich!
Franziska sagt:
Hallo Peter, das klingt nach einer fantastischen Geschichte und der Satz „Ich musiziere, also bin ich“ ist einfach nur grandios ? Mach weiter so und hau rein ??
Thomas Seiffert sagt:
Hallo alle zusammen, in unserer Clique haben sich 8 Leute gefunden die mit um die 40 Jahren angefangen haben ein Instrument zu lernen und haben dann auch gleich noch eine Band (Mothership-Connectors) gegründet. Wir sind inzwischen 10 Mann und Frauen. Wir spielen Soul+Funk, Disco und ziehen eisern den Mittwochabend als Probentag durch. Es macht einen riesen Spaß und hält einen im Kopf wirklich frisch.
Sabrina sagt:
Ich würde mir wünschen, dass ihr aus dem wirklich guten Artikel noch die ein oder andere Formulierung überdenkt.
1. 30 ist ja noch nicht alt, ich habe über 10 Jahre bei der „Jugendarbeit“ in mehreren Blasorchestern, mein ältester Schüler war 68.
2. Von der Oboe abzuraten wegen eines angeblich zu hohen Anblasdruck ist Nicht korrekt, wenn man im gleichen Absatz Dudelsack empfiehlt. Beide Instrumente machen eine besondere Atemtechnik nötig, die man sorgfältig erlernen sollte, um Schäden zu vermeiden – was aber generell für jedes Blasinstrument gilt, nur bei den beiden genannten zeigen sich die Folgen schneller.
3. Vielleicht solltet ihr gerade hierbei noch auf die Frage mit Lehrer oder als Autodidakt lernen eingehen? Das fehlt mir nämlich so ein bisschen.
Franziska sagt:
Hallo Sabrina, lieben Dank für dein Feedback. Die Überschrift ist etwas reißerisch und polarisierend, das stimmt. Generell ist man mit 30 natürlich noch nicht alt oder gehört zum alten Eisen. Außerdem ist man ja bekanntlich so alt wie man sich fühlt. 😉 Hier ergibt es sich wohl auch durch den direkten Vergleich mit den Musikschülern, die häufig mit sechs bis acht Jahren anfangen, dann ist man wiederum mit 30 schon alt. ? Ansonsten klären wir das mit dem hohen Anblasdruck nochmal genauer ab. Puh, ja, Nummer drei ist so ein Thema, das ist wohl individuell anders.
Gerd sagt:
Servus,
das Spielen des Saxophons war ein schon lange gehegter, oftmals verschütteter Wunsch. Mein Vater überredete mich in jungen Jahren, Heimorgel (!) zu lernen. Na, wenigstens das Notenlesen hat die Zeit überdauert. Mein Trauminstrument war damals schon das Saxophon. Mit der Zeit wurde der Traum verschüttet, schien nur manchmal etwas durch. Ausbildung, Beruf, Hausbau, Kinder- was das Leben eben so an Herausforderungen bietet. Meine beiden ältere Kinder, die kleinste ist noch im Kindergarten, haben, und dafür bin ich sehr dankbar, schon in der Grundschule die Möglichkeit, ein Instrument zu erlernen.
Mein Sohn hat erst Euphonium gelernt und mit dem Wechsel auf das Gymnasium hat er sich (aus freien Stücken) für Saxophon entschieden. Die Initialzündung für mich. Erst ein halbes Jahr ein Instrument geliehen und nun ein eigenes Tenorsax von Thomann. Wenn der Leihvertrag für das Instrument meines Sohnes (über die Schule) im nächsten Sommer ausläuft, er hat seine Wahl schon getroffen.
Meine Tochter lernt Trompete und auch sie hat schon das passende Instrument bei Thomann gefunden.
Jetzt lernen wir alle zusammen und es macht uns riesig Spaß.
Mirko sagt:
Hi! Habe mit 40 beschlossen, das es Zeit wird, ein Instrument zu erlernen. Es wurde der E-Bass und ich bereue nichts. Spiele jetzt seit drei Jahren und bin neugierig darauf, immer weiter und weiter zu lernen und mich zu verbessern.
Franz sagt:
Mit 68, vor drei Jahren, das erste mal am (elektrischen) Klavier gesessen. Ziemlich unbeleckt und mit mangelhaften notenkenntnissen. Dank eine liebevoll-konsequenten lehrerin Immerhin schon imstande, leicht gesetzte Stücke zu spielen, Z. B. Bach oder Rolling Stones. Hiermit am besten, wenn auch zaachem weg zum gefragtesten barpianisten Wiens *habnochmanchesvor* ??
O-Key sagt:
Wir haben glückliche Keyboard- und Klavierschüler von 20 bis ca. 85 Jahren. Mit 30 ist man also noch längst nicht spät dran. Und wie der Artikel schon richtigerweise andeutet, besitzt man im entsprechenden Alter auch einen entscheidenden Vorteil: Selbstdisziplin! Das alleine macht mitunter alle Vorteile von Kindern wett. Wenn du Interesse hast, dann lasse dich doch gerne von unseren Testimonials inspirieren: https://o-key.de/Keyboard-lernen-mit-50/
Achim sagt:
Moin, moin, ich werde bald 60 und habe bis jetzt Gitarre und E-Bass gespielt. Vor ein paar Wochen habe ich dann mein erstes Keyboard gekauft. Es war sogar ein Gutschein für einen drei Monate Online-Kursus dabei. Jetzt heißt es üben, üben, üben. Aber es macht irren Spaß ein neues Instrument zu lernen, und Fortschritte stellen sich auch ein.
Franziska sagt:
Super, Achim! Es ist nie zu spät. Rock on! ?
Uli sagt:
Naja, mit 68 Jahren schein‘ ich ja eines der älteren Semster zu sein, aber was soll’s. Meine Lapsteel macht mir Spaß, nur das Lernen ohne Lehrer is‘ a bisserl umständlicher. Aber es geht so auch, nur halt gemächlicher. 🙂
Martin sagt:
Hallo!
Sehr interessanter und witziger Artikel, vielen Dank.
Spiele selbst erst seit 3 Jahren akkustische Gitarre und bin 39. Wobei man dazu sagen muss, dass ich mal mit 17 ein bischen Gitarre geübt und gespielt habe – danach 20 Jahre pause. Kann schon sein, dass das einen kleinen Vorteil mit sich bringt.
Generell muss ich euch trotz aller Euphorie sagen: erwartet nicht zu viel 🙂
Es ist sicher einiges möglich, aber ihr müsst defenitiv sehr viel mehr Zeit einplanen als es das junge Gemüse tun muss ;). Und stellt euch schon mal drauf ein, dass ihr das gelernte auch sehr schnell wieder vergessen werdet, wenn ihr es nicht regelmäßig trainiert!
Unsere Gehirne sind schon noch lernfähig, aber sie speichern das gelernte Wissen längst nicht mehr so effektiv und lange wie bei Teenagern. Kann also ganz schnell passieren, dass ihr jemanden etwas vorspielen wollt und dann die Aufregung dazu kommt und ihr plötzlich irgendwie überhaupt nichts mehr könnt. Oder anders formuliert: es kann schnell peinlich werden wenn man nicht aufpasst oder ein Stück wenigstens 500 Mal gespielt hat und es mit geschlossenen Augen spielen kann (keine Übertreibung!).
Ich versuche sprichwörtlich ein Lied so hart zu trainieren, dass ich es mit geschlossenen Augen spielen kann. Erst dann bin ich mir sicher dass es mein Hirn gespeichert hat!
Also: es kann funktionieren, ja. Aber ihr werdet wesentlich härter üben müssen als die unter 20 jährigen. Ist leider so…
mfG
Dirk sagt:
voll schade Martin