
Studio-Monitore sind die perfekte Abhöre, um deine Mixe zu beurteilen und deine Songs fertigzustellen. In jedem Tonstudio findest du mindestens ein Paar. Aber wie werden sie richtig platziert? Was ist der korrekte Abstand zu deinen Ohren? Sollen sie auf dich gerichtet sein? Wenn du diese einfachen Regeln befolgst, wirst du die besten Ergebnisse mit deinen frisch gekauften Studio-Monitoren erzielen. 🔊
1. Nicht zu nah an die Wand ran!
Lautsprecher können tonnenweise Schalldruck projizieren – das kann gut oder schlecht sein, je nachdem, was du machen willst. Wenn du einen Lautsprecher nah an eine Wand oder in die Ecke eines Raums stellst, so kann der (Sub-)Bass verrückt spielen und eventuell ein klein wenig zu stark rumpeln, während die oberen Bassfrequenzen dabei sind, komplett aus dem Mix zu verschwinden. Das wirst du wohl kaum wollen, denn Bass ist schließlich mitentscheidend für Musik. Experimentiere mit der Monitorposition, bis du einen schönen und klaren Sound hast. Idealerweise sollten Monitore niemals zu nah an harte Oberflächen positioniert werden, um ungewünschte Reflexionen zu vermeiden.
2. Symmetrie ist Leben
Und damit meine ich jetzt nicht irgendeine Zwangsneurose: Wenn du exakt in der Mitte deines Raums sitzt, hilft das bei der Ausrichtung der Lautsprecher. Klemm sie bloß nicht an die linke oder rechte Wand deines Raums, denn sie brauchen Platz um sich herum. Wichtig ist, dass die Abstände deiner beiden Lautsprecher zu den Wänden jeweils gleich sind, um ungleichmäßige Reflektionen von den Wänden zu vermeiden.
Außerdem sollte der Abstand zwischen den Lautsprechern der gleiche sein wie der Abstand der Lautsprecher zur Abhörposition. Nur so erhält man eine gleichmäßige Wiedergabe beider Lautsprecher am Sweet Spot.
3. Positionierung: der richtige Abstand zu deinen Ohren
Es gibt verschiedene Monitor-Typen. Da wir über Nahfeldmonitore reden, ist es wohl ziemlich offensichtlich, dass sie auch in deiner Nähe sein müssen. Das bedeutet nicht etliche Meter weit weg aber auch nicht nur ein paar Zentimeter an deinen Ohren dran – ein Meter Abstand sollte passen. Je näher sie sind, desto weniger Einfluss hat die Raumakustik auf das, was du hörst.
Die Hörposition ist der Punkt, um den herum du deine Studio-Monitoring-Umgebung aufbaust. Es ist die Essenz eines jeden Studio-Setups, daher müssen Lautsprecher richtig auf deine individuelle Hörposition ausgerichtet sein, um das Beste aus deinen Mixen herauszuholen. Der Frequenzgang eines Lautsprechers wird direkt davor (on-axis) gemessen. Wenn deine Hörposition also leicht schief (off-axis) ist, erhältst du kein klares Bild von deinem Mix.
Wenn deine Lautsprecher zu weit voneinander entfernt sind, verlierst du die Fähigkeit, die wichtigen Mix-Sounds zu beurteilen, die normalerweise in der Mitte des Stereobilds platziert sind, wie Kick, Snare und Lead-Vocals. Man verliert genau genommen sogar die Fähigkeit, das komplette Stereobild richtig beurteilen zu können. Ist der Abstand der Monitore untereinander größer oder kleiner als der Abstand der Monitore zur Abhörposition, wirkt das Stereobild entweder breiter, oder enger als es eigentlich sein müsste. Das Resultat ist eine unrealistische Darstellung und eine schlechte Übersetzung des Mixes auf andere Lautsprechersysteme oder Kopfhörer. Zu nah beieinander wirst du kein genaues Gefühl für die Breite von Sounds wie E-Gitarren bekommen. Denke also beim Kalibrieren deiner Hörposition und deiner Lautsprecher daran, dass Symmetrie der Schlüssel zu einer ausgewogenen Mischung ist.
4. Winkel, Richtung und Stereobild
Ich habe ja schon erwähnt, dass du in der Mitte des Raums sein solltest, um die richtigen Frequenzen zu hören. Aber es gibt auch noch eine andere wichtige Sache zu berücksichtigen: die Richtung, in welche die Lautsprecher abstrahlen. Von oben gesehen musst du dir ein gleichseitiges Dreieck vorstellen, bei dem die Monitore zu deinen Ohren in einem Winkel von ungefähr 60 Grad gerichtet sind. Die Abstrahlung eines Lautsprechers kann man sich als Halbkreis vorstellen, und wenn er von dir wegzeigt, so führt das zu einer falschen Audiowahrnehmung.
Solltest du einen Subwoofer benötigen, sollte dieser in der Mitte (bei einem) oder unterhalb (bei zweien) der Lautsprecher platziert werden. Um den gleichen Abstand zwischen allen drei Punkten des Dreiecks sicherzustellen und um den Winkel der Lautsprecher zu messen, benötigst du ein Maßband. Wenn dein Mathematikunterricht bereits lange vergangen ist, dann stellt KRK zum Glück eine kostenlose Smartphone-App (für iOS oder Android) her, die diese Winkel für dich misst.
5. Die Höhe ist wichtig
Monitore sollten weder zu tief, noch zu hoch platziert werden. Meistens vermuten die Leute fälschlicherweise, dass der große Lautsprecher im Monitor (tiefe Frequenzen) in Höhe der Ohren sein sollte – falsch! Der sogenannte Sweet Spot, also der optimale Hörort, liegt zwischen den beiden Lautsprechern (Tieftöner und Hochtöner) und das ist der Referenzpunkt, den du für eine korrekte Platzierung brauchst. Nimm dafür höhenverstellbare Stative oder keilförmige Schaumstoffunterlagen wie das Iso-Pad 5 von t.akustik.
Es ist nicht nur die horizontale Ebene wichtig, du musst deine Studiomonitore auch auf der vertikalen Ebene richtig aufstellen, um den Sweet Spot des Hörens zu erreichen. Der Tieftöner ist der größere Kreis, der sich normalerweise unten an deinem Lautsprecher befindet und den Großteil der Informationen im mittleren und unteren Frequenzbereich liefert. Der Hochtöner ist der kleinere Kreis darüber, der, wie der Name schon verrät, für die hohen Frequenzen zuständig ist. Da hohe Frequenzen am stärksten gerichtet sind, sollten die Hochtöner direkt auf deine Ohren zeigen, um ein möglichst repräsentatives Hörerlebnis zu gewährleisten. Wenn du die Lautsprecher dazu leicht nach oben oder unten neigen musst, dann sei es so. Wir empfehlen aber, sie möglichst gerade zu halten. Du kannst diese Neigung erreichen, indem du höhenverstellbare Stative oder keilförmige Schaumstoffpolster verwendest.
6. Boxen auf dem Tisch? Nein, danke!
Das wurde schon tausendmal gesagt, aber immer noch verstehen viele Leute es einfach nicht: Lautsprecher gehören nicht auf einen Tisch! Warum? Nun, du willst doch nicht, dass dein Tisch anfängt zu vibrieren. Durch Reflektionen von der Tischplatte kommt es sehr schnell zu massiven Klangveränderungen, auch im Bassbereich.
7. Akustische Optimierung
Nach all den besprochenen kleinen, aber entscheidenden Änderungen, die wir besprochen haben, ist noch eine Sache übrig, der wir uns annehmen müssen: die Raumakustik. Die Raumakustik einen ähnlich großen Einfluss auf den Klang hat, wie die Lautsprecher selber und sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden. Wenn der Raum ein eigenartiges Resonanzverhalten aufweist (was irgendwie meistens bei „normalen“ Räumen der Fall ist), dann musst du ihn entsprechend mit Akustikelementen wie Bassfallen, Standard-Absorbern und Diffusoren behandeln.
8. Stative & Halterungen
Kleiner Zusatz noch: Lasst uns über Lautsprecherstative und -Halterungen sprechen. Soundenthusiasten können die teuersten verfügbaren Studiomonitore haben, erhalten jedoch keine zuverlässigen Mixergebnisse, wenn sie nicht fest verankert sind. Das bedeutet, dass sie nicht auf die Kartons gelegt werden, in denen sie geliefert wurden! 😉 Wenn der Lautsprecherständer oder die Halterung nicht stabil genug ist, vibriert die Vorrichtung im Einklang mit den Lautsprechern und hat Einfluss auf den Mix. Mit diesem Link geht es zu unserer Auswahl im Thomann-Shop.
- DM3 Desktop Monitor-Stand
- Gravity SP 3202 Studiomonitor Stand
- Tischstativ IsoAcoustics ISO-155
Professionelle Lautsprecherhalterungen bieten eine weitaus zuverlässigere Leistung als Holzregale oder die harte Oberfläche des Schreibtisches, was besonders wichtig ist, wenn basslastige Stile wie Trap, D&B und Dubstep gemischt werden. Ein stabiler Ständer trennt den Lautsprecher von anderen Oberflächen, die mitschwingen können und verhindert so Probleme mit den Bässen.
Zu den Messmikrofonen geht es mit diesem Link!
Und zum Schluss …
Wenn die Monitore richtig aufgestellt sind, der Raum optimal klingt und alles fertig ist, gibt’s nur noch eins zu tun: Hör deine Lieblingsmusik auf deiner neuen Anlage, und zwar nicht zu knapp! Du musst nun erst mal ein Gespür dafür bekommen, wie alles klingt – selbst wenn du die Monitore vorher schon hattest.
Artikel & Links
➡ Hier geht es zu thomann.de mit allen Produkten aus dem Bereich Studio/Recording
➡ Gehe zum Artikel “Mit diesen Geräten gelingt dir portables Recording
➡ 360°-Tour durch unsere Studioabteilung
➡ Hier geht es zum Artikel „Ein Mikrofon für alles …“
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2 Kommentare
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Dizioyunculari.blog sagt:
Es ist wunderschön. dank
grabber637 sagt:
Gutes Tutorial
Am besten eine neutrale Grundeinstellung wählen.
Aufnahmen vorhören mit klassischer Instrumentierung.
Wenn das echt klingt dann gehts los.