Für das Gefühl, wenn man dieses Mikro zum ersten Mal in die Hand nimmt, haben wir im Ruhrgebiet ein Wort: „Boah!“
Man hat wirklich den Eindruck, etwas Wertiges in der Hand zu halten. Der kleine Knubbel hat ein beeindruckendes Gewicht und könnte mit dem Gehäuse wahrscheinlich auch Trommelstöcken aus Metall trotzen.
Aber das alles ist natürlich wertlos, wenn der Sound nicht stimmt. Aber auch hier beweisen UA meiner Meinung nach, dass sie echt ernsthafte Konkurrenten auf dem Mikrofonmarkt werden können, bzw. schon sind.
Als Snaretop klingt es wirklich gut und bildet sowohl Transienten als auch Ghostnotes gut ab. Das Plugin mit den virtuellen Mikrofonen habe ich ausprobliert, das halte ich allerdings für mehr oder weniger Spielerei. Die - durchaus hörbaren - klanglichen Unterschiede kann man auch mit gezieltem Einsatz von EQ und Kompressor erreichen: man verändert m.E. mit den verschieden Modelings allenfalls den Ausgangspunkt, von dem man bei der Klangbearbeitung beginnt.
Lustigerweise ist das Mikro zwar leichter als z.B. ein SM57 oder i5, da es aber gut 6cm (zum SM57) kürzer ist, hat es einen völlig anderen Schwerpunkt. Wenn man es mit einem Clip ans Rim hängen will, muss da schon was anständiges her. Die - unverschämt teure aber sehr gute - MKV 87 von Beyerdynamic machte da eine gute Figur; die nur halb so teure D-Vice von Audix kommt da aufgrund des Gewichtes mit ihrem Schwanenhals schon an ihre Grenzen und wackelte deutlich, auch wenn das Mikro grundsätzlich in Position blieb.
Fazit: Das Mikro ist in Bezug auf Verarbeitung und Sound eine echte Alternative und passt mMn in jede Mikrofonsammlung.
