Der Drawmer 1978 arbeitet in meinen Augen/Ohren sehr subtil aber wirkungsvoll. Der Kompressor kann schon kräftig zupacken, wie man es erwartet, jedoch liegt das Hauptaugenmerk auf Detailarbeit.
Ich habe ihn bis jetzt zur Drum-Kompression und zum Mastern in Verbindung mit einem Goldmike II von SPL verwendet, in beiden Fällen hat er dem Klang eine wohlig warme Note verliehen. Es klingt vor allem edel und teuer.
Bei den Charaktereinstellungen konnte ich bis jetzt keine großen Unterschiede ausmachen, jedoch habe ich auch noch nicht alle Extreme ausgelotet. Gegebenenfalls folgt dazu noch ein Update meinerseits.
Die EQ-Sektion arbeitet zunächst ebenso unauffällig, wenn man sich jedoch die Zeit zum genauen Hinhören nimmt, ist man gewillt immer zahlreiche Details zu erkennen und die Regler daraufhin dementsprechend vorsichtig zu bedienen, damit der vermeintlich perfekte Klang beim Regeln auch ja nicht überhört wird.
Die Saturation stellt ein sehr effektives Feature dar und kann deutlich hörbar Verzerrungen ins Spiel bringen, was zahlreiche Klänge bereichern kann.
Gekauft habe ich ihn mir vor allem wegen der Stereo-Fähigkeit. Ich nenne bereits den 1176-Klon von Klark Teknik mein Eigen und kann bezeugen, dass dieser deutlich grober zutage tritt, als der 1978, durch seine Mono-Ausführung jedoch nicht allen Aufgaben gewachsen ist. Somit die Entscheidung für den Drawmer.
Das einziges "Manko" stellt in meinen Augen der Power-Knopf auf der Rückseite dar (dieser hätte auf der Vorderseite aber auch nirgendwo Platz, da Potis und VU-Meter den gesamten Raum einnehmen). Wenn man das gute Stück ins Rack einbaut und keinen permanenten Zugang zur Rückseite hat, empfiehlt sich die Verwendung einer Steckdosenleiste mit Fußschalter.
Mein Fazit:
Wie die Überschrift verrät, ein englischer Gentleman, der weiß, was sich gehört. Ich bin sehr zufrieden und freue mich auf weitere Experimente.