Band­in­ter­view: Defy Your Dreams

22.01.2017
Musikvideo und Interview mit Defy Your Dreams

Interview

Was passiert, wenn man seinen Träumen nicht trotzt?

DEFY YOUR DREAMS: Man hat das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Es ist wichtig, sich immer mal wieder umzudrehen und sich klar zu machen, wie weit man schon gekommen ist und wie viel Traum schon in dem steckt, was man bisher erreicht hat. Es ist also vielmehr ein Entgegenstellen oder ein Reflektieren als ein Trotzen.


Ihr standet schon mit großen Rockern wie CALIBAN auf der Bühne. Wie war das und was konntet ihr mitnehmen?

DEFY YOUR DREAMS: Große und bekannte Bands zu supporten ist im Vorfeld natürlich immer super und man hat in der Regel eine Garantie dafür, dass der Saal voll wird. Abgesehen davon kann man sich sehr gut vom Professionalitätslevel der "Großen" inspirieren lassen und Inputs für die eigene Show mitnehmen. In der Praxis kommt es aber auch leider immer wieder vor, dass Supportbands im Schatten des Headliners ein wenig untergehen, beispielsweise wenn der örtliche Veranstalter vergisst anzukündigen, dass noch eine weitere Band spielt und der Großteil der Zuschauer erst zum letzten Song des Sets den Raum betritt. Das ist uns aber zum Glück noch nie passiert.


Schreibt ihr alle zusammen die Texte oder nur einer vom Team? Wieso auf englisch, wenn Deutsch so viel einfacher wäre?

DEFY YOUR DREAMS: Das Songwriting übernimmt zum Großteil unser Gitarrist und Sänger Nic, einige Texte auf dem aktuellen Album stammen aber auch von unserem Frontmann Benny. Die Rollen sind zwar an sich klar verteilt, aber dennoch gibt es da keine Vorschrift. Wenn jetzt der Schlagzeuger auf die Idee kommt einen Text zu schreiben, dann wird der Vorschlag genauso berücksichtigt wie jeder andere. Englische Texte deshalb, weil wir so einfach unsere Zielgruppe weniger einschränken und mehr Leute, auch international, erreichen können. Wir wollen unsere Texte einfach niemandem unzugänglich machen, der die deutsche Sprache nicht beherrscht.


Hammer! Ein Sound, der alles in drei Sekunden vom Baum fegt! Welches Equipment nutzt ihr?

DEFY YOUR DREAMS: Vielen Dank! Wir haben in den letzten Jahren und insbesondere in den Monaten der Albumproduktion viel experimentiert und sind jetzt bei einem Sound hängen geblieben, der in großen Teilen ein Mix aus klassischen Recording-Techniken und digitalen Ergänzungen ist. Der Gitarrensound beispielsweise setzt sich aus drei verschiedenen Signalen zusammen. Für alle Gear-Nerds: Wir verwenden hauptsächlich Peavy und ENGL Amps, mit klassischer SM57 Mikrofonierung. Generell findet man in unserem Equipment keine Geheimtipps, sondern in der Regel auch nur die für das Genre typischen großen Namen. Einen Löwenanteil am Sound unserer Platte muss man aber auch unserem Freund und Mixing/Mastering Engineer Benjamin Lawrenz aus den Chamaeleon Studios Hamburg zuschreiben. Ohne seine Arbeit klänge es nicht, wie es klingt! :-)


[B]Das Video "A Siren's Call" ist Meisterklasse und die Musik umso mehr! Die punktgenaue Rhythmusdynamik reißt mich energetisch und überwältigend mit! Wie geht die Story zum Track?

DEFY YOUR DREAMS: Nochmals Dankeschön! "A Siren's Call" erzählt von der Versuchung des Alltags und des Bekannten. Es ist angenehm und einfach sich dem hinzugeben, aber gleichzeitig zieht viel Schönes an einem vorbei, für das man aber nur Augen haben kann, wenn man den Mut hat, auch mal das Gewohnte hinter sich zu lassen. Genau dazu soll der Song motivieren und zwar auch uns selbst als Band.


Wie viel Konzept zum Video stammt dabei von euch und wieviel vom Produktionsteam?

DEFY YOUR DREAMS: Das Produktionsteam waren bisher immer wir. Nur die Kameraarbeit haben wir für die letzten zwei Videos aus der Hand gegeben, der Rest stammt von uns. Abgesehen von der Promotion der Single und des Videos, da werden dann schon noch 2-3 Dinge mit dem Label abgesprochen.


Welche Rolle spielt der Merch bei euch? Schon einmal eine fremde Person auf der Straße mit eurem Shirt gesehen?

DEFY YOUR DREAMS: Merchandise ist super wichtig! Einmal natürlich schon als Werbemittel und Identifikation, zum anderen aber auch ganz einfach aus finanzieller Hinsicht. Die Gagen für die meisten Shows decken meist nicht annähernd die Kosten ab, die für Sprit, Busmieten, Unterkünfte, etc. anfallen und dafür sind die Einnahmen aus dem Merch dann unverzichtbar. Wir werden häufig von Freunden oder Bekannten gefragt, wie viel denn eigentlich so für uns privat dabei rausspringt und antworten jedes Mal, dass das Ganze als so eine kleine Band, wie wir es sind, mit gut Glück meistens maximal eine Nullnummer ist. Alles was übrig ist, fließt direkt zurück in die Kasse für neue Videos, Albumproduktionen etc. Und ja: Man sieht öfter mal Leute mit dem eigenen Merch auf der Straße und freut sich jedes Mal wieder aufs Neue. :-)


Wieso seid ihr bisher eigentlich noch nie im 'dicken B' aufgetreten?

DEFY YOUR DREAMS: Das hat sich bisher einfach noch nicht ergeben, steht aber definitiv auf unserer Liste. Wenn also jemand etwas für uns hat, dann immer her damit!


Spotify oder Deezer? Was springt dabei eigentlich so raus?

DEFY YOUR DREAMS: Sowohl als auch. Streaming hat in der letzten Zeit immer mehr Bedeutung im digitalen Musiksektor erlangt, rausspringen tut dabei für den Künstler allerdings ein so kleiner Betrag, dass er in unserer Größe kaum nennenswert ist. Trotzdem ist es wichtig, bei Spotify, Deezer und Co. präsent zu sein, da diese Plattformen neben YouTube meistens die erste Anlaufstelle für jemanden sind, der gerade eine neue Band entdeckt hat.


Im Albumtitel "Symphonies Of The Unknown" geht es darum, wie schwer es in eurer Heimat fällt, eine Stimme für sich zu gewinnen. Was meint ihr genauer damit?

DEFY YOUR DREAMS: Wir proben in einem Dorf, das nur aus einer Straße besteht, in dessen Umkreis kein Bus und kein Zug fährt und dessen beinahe einzige Möglichkeit auszugehen die zwei Uralt-Lokaldiscos in 30km Entfernung sind. Allein in den Anfängen der Band Möglichkeiten zu finden, Auftritte in der Nähe zu spielen, war sehr schwierig. Noch schwieriger war es allerdings (bzw. ist es immer noch) sich über diese Lokalgrenzen hinaus zu etablieren. Es macht es eben nicht gerade einfacher ein gutes Netzwerk aufzubauen, wenn man bei Ansagen auf der Bühne eine Stadt nennen muss, die 50km entfernt ist, damit sich überhaupt ungefähr jemand vorstellen kann wo wir herkommen.


Wenn man sich im Internet auf eure Bandseite begibt, gibt es die Rubrik S.O.T.U, die nur mit Passwort zugänglich ist. Was für Schätze und Demos verstecken sich da?

DEFY YOUR DREAMS: Es gibt Gerüchte, S.O.T.U stünde für "Symphonies Of The Unknown" und beinhaltet ein Presse und Promotion Paket zu unserem aktuellen Album, das ist allerdings völliger Quatsch. S.O.T.U steht in Wirklichkeit für "Süße Otter treiben Unfug" und beinhaltet eine zugegeben, recht umfangreiche, Tierfilmsammlung, die uns die Zeit auf langen Fahrten versüßt.


Eure Top drei Wintertipps, wenn es draußen mal unerträglich oder drinnen zu warm wird?

DEFY YOUR DREAMS: Ist es draußen zu kalt, dann trinkt man Glühwein. Ist es drinnen zu warm, dann geht man raus und trinkt Glühwein. Alternativ kann man Konzerte besuchen, da bestimmt die Stimmung die Temperatur, und die hat man ja schließlich selbst in der Hand. :-)


Plaudertaschen flüstern...

DEFY YOUR DREAMS: ...dass es Anfang des kommenden Jahres eine neue Single geben könnte.


LINK: c-tube Profil von DEFY YOUR DREAMS

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