Stedman Proscreen XL

Die Vorteile dieses Metall-Popfilters, welches gegenüber herkömmlichen, mit Stoff bespannten Popfiltern mittels Luftumlenkung nach unten arbeitet und keinerlei Änderungen bei hohen Frequenzen erzeugt, sind unbestritten. Diesbezüglich ist die besonders effektive Wirkung hervorzuheben, explosivartike Vokal-Laute bereits bei der Aufnahme zu unterdrücken. Die Qualität der mechanischen Ausführung dürfte nach erster Betrachtung ebenso in Ordnung sein; zumindest macht der Schwanenhals einen stabilen Eindruck und ist auch lang genug.

Auf der anderen Seite wären allerdings zwei Dinge zu nennen, welche mir persönlich nicht so gefallen haben. Der erste Kritikpunkt ist, dass der Klemmverschluss relativ klein bemessen ist. Das direkte Befestigen dieses "XL"-Pop-Filters auf ein normales 25mm breites Stativ-Rohr (oder größer) geht sich daher gerade nicht mehr aus, was sehr bedauerlich ist. Der Filter kann daher nur an einem Mikrofonarm selbst befestigt werden, nirgendwo sonst. Hier bieten "Billigsdorfer"-Popfilter weit flexiblere Möglichkeiten, was sich der Hersteller zu Herzen nehmen sollte. Der zweite Kritikpunkt bezieht sich auf die Verpackung. Obwohl bei mir persönlich keine Schäden festzustellen waren sei angemerkt, dass die Vorderseite der gelieferten Stedman-Box vollkommen offen ist und man direkten Zugriff auf das Metallgitter hat. Auf diese Weise könnten andere Gegenstände, welche sich gleichzeitig auf dem Transportweg befinden, in die Verpackung hineinragen und den Pop-Filter beschädigen. Warum man hier also auf eine geschlossene Front verzichtet hat, ist mir unverständlich. Eine sichere Verpackung würde man bei einem so hochpreisigen Produkt eigentlich erwarten können.

Alles in allem: ein recht brauchbares Produkt, aber durchaus nicht perfekt. Für diesen Preis hätte ich mir bei unseren amerikanischen Freunden etwas mehr Mühe und besser durchdachte Design-Konzepte gewünscht.