ART Precision Phono Preamp

Mit dem neuen ART Precision Phono Preamp wollte ich ein Zusatzgerät mit Rumpelfilter, zusätzlichem Eingangsverstärker und weiteren Einstellmöglichkeiten erwerben, um den Phonoeingangsverstärker meines DENON Receivers zu umgehen und den "Vinylsound" auf eine qualitativ höhere Stufe zu heben.

Leider weit gefehlt. Das Gerät an sich ist sehr gut verarbeitet, bietet gute und stabile Schaltfunktionen sowie einen ordentlichen Powerschalter für die Stromversorgung. Großartig sind die Möglichkeiten der Anpassung des Eingangssignals, obwohl der Clippingbereich (LED Anzeige) meiner Ansicht nach viel zu früh erreicht wird, auch wenn hörbare Verzerrungen deutlich später auftreten als es die Anzeige vermuten lässt. Warum die Masseklemme nicht direkt neben dem Phonoeingang angeordnet wurde, das erschließt sich wohl nur dem Hersteller.

Die Tonausgabe ist, man verzeihe mir den Ausdruck, nur als beschissen zu bezeichnen. Die Musik wirkt im direkten Vergleich ohne diesen Preamp gepresst, die Basswiedergabe unterdrückt und kommt auch sonst sehr "flach" herüber. Ich hatte den Eindruck, als ob der Schaltungsteil zur Entzerrung der RIAA Kennlinie nicht aktiv bzw. gar nicht vorhanden ist. Ich suchte das Gehäuse nach einem zusätzlichen Schalter zum aktivieren des Filters ab. Es gibt ihn nicht. Oder muss ich den Phono Eingang meines Receivers nutzen? Nein, denn der Ausgang des Preamps ist mit allen möglichen Eingängen verbindbar.

Das Schaltungskonzept ist schlicht und ergreifend als unzureichend zu bezeichnen. Thomann sollte dieses Produkt auf seine Funktionsfähigkeit prüfen lassen, da es nicht für den beworben Zweck eingesetzt werden kann und somit nutzlos ist.

Sehr schade, da dieser Preamp mit dieser Ausstattung und dem attraktiven Preis genau dem entsprach, was ich mir vorgestellt hatte. So kann ich nur sagen: Finger weg, es lohnt nicht.

Nebenbei ist zu bemerken, dass alle Audiokomponenten, die zur Beurteilung heran gezogen wurden, als hochwertig zu bezeichnen sind.