Du hast ein neues Interface mit vier Eingängen gekauft und willst damit was Ordentliches anstellen, besonders an einem Drumkit? Wir alle haben schon davon gehört, dass Drum-Recording kompliziert sein kann … Einige Toningenieure setzen für manche Sessions mehr als 20 Mikros an einem Kit ein. Das ist alles toll und wunderbar, wenn du das entsprechende Wissen, Budget und die Zeit dafür hast, aber für den durchschnittlichen Anfänger oder fortgeschrittenen Musiker oder Ingenieur sind vier Mikrofone mehr als genug. In diesem Blog-Artikel teilen wir unser Wissen, zeigen Tricks und machen Gear-Vorschläge, damit du dein Drumkit mit genau 4 Mikrofonen aufnehmen kannst.
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1 an der Kick, 1 an der Snare, 2 Overheads
Diese Art des 4-Mikrofon-Drum-Recordings ist die Standard-Methode, wenn du vier Eingangskanäle an deinem Audiointerface zur Verfügung hast: ein Mikro an der Kick- (oder Bass-) Drum, eins an der Snare und zwei Overhead-Mikros über dem Drumkit.
Du kannst anfangen, indem du ein Kick-Drum-Mikro (dynamisch oder Kondensator) vor (oder im Schallloch des Fells) der Kick-Drum platzierst. Experimentiere hier mit der Position und verwende bei Bedarf Kissen und/oder Decken in der Trommel um den Sound zu dämpfen. Der Klang hängt von deinen persönlichen Vorlieben ab, ob du es groß und voll oder knackig und gedämpft magst.
Dann brauchst du ein dynamisches Mikro an der Snare. Probiere das klassische Shure SM57 (oben abgebildet) oder etwas Ausgefalleneres wie das Telefunken M80 Standard (Bild unten). Positioniere die Kapsel oberhalb des Trommelrands und richte sie zur Mitte der Drumfell-Oberfläche hin aus. Spiele mit der Position, bis du den gewünschten Sound hast. Du kannst die Mikrofonkapsel dicht über dem Rand oder höher platzieren. Du kannst das Mikro auch näher zur Mitte des Snaredrum-Fells oder weiter weg aufstellen. Experimentiere und achte darauf, wie das den Ton und die Präsenz der Obertöne beeinflusst!
Overhead-Mikrofonkonfigurationen für eine 4-Mikrofon-Schlagzeugaufnahme
Dann benötigst du zwei Overhead-Mikros, die über dem Drumkit platziert und nach unten hin ausgerichtet werden. Das geht auch mit einem Mikro, aber wenn du beim Mixen mehr Flexibilität im Stereofeld haben möchtest, sind zwei Mikros zu empfehlen. Bei einem knappen Budget empfehlen wir das t.bone SC 140 Stereo Set, das inklusive Halterungen, Windschutzen, Stereo-Schiene und einem stabilen Koffer geliefert wird. Eine etwas teurere Option wäre das Neumann KM184 mt Stereo Set. Außerdem gibt es die Möglichkeit, ein Stereo-Mikro zu verwenden, was im Grunde genommen genauso ist wie die Verwendung von zwei Mikros, da dort zwei Kapseln senkrecht zueinander (im exakten 90-Grad-Winkel) verbaut sind. Dies nennt man X-Y-Technik. Eine sehr gute Wahl dafür ist das Rode NT4.
Overhead-Mikro-Konfigurationen für ein Drum-Recording mit vier Mikros
Hier kommen ein paar gängige Probiert-und-funktioniert-Methoden in stereo mit zwei Overhead-Mikros:
A-B-Technik: zwei parallele Mikrofone, normalerweise omnidirektional mit etwas Abstand zueinander, die einen breiten Stereosound einfangen. Eins kann zum Beispiel grob oberhalb des Ride-Beckens platziert werden, das andere über der Hi-Hat. Aber justiere so, wie du es brauchst! Achtung: Diese Technik kann zu Phasenproblemen führen, wenn das Stereosignal später auf Mono gemixt wird.
X-Y-Technik: zwei Mikrofone mit einer Nieren-Richtcharakteristik (auch Breite Niere, Super- oder Hyperniere geht je nach Wunsch), die normalerweise im 90°-Winkel oder mehr zueinander platziert werden. Das produziert generell einen weniger „räumlichen“ Stereosound und hat im Vergleich zu einer Aufnahme mit einem A-B-Setup weniger Tiefe. Normalerweise solltest du mit dieser Technik in der Lage sein, Phasenprobleme zu vermeiden.
ORTF-Technik (auf Englisch auch als side-other-side bekannt): Zwei (identische oder sehr ähnliche) Nieren-Mikrofone werden in einem 110°-Winkel weg von einander mit einem Kapselabstand von 17 cm aufgebaut. Diese Technik neigt dazu, ein bisschen mehr „Fleisch“ zu geben. Probiere sie aus und schau, wie sie in deinem Raum und mit deinem Kit klingt!
Im Video unten beschreibt Simon detailliert, wie die Mikrofon-Positionierung den Klang beeinflusst. Du kannst auch einige veranschaulichende Beispiele der oben erwähnten Overhead-Mikro-Konfigurationen hören. 👂
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Glyn Johns 4-Mikro-Drum-Recording-Technik
Ein anderer Weg, deine Drums mit vier Mikros aufzunehmen, ist die sogenannte Glyn Johns Technik. Sie unterscheidet sich gar nicht so sehr von den oben genannten Varianten, insbesondere was Kick- und Snare-Mikros angeht (das Snare-Mikro ist sogar optional). Was sich unterscheidet, ist die Position der Overhead-Mikros. Anstatt beide Mikros über dem Drumkit zu platzieren, stellst du eins ungefähr 120 cm über der Snare und das andere auf die Snare zeigend ungefähr 15 cm über dem Rand der Floor-Tom auf. Beide dieser Mikros sollten ungefähr den gleichen Abstand zur Snare haben.
Du wirst überrascht sein, was für einen großen Drum-Sound du bekommst. Im Video unten erklärt Glyn Johns höchstpersönlich, wie einfach diese Technik und das Abmessen der Mikrofonabstände sind, letzteres aus seiner Erfahrung unnötig! Dieser Mann hat mit einigen der berühmtesten Rockbands in der Geschichte gearbeitet, also nehmen wir ihn beim Wort!
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Fazit: Schlagzeugaufnahme mit vier Mikros
Hast du irgendeine der oben erwähnten Drum-Recording-Methoden ausprobiert? Oder vielleicht hast du deine eigene Variante? Lass uns die Details in den Kommentaren wissen!
Ein Kommentar
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Christoph Gallas sagt:
Mach ich bei kleineren Gigs (Club, kleinere Sääle) immer so. 1x Kick, 1x Snare und oben drüber ein ORTF-Stereo-Mic.
Bei grösseren Venues bekommen die Toms und die HiHat eigene Mics und die Snare noch ein Bottom.