
Nicht nur in Hollywood gehört Hans Zimmer zur CrĂšme de la CrĂšme der Filmkomponisten schlechthin. Die Filmmusik zu König der Löwen, Gladiator und Fluch der Karibik oder der Titelsong No Time to Die von Billie Eilish im neuen James Bond sind lediglich eine winzige Auswahl seiner Kompositionen. Ein VisionĂ€r, der in der Filmwelt auch aufgrund seiner speziellen Herangehensweise Meilensteine gesetzt hat. đč
Peter Grandl und Lina Schmermer haben ihn in London getroffen. Erlebt Hans Zimmer live in einer Interview-Serie von Amazona! Hört selbst …Â
Musikalischer Zauberer der Emotionen zwischen Action und MelancholieÂ
Als wegweisender Vorreiter war er der Erste, der den Filmhintergrund ĂŒber die gesamte Spieldauer hinweg nahezu komplett mit Musik unterlegte; mit einer Klangwand, dem sogenannten âWall to Wall Scoreâ. Schon frĂŒhzeitig machte er sich mit der Verschmelzung von elektronischer Musik mit orchestralen Arrangements einen Namen. Der visionĂ€re SoundtĂŒftler pointiert monumentale Sounds, wofĂŒr er seine riesige Synthesizer-Sammlung verwendet.

Hans Zimmer und Peter Grandl (v. links n. rechts)
EigenstÀndige filmprÀgende Kunstwerke mit höchster AuthentizitÀt
Ebenso setzt Hans Zimmer vielfach ethnische und Folklore-Instrumente ein, wodurch er den Soundtracks besondere AuthentizitĂ€t verleiht. Er spielt mit der Dynamik, den oftmals langen Tönen und Rhythmen aus fernen Kulturen, wie sie jeweils zu den Storys der Filme passen. Die verstrickt er mit Synth-Sounds zu einem groĂen und Ă€uĂerst beeindruckenden Ganzen. Die Musik von Hans Zimmer plĂ€tschert nicht nebenher; vielmehr ist sie ein eigenstĂ€ndiges und filmprĂ€gendes Kunstwerk. Er erzeugt Spannung, Dramatik, Melancholie und tiefe Emotionen, Heiterkeit und Ausgelassenheit.

Hans Zimmer in seinem Studio in London
Preise, Ehrungen & Auszeichnungen
Die Liste seiner Auszeichnungen reicht im wahrsten Sinn des Wortes von der Erde bis zu den Sternen. So hat der deutsche Filmkomponist, Arrangeur und Musikproduzent 2010 einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame bekommen, ein Jahr spĂ€ter erhielt er einen Stern auf dem Boulevard der Stars in Berlin. 2013 wurde sogar ein Asteroid des inneren HauptgĂŒrtels nach ihm benannt. 1989 zum ersten Mal fĂŒr den Film Rain Man fĂŒr den Oscar nominiert, sollten 10 weitere Nominierungen folgen. FĂŒr die Filmmusik zu Der König der Löwen wurde Zimmer mit einem Oscar ausgezeichnet. Satte vierzehn Mal wurde er fĂŒr den Golden Globe Award, elf Mal fĂŒr den Grammy Award nominiert. Und auch hierzulande wurde er von offizieller Stelle gewĂŒrdigt, nĂ€mlich 2018 mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Wow, einfach nur wow!
Eine Soundfabrik im wahrsten Sinne des Wortes
In seiner Soundfabrik Remote Control Productions in Santa Monica schafft Hans Zimmer mit seinem Team etwa 30 Filmmusikproduktionen jĂ€hrlich. Und der Name Soundfabrik ist wörtlich gemeint. Immerhin hat das GebĂ€ude eine FlĂ€che von etwa 7.600 mÂČ. Ein Eldorado fĂŒr Technikfreaks ist die ProduktionsstĂ€tte auch aufgrund Equipment- und Synthesizer-Sammlung, beispielsweise der modularen Analog-Racks. Und ganz nebenher hat er auch noch ein Studio als ProduktionsstĂ€tte fĂŒr Videogames, Werbetracks, Fernseh-Formate und Trailer gegrĂŒndet. Ăber allem schwebt die KreativitĂ€t mit bestmöglichem Ideenaustausch und Teamspirit.
Treffen zum Interview und Small Talk in London
Im Oktober 2021 gab es dann ein Treffen zwischen Hans Zimmer, Peter Grandl und seiner Kollegin Lina Schmermer. Unter Corona-Reisebedingungen war der Flug von Deutschland nach London und umgekehrt deutlich aufwendig. Immerhin sollte der Aufwand sich lohnen. Der Maestro begrĂŒĂte die beiden zunĂ€chst in seiner Wohnung. Vollkommen ohne Star-AllĂŒren und mega sympathisch zeichnete er sich dabei durch seine positive Energie und menschliche WĂ€rme aus.
- Synthesizer im Studio von Hans Zimmer
Einblicke hinter die Kulissen des Londoner Studios
AnschlieĂend gingâs zum gemeinsamen Mittagessen, garniert mit spannenden Geschichten und amĂŒsanten Anekdoten. Auf dem RĂŒckweg gab es einen Abstecher in Hans Zimmers Londoner Tonstudio, das natĂŒrlich nicht so groĂ wie die Soundfabrik in Santa Monica, aber ebenso mit immenser Technik ausgestattet ist. Besonders interessant dabei sind die Hardware-Synthesizer, Modular-Systeme und Vintage-Keyboards. Interessant deshalb, weil es sich eben nicht um verstaubte und geschichtstrĂ€chtige Deko handelt, sondern die GerĂ€te im Einsatz sind und die Sounds liefern, die Hans benötigt. Und trotzdem hat er dann doch seit 10 Jahren immer noch seinen Lieblings-Software-Synthesizer, nĂ€mlich das Plugin u-he Zebra2.
Interview im interessanten Insights aus dem Mund des Meisters
Wieder zurĂŒck in der Wohnung, entstand ein aufschlussreiches Interview mit etlichen Insights zu Hans Zimmers Sound- und Arbeitsphilosophie, seinen kĂŒnftigen PlĂ€nen und vielem mehr. Aber vielleicht sollten wir das Interview angesichts des netten und bodenstĂ€ndigen Charakters von Hans Zimmer lieber freundliches GesprĂ€ch nennen. Viel SpaĂ mit unserem Video-Interview:
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Welche ist eure Lieblingskomposition von Hans Zimmer?
Verratet es uns in den Kommentaren! đ
8 Kommentare
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Albert Jung sagt:
Schöner Bericht ĂŒber einen groĂartigen KĂŒnstler mit Welterfolgen. Meines Wissens ist die Filmmusik von â der Fluch der Karibikâ von Klaus Badest und nicht wie hier formuliert von Hans Zimmer. Die beiden haben eine Zeit lang zusammen gearbeitet.
Franziska sagt:
Hallo Albert,
vielen Dank. đ Die Filmmusik zu „Fluch der Karibik“ Teil 1 ist in Zusammenarbeit von Klaus Badest und Hans Zimmer entstanden.
Liebe GrĂŒĂe und eine schöne Woche
Franziska
Nico Pohl sagt:
Ein sehr schönes und inspirierendes Interview. Mein liebster Soundtrack von Hans Zimmer ist immer noch der Da Vinci Code. Ich performe den auch so unfassbar gern. Wer möchte kann gern mal reinschauen đ https://www.youtube.com/watch?v=ILqO0IMQoZ4
Franziska sagt:
Hi Nico,
das ist ja mega! đđ Lieben Dank, dass du das mit uns geteilt hast.
Schöne Woche dir
Franziska
Andreas Mohr sagt:
Ein grossartiger Komponist. Der schon fĂŒr viel GĂ€nsehaut mit seiner Musik sorgte.
Sophie sagt:
Ganz spontan fĂ€llt mir „Hoist the Colours“ aus Fluch der Karibik (3?) ein.
Ich gebe zu, ich mag CAPTAIN Jack Sparrow. „Oo, no good!“ đ
Olaf Heller sagt:
Von Hans Zimmer sind alle Kompositionen einmalig. Besonders gerne höre ich mir z.B. „Da Vinci Code“ oder „Time“ an. Das sollte man in KonzertlautstĂ€rke einfach nur genieĂen. …aber nur wenn die Nachbarn gerade mal einkaufen sindđ
Franziska sagt:
Und dann wieder leiser drehen, wenn sie wiederkommen … đ đ