Deering Sierra 5-String Banjo Maple

Hi
Having been a guitar player for over 40 years, I felt the urge to try something new.
I've always liked the sound of a banjo and decided to look around to find a suitable
instrument that would hopefully encourage me to learn. Having had the Deering
'Sierra' for just over a month, I am totally satisfied, I definitely made the right choice.
This is a great instrument and I would genuinely encourage other musicians to look
at the 'Sierra' 5-string.

Rezension Deering Sierra 5-String Banjo

Das Netz ist voll überschwänglichen Lobes für dieses Banjo, und wenn man dann noch das Video von Jens Kruger gesehen hat, in dem er all die großartigen Features des Sierra erklärt und vorführt, dann weckt das Begehrlichkeiten und Erwartungen. Meine Erwartungen waren also sehr hoch und ? wurden nicht enttäuscht!

Ich spiele und unterrichte seit 20 Jahren Banjo und habe mich immer mit recht guten, fernöstlichen Nachbauten zufrieden gegeben, aber so richtig glücklich war ich nie damit, es fehlte dieser banjomäßige Banjosound, den man von den Aufnahmen der Großen kennt.
Jetzt hab ich ihn. Und mehr. Das Sierra bietet den amtlichen Bluegrass-Twäng, aber auch weiche, warme, runde Klänge, die dazu inspirieren auch romantische Balladen für Banjo zu arrangieren.
Ansprache, Tontrennung, Sustain ? hab ich so bis jetzt noch nicht gehört. Man möchte das Teil einfach nicht mehr aus der Hand legen.
Laut Deering sind in dem Sierra alle die wesentlichen, den Klang beeinflussenden Elemente verbaut, die auch in den doppelt und dreifach so teuren Instrumenten eingesetzt werden. Alle Teile des Kessels (Hochwertiges Ahorn, Tonring aus Glockenbronze, usw.) findet man auch in den Preiskategorien in denen man auch einen Kleinwagen ansiedelt. Die Verarbeitungsqualität des Istruments gibt keinerlei Grund zur Beanstandung. Gespart wurde also offensichtlich nur an der Optik. Da heißt jetzt aber nicht, dass das Sierra ein hässliches Entlein ist. Im Gegenteil. Ich finde es in seiner eleganten Schlichtheit sehr viel attraktiver als irgendwelche perlmuttüberladenen Ornamentierungsexzesse. Die filigranen Inlays im Viktorianischen Stil auf dem Ebenholzgriffbrett sind einfach nur geschmackvoll und schön. Lediglich von hinten sieht das Banjo eher einfach aus. Das Ahorn ist braun und recht ungleichmäßig gebeizt, das sieht für meine Augen etwas angemalt aus. Die Holzmaserung geht da völlig unter, auch wenn sie noch zu erkennen ist. Eine Hochglanzlackierung bringt da natürlich sehr viel plastischere Effekte.
Aber rein haptisch ist das matte Finish optimal. Glatt, zart und weich fühlt es sich an und trägt zu der sahnemäßigen Bespielbarkeit des Instrumentes bei.

Was noch: das Sierra kommt in einem sehr hochwertigen Koffer, üppig gepolstert in waldgrünem Samt und dort passt es hinein wie angegossen. Das gibt ein sicheres Gefühl, allerdings zum Preis von ausgeleierten Armen und Händen, wenn man das Ding mal zur U-Bahn tragen muss. (Stichwort: Tonring aus Glockenbronze). Im Koffer bringt das Schätzchen über 10 kg auf die Waage!

Fazit: mehr Banjo fürs Geld geht wohl kaum (der Thoman-Preis ist unschlagbar) und ich habe mein Trauminstrument erst einmal gefunden.

Nachdem der Einstieg mit dem Goodtime 2 gemacht war, war ich auf der Suche nach einem Upgrade.
Das Sierra war die logische Wahl: Alle Features eines Toplevel-Banjos zum fairen Preis. Die Komponenten und Verarbeitung suchen ihresgleichen. Sustain, Klangfarbe und Notentrennung sind schlichtweg ein Traum. Das ist ein Instrument, das überall eine gute Figur macht: Zuhause, bei der Probe oder auf der Bühne. Auf Schnickschnack wie Bindings und Ornamentbombast kann ich verzichten und bin mit dem matten Finish sehr zufrieden, obwohl die Perleninlays, die man der aktuellen Version spendiert hat, wirklich schön sind. Der wertige Koffer ist ein nettes Extra, obwohl ich befürchte, dass es mit einem dicken Gurt eng darin werden könnte.
Wenn ich etwas bemängeln müsste, wäre es die Werkeinstellung. Die war im Gegensatz zum Goodtime 2 nicht ganz astrein: Musste 1,2 Stunden für das Setup aufbringen, denn der Steg saß noch nicht richtig, die Fellspannung war nicht gleichmäßig und auch die Seitenlage war noch einen Tick zu hoch. Das passende Werkzeug und Tuning-Tutorials schaffen Abhilfe und das Basteln gehört schließlich dazu. Die Angst vorm Schrauben und Ausprobieren sollte man sich als Banjospieler schnell abgewöhnen. Jetzt stimmt alles und ich will das Schätzchen nicht mehr aus der Hand legen.