Korg Nu:Tekt NTS-3

Zusammenbau ist denkbar einfach.
Die Bedienung mit Quasi 8 Stelligem Nummerndisplay und einem Push-Endlos-Encoder ist gewöhnungsbedürftig geht aber nach kurzer Einarbeitung relativ flink von der Hand und ein Großteil der "Abkürzungen" bzw. Buchstabenkombinationen merkt man sich auch nach kurzer Zeit. Allerdings sind dadurch keine schnellen Anpassungen im Live-Betrieb zu realisieren, da muss man quasi vorher sein Preset gut durchdacht haben welche Parameter man über die Touch-Flächen erreichbar macht.

ein Midi-Eingang per Miniklinke wäre noch cool gewesen zum Tempo syncen...oh well, kann man auch ein-tappen oder auswählen.

Ich find es komisch, dass die Touch-Oberfläche zwar eine andere Struktur hat als der Rest allerdings sind die einzelnen Buttons und Felder nicht hervorgehoben durch Anhebung oder so...keine Ahnung, ob man da mit Plusterstift oder ähnlichem ran kann.

kleiner Tipp: wie ind er Anleitung am besten die beiden Kontaktstreifen isolieren bzw. abtapen

Sound: sehr gut
Vielseitigkeit: unübertroffen in dem Preissegment
Bedienung: gewöhnungsbedürftig aber zweckmäßig

Kaufempfehlung sowohl als "fest verbautes" Pedal-Effekt als auch als Live-Werkzeug

Ich bin mir noch nicht ganz sicher was ich von dem guten KORG NTS-3 halten soll. Ich finde die Features und die Möglichkeit 4 Effekte zu morphen echt spannend, habe aber im Augenblick noch Schwierigkeiten mit dem Sound: die Kiste kommt mir zu unvermittelt in die Übersteuerung und kreischt dann halt nur. Zuerst dachte ich es wäre ein mechanisches Problem mit den 3,5 mm Steckern, die ich halt irgendwie an meine Patchbay mit grossen Klinken bringen muss, aber das ist es anscheinend nicht.
Ich habe als Live Arbeitspferd auch das gute alte Kaoss Pad 3 und das ist ja so solide dass Du damit jemanden erschlagen kannst - es hat aber vor allem auch LEDs die Dir zeigen ob der Eingangspegel passt. Mal sehen wie ich damit weiterkomme. Ich werden diesen ersten Eindruck noch updaten.

Ich bin seit jeher ein Fan des Kaoss XY Effect Prinzips. Das Kaoss Pad 1 war sogar mein allererstes Effektgerät. Mittlerweile hab ich zum Vergleich noch das KP3, das KPmini 2 und das KaossPad dass im aktuellen Electribe verbaut ist. Erstaunlich ist, dass die tatsächlich alle unterschiedlich klingen, trotz ähnlicher Effektkategorien.

Der große +Punkt am NTS3 ist für mich der Umstand, dass man ganze 4 Effekte parallel ansteuern kann. Und da die Effekte von Haus aus schon sinnvoll gemappt sind, lassen sich diese auch Live on-the-Fly gut zusammenstellen. Der Sound ist für meinen Geschmack auch super und geht in die Kategorie "Gritty". Vor allem die Reverbs sind großartig, wenn man es etwas körniger mag und nicht der "Big Sky" Anspruchshaltung verhaftet ist. Wenn man dann noch ein paar Euro in ein,zwei Sinevibes SDK Effekte investiert (Mein Tip: Albedo & Rerun) ist man ziemlich gut ausgestattet auf kleinstem Raum.

Natürlich gibts auch ein paar Minuspunkte:
- Die USB-C Stromanbindung kann, je nach Setup, gaanz schön noisy werden, was vor allem dann ärgerlich ist, wenn man Midi über USB senden möchte.
- Der Sync Input lief bei mir in Verbindung mit der 1010 Blackbox extrem unzuverlässig. Hab schließlich auf Midi umgepinnt (siehe Loopop Tutorial) der läuft stabil....Aber! Hat natürlich für Korg typisch, die umgedrehte TRS Midi Polung...das kann verwirren.
- Der Korg Midi Treiber für den Editor ist gefühlt noch von 1992....Wenn man schon ein paar Midi Geräte im System hat, wirds abenteuerlich....Wenn der Editor aber erstmal läuft, eröffnen sich völlig neue Dimensionen im XY Kontinuum!

All diese Kritikpunkte kategorisieren sich bei dem Preis direkt unter "who gives a Sh**!"

Absoluter Nobrainer in my Opinion.
Volle Punktzahl trotz Punktabzug ;)

Das kleine Ding macht was es soll und das nicht schlecht. Die Qualität der Effekte ist m.E. wirklich gut und die Möglichkeit eigene Kombinationen und Presets zu speichern ist ausreichend. Allein die internen Sounds/Synths sind im Vergleich zu den Effekten sehr laut und brauchen ständige Anpassung (im Internet hab ich auch von Nutzern gelesen, die das gegenteilige Problem haben: Synths zu leise...?). Da ich sie aber nicht nutze, fällt das für mich nicht ins Gewicht.
Auf der kritischen Seite: das Ding ist sehr leicht und allein das Gewicht der Kabel hinten "zerrt" irgendwie daran. Verschlimmert wird es dadurch, dass das Gerät auf der Unterseite auf den Montageschrauben aufliegt und damit leicht verrutscht, wenn man am XY-Pad spielt oder an den Potis dreht. Ich habe mir als Lösung einen Rahmen gebaut wo es gut drin sitzt. Schließlich liegen hinten die Anschlüsse sehr eng beinander. Achtung daher beim Kabelkauf: wenn die Stecker zu dick sind, wird's eng.
Fazit: Preis-Leistung passt, wenn man die Nerven dafür hat kleinere Lästigkeiten hinzunehmen.