13 Missgeschicke auf der Bühne

13 Missgeschicke auf der Bühne

Blamabel oder eher Anlass für breites Grinsen? Egal, peinliche Situationen beim Gig passieren einfach. Selbstverständlich immer dann, wenn die allermeisten Augen und Ohren auf dich gerichtet sind. Halb so wild, damit muss man umgehen können. Das Beruhigende: Was dir hier vielleicht bekannt vorkommt, haben auch die Bandkumpels und alle anderen Musiker schon in der einen oder anderen Form erlebt. Weil heute Freitag der 13. ist, haben wir euch dazu ein paar Missgeschicke auf der Bühne zusammengestellt:



1. Dein Gitarrengurt reißt

Der Song läuft, die Band groovt, die Meute ist im Moshpit. Schon stehst du als Saitenakrobat in den Startlöchern, um dein rasant geniales Solo abzufeuern. Jetzt passiert das Debakel: Der Gurt ist vom Pin gerutscht oder gar gerissen. Dafür hätte der Strap sich auch keinen treffenderen Augenblick aussuchen können. 😉 Nun kannst du dieses Szenario mit Akrobatik übertünchen, einhändig weiterspielen oder die Klampfe wie einst Jimi Hendrix hinter den Kopf legen. Eine weitaus praktischere Variante sind Strap Locks oder Security Locks. Damit ausgestattet, kommt ein solches Unglück ganz sicher nicht vor. ?



2. Du spielst den falschen Song

Die Setliste steht, jeder weiß Bescheid. Der Drummer zählt an; in Sekundenbruchteilen schwant dir, dass da irgendwas nicht so ganz stimmen kann. Wieso ist das Ding plötzlich doppelt so schnell, wie die Ballade, die du erwartet hattest? ? Dumm gelaufen, du hast einen Titel im Ablauf schlichtweg vergessen, aber hey: Wem ist das nicht schon einmal passiert?


3. Du stolperst über Kabel

Der Klassiker: Der böse Kabelsalat lässt dich stolpern. Die Lösung? Bühne bestens aufräumen, barrierefrei sozusagen. Kabel werden – soweit möglich – grundsätzlich außen herum verlegt. Außerdem lassen sie sich durch Stageboxen oder Bluetooth-Systeme auf die geringste nötige Menge reduzieren. Was dann wirklich noch unverzichtbar im Laufweg (bzw. Flugweg) liegt, wird konsequent mit Stagetape & Co. abgeklebt oder mit dicken Kunststoffmatten großflächig abgedeckt.

 

4. Die Batterie deines Wireless-Mics ist leer

Passiert … Es ist grundsätzlich nie verkehrt, Ersatzbatterien in Griffweite zu haben. Wie sagt man so schön: Hinterher ist man immer schlauer. ?

 

5. Eine Saite deiner Klampfe reißt

Soviel ist klar: Saiten und Felle reißen immer im unpassendsten Moment überhaupt. Weder physikalisch noch logisch erklärbar. Diese selbstverständliche Unverständlichkeit muss man einfach akzeptieren.


6. Deine Kabel oder Buchsen knacken

Betretenes Schweigen und besorgte Blicke sind noch das Mindeste, was einem die Bandkollegen entgegenwerfen, wenn die Buchsen und Kabel am Instrument bei voll aufgedrehten Kalotten plötzlich knacken. Volle Granate – Murphys Gesetz – sind die Knackgeräusche natürlich viel lauter als die Musik selbst. Manchmal hilft ein Ersatzkabel, manchmal ein wenig Kontaktspray. Für mittelschwere Operationen am offenen Elektronikherzen hast du natürlich immer einen kleinen Werkzeugkasten inklusive Lötkolben, -Zinn usw. dabei.


7. Du kannst nichts lesen, weil es zu dunkel ist

Perfekt vorbereitet stehst du da. Die Sheets in Plastikhüllen bestens sortiert und auf dem Notenständer in vernünftige Reihenfolge gebracht. Die Lichtanlage wird hochgefahren. Das Ergebnis: Entweder du erkennst nichts, weil das Licht auf der Hülle reflektiert. Und es gibt gleich mehrere Lösungsmöglichkeiten. Zunächst verzichte grundsätzlich auf angeblich durchsichtige Plastikhüllen, die bringen rein gar nichts. Dann schnallst du dir eine kleine Leuchte ans Pult, mit der du unabhängig von der Lightshow bist. Durchaus zeitgemäß ist es auch, mit einem Tablet oder iPad zu arbeiten. Das ist automatisch hell genug. ?

 

8. Dein Handy klingelt auf der Bühne

Zu Thema Handygebimmel on stage gibt es nur einen Der Rat: Stellt das Ding einfach ab, aber ganz schnell! ☎?


9. Stille – nix kommt

Nachdem du sämtliche Fehlerquellen gecheckt hast, fällt Dein Blick plötzlich auf das Kabel am Amp. Steckt im falschen Kanal. Die simpelsten Erklärungen sind meistens die besten. Eine einfache, aber funktionale Lösung ist es, die Kabel und Buchsen farblich zu markieren und gerne auch zu beschriften. Ihr nehmt ganz einfach farbiges Klebeband in Signalfarben und wickelt das um den Stecker, dieselbe Farbe kommt an die entsprechende Buchse vom Amp.


10. Du kippst dein Bier auf das Equipment

Offene Flaschen, Gläser oder Becher haben auf der Bühne nichts zu suchen. Erstens sind biergetränkte Kabel eklig und müssen mühsam wieder geputzt werden. Zweitens vertragen Elektrik und Flüssigkeiten sich bekanntlich nicht.  ? Vielmehr sind es natürliche Feinde, die nicht aufeinander treffen dürfen. Ganz ohne geht’s aber auch nicht. Die Stimme will gespült werden und der Durst muss auch weg. Also nutzt ihr möglichst verschließbare Flaschen oder Becher. Auch Bierflaschen & Co. können einen vernünftigen Platz in einem Getränkehalter bekommen, den ihr einfach an ein Stativ schrauben könnt.


11. Mikroständer: Muttern und Gewinde ausgenudelt

Die Halterungen sind nach langem Einsatz ausgefranst. Das sind nun mal Gebrauchsteile, die immer wieder unter mechanischer Belastung stehen. Logisch, dass die bei aller Stabilität auch im Transport-Case leiden. Da muss beizeiten mal ein neues Stativ her. Gehört zur üblichen Equipment-Pflege.

 

12. Deine Stimme ist weg

Hier kommt die blanke Wahrheit: Allheilmittel gegen überlastete Stimmbänder gibt es nicht, vor allem in der Hard-, Heavy- und Metal-Fraktion. Da kannst du allenfalls vorbeugen. Bewege dich in einer verträglichen Stimm-Range, wo du nicht ständig ans Äußerste gehen musst. Teil dir die Kräfte ein, das Konzert ist noch lang. Vor allem: Sorge dafür, dass du dich deutlich hörst. Macht die Backline so leise wie möglich, so laut wie nötig. Dann blende wegen deiner angegriffenen Stimme im InEar-Monitor alles weg, was Du nicht zwingend für die Orientierung im Song benötigst. Wird aber bestimmt erst beim nächsten Gig funktionieren. Diesmal müssen die Bandkollegen einspringen und einen Teil deiner Gesangsparts übernehmen. ?

 

13. Hustenreiz und Lachkrämpfe

Peinlich oder sympathisch? Ich glaube, Hustenanfälle sind menschliche Stolpersteine, da hilft ein kurzes Wegdrehen vom Mikro oder ein Schluck aus der Getränkepulle. Lachkrämpfe allerdings, gegen die man einfach nicht mehr ankommt, sind sogar etwas Mitreißendes. Logo, die Lachtränen hauen euch aus dem Song. Was soll’s, es gibt Schlimmeres. Dieser nicht enden wollende Lachreflex lässt sich nicht programmieren oder wegschalten und er ist unglaublich ansteckend. Kein Mensch aus der Crowd wird euch das übelnehmen. Ganz im Gegenteil: Ein Fettnapf, in den ihr bedenkenlos reintreten dürft. Genießt den Auftritt!


 

Was ist euch schon Peinliches passiert? ? Wir freuen uns auf eure Kommentare! ✍

 

Author’s gravatar
Dominic hat als E-Gitarrist einer Alternative-Rockband etliche Clubs im deutschsprachigen Raum unsicher gemacht (die wenigsten davon mussten anschließend zu machen). Mit seiner Unplugged-Band steht er auch heute noch regelmäßig auf der Bühne.

8 Kommentare

    Ich hab mich mal bei nem Gig mitten im Song auf die Fresse gelegt und dabei auch noch meinen Funk-Sender zerstört. War auf jeden Fall lustig, sowohl für mich als auch fürs Publikum.

    …ab da war ich dann wieder an mein Kabel gebunden und etwas sicherer unterwegs. 😀
    Wie so´n Hund, den du Sicherheitshalber wieder an die Leine nehmen musst.

    Unser Sänger ist mal von der Bühne gefallen. Richtig, er war betrunken.Publikum hat gelacht, uns war es eher peinlich.

    Auweia ? Hoffe, er hat sich nicht weh getan. Gemerkt hat er wahrscheinlich nichts ?

    Der Duopartner hat´s anscheinend eilig und fängt schon mal an den Chorus zu singen obwohl jetzt noch ne Strophe dran wäre. Ich denk komisch aber wird schon stimmen..
    und dann sind wir komplett raus. Irgendwann haben wir dann wieder den Einstieg in
    den Song gefunden aber da kommst Du echt ins Schwitzen.

    Beim Crowdsurfing die Dienstbrille mopsen lassen und schlecht sehend bei der Rückkehr auf die Bühne übel über ein Kabel gestolpert. Bass verstimmt aber heil, Brille heil, Hinterteil aua, trotzdem weiter gespielt. Gibt es sogar auf YouTube…

    Das will ich sehen… Was muss ich eingeben um es zu finden?

    Ich hatte einen Kurzgig von 30 Minuten Länge als Bassmann, auf einer Freilichtbühne. Die war zwar recht groß, aber von jämmerlicher Qualität. Schon beim ersten Titel krachte mein linker Fuß durch den Boden. Herausziehen ging nicht, denn das widerspenstige Brett wirkte wie ein Widerhaken und klemmte meinen Fuß wieder ein, sobald ich diesen herausziehen wollte. So habe ich den Gig absolviert, ohne mich auch nur einen Zentimeter von der Stelle zur rühren…

    Nicht zu vergessen: falsche Tonart. Hatten wir mal bei einem Gig, dass die eine Hälfte der Band den Song in A gespielt hat, die anderen in G. Hat bis zur zweiten Strophe gedauert, bis es gepasst hat, aber rausbringen lassen haben wir uns davon nicht. 😉

Schreibe einen Kommentar

ANZEIGE