Samstagabend, 21 Uhr im Club: Du hast einen Gig, und dann passiert es … Wir haben mal ein paar typische Erfahrungen und Peinlichkeiten auf der Bühne aufgelistet, die einigen Musikern unter euch sicherlich bekannt sind:
1. Lampenfieber
Schweiß auf der Stirn, Herzklopfen und zitternde Hände: Ihr kennt bestimmt die Symptome von Lampenfieber. Diese selbst unter routinierten Musikern weitverbreitete Krankheit tritt meist unmittelbar vor dem Gig auf. Alkohol macht zwar lockerer, sich vor dem Auftritt Mut anzutrinken ist für eine gute Bühnenperformance nicht zu empfehlen. Dann lieber auf (das zugegeben von Oma angepriesene) Baldrian zurückgreifen, aber bitte nur in kleiner Dosis konsumieren. 😉
Um Lampenfieber zu vermeiden, sind Vorbereitung und Zeitmanagement eine gute Grundlage. Fünf Minuten bevor der „Tourbus“ abfährt alles noch fix einpacken lässt den Stresspegel unnötig steigen. Regelmäßiges Üben gibt dir Sicherheit, Selbstzweifel haben wenig Chance. Kurz vor dem Gig innehalten, durchatmen und sich auf seine Fähigkeiten zu besinnen – diese Dinge helfen mit Nervosität umzugehen.
2. Lyrics vergessen
Ein peinlicher Moment und auffällig, wenn du nicht gerade in einer Death-Metal-Band spielst. Blackouts passieren, wie ihr reagiert und damit umgeht, ist euch überlassen: Ob ihr nun etwas anderes singt (wer kennt denn im Publikum die Texte Wort für Wort ganz genau?) oder ein „stilles Päuschen“ einlegt. Mit einer guten Vorbereitung und den Tipps von Punkt eins habt ihr schon einmal bestens vorgesorgt, um sprachlose Momente zu vermeiden. Ein weiterer Tipp: Notenständer findet ihr bei im Shop. 😉
3. Saite oder Fell gerissen
Murphy’s Law: Mitten im Chorus reißt die Saite deiner Klampfe. Eine Ersatzgitarre auf der Bühne ist hier eine gute Idee, Saiten zum Wechseln dabeihaben ebenfalls. Während der Sänger das Publikum „ablenkt“, spannt man die dann kurz drauf. 😉
4. Ihr hört euch nicht
Ein allzu bekanntes Phänomen. Ihr hört euch selbst und/oder eure Kollegen nicht. Das ist ein riesiges Thema, worüber sich ganze Bände füllen lassen. An dieser Stelle habe ich ein paar simple Tipps für euch: Stimmt euch mit euren Bandkollegen ab: Wer ist zu laut und warum? Eventuell übertönen nur einzelne Verstärker alles andere und es ist sinnvoller, die Problemverursacher leiser zu machen statt alles andere lauter.
Geht es explizit um Verstärker, reicht oftmals eine andere Positionierung beispielsweise das Anwinkeln oder Hochstellen des/der Amps für einen besseren Sound. Als prima Helferlein, das für einen noch ausgewogeneren Sound sorgt und den Schall noch besser im Raum verteilt, erweist sich ein Deeflexx. Nicht nur du profitierst davon, auch Publikum und deine Bandkollegen.
5. Kabelsalat
Ob Equipment oder Instrumente – auf der Bühne kommen einige Meter an Kabel zusammen. Leicht verheddert man sich mit dem Bassisten oder zieht aus Versehen Stecker aus einer Buchse. Bei Kabeln handelt es sich um eine Stolperfalle, die ihr nicht unterschätzen solltet. Denn schnell passiert der nächste Punkt …
6. Kawumm!
Es ist verdammt peinlich, aber kein Weltuntergang. Ob ihr nun auf der Bühne hinfallt oder sogar von der Bühne. Um vorzubeugen, legen wir euch Kabelbinder ans Herz. Habt ihr keine dabei, dann ist Stage-Tape eine wunderbare Sache, genauso wie kabellose Funksysteme.
7. Schlechter Sound
Über dieses Thema ließe sich ewig diskutieren … Es ist erst einmal möglich, dass die akustischen Gegebenheiten der Location einfach – naja – nicht gut sind. 😉 Andererseits gibt es auch unzählige Möglichkeiten, selbst einen guten Sound zu vergeigen. Mit ein paar einfachen Tricks verhindert ihr das und wertet euren eigenen Sound auf:
Ein guter Sound ist vor allem eins: ausgewogen. Ziel ist es, alle Instrumente und Stimmen hören zu können und jedes einzelne Instrument mit ausgewogenem Klangbild dem Publikum zu präsentieren. Nehmt euch die Zeit und sorgt durch Absprache untereinander für ein angenehmes und ausgewogenes Klangbild (siehe Punkt vier) – und das bereits vor euren Auftritten! Klingt euer Equipment auf der Bühne nicht gut, hilft auch das beste Mischpult inklusive fähigem Mischer nicht viel.
Ein weiterer Tipp: Ein typisches Problem in kleineren Locations sind zum Beispiel zu laute Becken, die den Gesamtsound unausgewogen machen und unter anderem dafür sorgen, dass der Gesang nicht mehr verständlich ist. Schnelle Abhilfe schafft Abkleben der Becken mit Stage Tape, das wir ausdrücklich nur in Notsituationen empfehlen, dadurch wird die Ausschwingzeit verkürzt wird und die Höhen gedämpft. Wesentlich professioneller und mit besserem Ergebnis und leiserem Aufschrei des Schlagzeugers geht’s mit Cympads.
Und nie zu vernachlässigen: Vor dem Auftritt Instrumente nochmal kurz checken, damit ihr mit perfekter Stimmung das Publikum begeistert. Dafür eignen sich für Gitarristen Cliptuner und für Schlagzeuger Drum Tuner oder Stimmschlüssel.
Was ist euch schon Peinliches auf der Bühne passiert?
15 Kommentare
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Petra Kemmerzell sagt:
Der Klassiker mit Funkmikrofon: wir haben einen echten Kracher als erstes Stück gewählt, die Jungs hauen ein megamäßiges Intro rein, die Erwartung steigt. Und mein Mikro zeigt mir kurz bevor der Gesang einsetzen soll den roten Punkt. Tot. Batterien leer! Ich stürze noch schnell rüber zum Gitarristen und reisse sein Mikro für die Backvokals vom Ständer und wechsele seitdem IMMER ganz kurz vor dem Auftritt und habe Ersatzbatterien auf dem Notenständer liegen.
Harry sagt:
Bei einem Live Konzert, mit live Bandwechsel in Minuten hatte ich während der Ansage des Moderators vor ca. 5000 Leuten keinen Sound auf dem Amp (Gitarre). Der Moderator fragte einige mal „ob wir nun bereit wären“… nach gefühlten Ewigkeiten entschloss sich mein Amp dann doch noch zu funktionieren. Dem Moderator gingen die Sprüche aus. Horrorgedanke, wenn nicht…^
André Mittwollen sagt:
Unzuverlässige Drum-Hardware: Zwei Minuten nach Konzertbeginn auf dem vom Veranstalter gestellten Set, einem Basix Custom-Klon mit entsprechend billiger Hardware, bin ich gerade voller Elan in den Chorus auf meinem wundervollen 18″-Crash eingestiegen, als sich der (vorher natürlich knallfest angezogene) Beckenarm plötzlich selbstständig macht und nach unten wegsackt. Zum Glück hielt die Flügelmutter, sodass das Becken keinen endgültigen Abgang auf den Riser hinlegte. Daraus habe ich gelernt, dass ich bei gestellten Drums nur dann die Hardware verwende, wenn es Qualitätsware ist, oder gleich meine eigenen Stative benutze.
Bobby95 sagt:
Bei einem Auftritt in einer sehr kleinen Location mit einer noch kleineren Bühne (gefühlte 2 Quadratmeter groß) Haben sich meine Harre in die Stimmmechaniken des Gitarristen verhedert und ich habe ihn beim Moshen beinahe die Gitarre aus der Hand gerissen… Resultat… Der Gitarrist konnte nicht weiter spielen weil die Harre des Bassisten wie Wild an seiner Gitarre zerrten und ich sie nicht losbekommen konnte. Seitdem halte ich gebürenden Abstand zu Gitarristen oder habe mind. Ein/e Sänger/in oder Keyboarder/rin dazwischen. ?
Franziska sagt:
Ahoi Bobby! Auweia, klingt nach einem haarigen Problem. 😉
ChristianoBlanco sagt:
Auch schön ist es, wenn man mehrere Gitarre auf der Bühne nutzt – wirkt professioneller 😉 – und beim Wechseln das Kabel nicht um den Gurt legt. Einmal auf dem Kabel gestanden und die Gitarre bewegt, schon ist das Kabel raus und der Sound weg.
Marcus Teufel sagt:
Wenn man als Bassist unter seinem Schottenrock nichts trägt, sollte man sich keinem Sänger nähern, der gerade nichts zu tun hat. Da tobts im Bierzelt….
Franziska sagt:
Oha ?
winndich sagt:
Besonders kritisch: Bei uns versagte bei laufendem Auftritt die Gitarre. Die Kabelbuchse War durchgeschmort. Zum Glück war eine Ersatzgitarre zur Hand.
Der Knaller: das ist uns ZWEIMAL passiert, bei verschiedenen Gitarristen mit unterschiedlichen Instrumenten…
Stefan Seidler sagt:
Und ganz wichtig: Immer ein oder 2 Ersatzbatterien auf den Amp legen. 😉
Falls einem mal – so wie mir – direkt nach dem zweiten Song das Beltpack vom Wireless-System verreckt, und das Drummer erstmal ein sehr früh plaziertes Solo spielen muss, weil ich (Sänger/Gitarrist) erstmal meinen Kram am Bühnenrand nach Batterien absuche xD
Siegfried Wifling sagt:
Ja Lampenfieber – du übst dir den Arsch ab und dann kommt das …
Ziemlich Shit…
ABER ich bin es losgeworden … Und ich sage euch damit umgehen …
Nein das wollte ich nicht ich wollte es loswerden .. Und das habe ich geschafft . Das geht bei jedem ..
Wenn ihr wissen wollt wie dann frag mich einfach(www.brassuptodate)-trumpet.master@ymail.com oder schaut mal nach unter www. IchbinMusik.de oder einfach googeln …
Das funktioniert auch wenn du eine Blockade bezüglich einer bestimmten Stelle hast. Informiert euch einfach .
Lasst es nicht zu dass euere hart erarbeitete Karriere durch Lampenfieber den Bach runter geht … Man kann wirklich etwas dafür tun .. Es liegt an dir .
Toi Toi Toi…
Boone and Nhu sagt:
Das Coolste was uns mal auf der Bühne passiert ist: Die Pianistin spielt ein tolles Intro, die Sängerin will loslegen und ihr fällt das XLR!-Kabel vom Mikro!!!
Keine Ahnung wie sie das geschafft hat aber sie ist total cool geblieben, hat das Kabel wieder angesteckt und einfach weitergesungen.
Marcus sagt:
Während eines Rock´n Roll Solos auf dem Akkordeon habe ich es geschafft, den Balg in 2 Teile zu zerreissen. Der Percussionist reicht mir Gaffa- Tape rüber. Ich setzte mich noch während das Solos an das Klavier, dass in einer Ecke der Bühne steht und spiele weiter…
Rock´n Roll!
Es gab schon erstaunte Gesicher unter dem Publikum!
Andi sagt:
Ach, Geschichten könnte man viel erzählen… Ich hab mir schon mehrere male auf der Bühne einen Zeh gebrochen. Immer das gleiche Lied, bei der gleichen Bewegung und der gleiche Zeh… abwechselnd Linker oder Rechter Fuß. Wie mir das in einem Schuh immer passieren kann ist mir selbst noch ein Rätzel. Mittlerweile zügele ich meine emotionalen Ausbrüche bei besagter Stelle ein bisschen und springe nicht mehr ganz so hoch rum 😉 hab übrigens jedes Konzert noch fertig gespielt und die Verletzung fachmännisch mit Bier gekühlt. Die Bandkollegen wetten nicht OB es passiert, sondern welche Seite als nächstes dran ist. Auch hab ich mal mein Mikro beim „Propellern“ verloren – nach der zweiten Umdrehung wars in der ersten Reihe im Gesicht einer jungen Dame verschwunden. Zähne sind keine geflogen, Sie hat’s mir freundlicherweise wieder nach oben gereicht und gelächelt… Seit dem kontrolliere ich jedes Mikrokabel auf sicheren Halt und Schwinge nur noch Richtung Mitmusiker. Die müssen das aushalten…
Es gibt Dinge die lernt man einfach nur auf der Bühne und im wahren Leben.
Kenneth sagt:
Als gewissenhafter Techniker habe ich vor Beginn unseres Musicals nocheinmal gewissenhaft alle Funkstrecken uns deren Frequenzen getestet. Alles funktionierte. Es kam dann aber wie es kommen musste… Die Sendestrecke einer Querflöte spielenden Schauspielerin gab den Geist auf. Dummerweise hatte ich nur noch Beltpacks mit TQG Stecker rumliegen. und so musste ich ihr (während das Stück lief, in einer Bühnenecke) nicht nur den Beltpack aus dem Kleid buddeln sondern auch das festgeklebte Mikrofon tauschen.