
„Wie machen die das?“, das habe ich mich immer gefragt. Es ist schlichtweg faszinierend, wie Schlagzeuger mehrere Dinge mit verschiedenen Gliedmaßen gleichzeitig tun. 🤔
Unten haben wir zehn interessante Fakten für euch rund um das Schlagzeug und Drumming zusammengestellt, lest mal rein! 🥁
1. Der wirkliche Erfinder der Fußmaschine ist nicht bekannt
Einer der wichtigsten Meilensteine in der Geschichte des Drumsets war die Entwicklung des Fußpedals für die Bassdrum. Immerhin revolutionierte sie die Möglichkeit des Spiels mit Händen und Füßen. Auch wenn an einigen Stellen immer noch ein gewisser J.R. Olney als der eigentliche Erfinder genannt wird, hat sich diese Information als falsch erwiesen.
Erstens hieß er nicht J.R., sondern George R. Olney, und zweitens hatte er ein Patent auf ein sogenanntes Overhang-Pedal angemeldet, das sich mechanisch noch deutlich von einem Bassdrum-Pedal unterschied.
Aufgrund der abenteuerlichen Konstruktion konnte es sich in dieser Form nicht durchsetzen. Zudem dürfen wir davon ausgehen, dass bereits zuvor andere Schlagzeuger ähnliche Geräte entwickelt haben, von denen aber noch keines über die wesentlichen Merkmale eines typischen Bassdrum-Pedals verfügte.
Übrigens: Mit diesem Link kommt ihr zu den Fußmaschinen auf thomann.de!
2. Die erste richtige Fußmaschine wird zum Türöffner des Schlagzeug-Siegeszuges
Die geht nämlich zurück auf einen gewissen William F. Ludwig. Das Patent auf das Bassdrum-Pedal meldete er im Jahr 1909 an. Die Schlagzeuger der damaligen Zeit waren von einer Idee begeistert, die uns heutzutage vollkommen selbstverständlich erscheint: Die Bassdrum konnte plötzlich mit dem Fuß gespielt werden. Und so präsentierte die Ludwig und Ludwig & Drum Company rund 10 Jahre später komplette Drumsets und sicherte sich damit einen noch heute legendären Namen.
3. Die Verbotenen leben umso länger – No Drumming Law
Tatsächlich wurde der Grundstein für das Schlagzeug, wie wir es heute kennen, durch ein Verbot in einer grausamen Zeit gelegt. Es war die Zeit der Sklaverei. Um auf den Plantagen in Nordamerika zu schuften, wurden Tausende Menschen aus Afrika nach Nordamerika entführt und entrechtet.
Dabei hatten die Sklavenhalter Furcht davor, dass die Sklaven mithilfe von Trommeln kommunizieren. Mit den „No Drumming Laws“ wurde ihnen das traditionelle Trommeln verboten. Der Schuss ging nach hinten los, da die Sklaven sich andere Ausdrucksmöglichkeiten mit Händen und Füßen suchten, mit denen sie weiterhin rhythmisch Botschaften austauschen konnten.
4. Erfinder der Hi-Hat-Maschine hat die Patentanmeldung einfach vergessen
Ebenso gab es bereits zuvor, beispielsweise von Sonor, Schlag-Apparate, bei denen ein oder zwei Becken per Fußmechanik zusammengeschlagen bedient wurden; dann kamen die ersten sogenannten „Low Boys“, als kurze kompakte Fußmaschinen mit zwei aufeinandertreffenden Becken.
Die waren aber so kurz, dass sie noch nicht zugleich mit den Händen bzw. Sticks gespielt werden konnten. Also verwandelten sie sich in erhöhte Low Boys.
5. Vermutlich am liebsten in den eigenen Schlagzeughocker gebissen
Als erster, der damit experimentiert haben soll, gilt Vic Berton. Vermutlich hat er sich über viele Jahre in den Drum-Hocker gebissen, weil er die Patentanmeldung versäumt hat. Ja, er hat vergessen, reich zu werden. Und so kam es, dass die Hi-Hat-Maschine dem Entwickler Barney Walberg zugejubelt wurde. Spätestens 1926 taucht die Hi-Hat in Belegen der Walberg und Auge Company auf.
Das Unternehmen wurde zum Hardware-Lieferanten für diverse Marken, die teilweise noch heute am Markt höchst renommiert sind.
6. Drumset entstanden auch aus Platz- und Geldmangel
Die Musiker spielten die Trommeln im 19. Jahrhundert zunächst in Marschkapellen und Orchestergräben; später dann in Bars, Kneipen, Bordellen und ähnlichen Etablissements. Dort gab es viel zu sehen, aber nicht viel zu verdienen. Die Gagen waren miserabel; außerdem war kaum Platz vorhanden.
Es war die Zeit des aufkeimenden Jazz. Je weniger Musiker bezahlt werden mussten, umso mehr blieb für die anderen übrig. Und so wurden die Trommeln zu Sets zusammengefasst, die von einem einzigen Drummer gespielt werden konnten. Und mit den erwähnten Fußmaschinen wurden die Schlagzeuger gewissermaßen zu Multiinstrumentalisten.
7. Unabhängiges Spiel mit sämtlichen Gliedmaßen – absolut bewundernswert
Und so waren die Türen dann endlich meilenweit für das unabhängige Spiel mit sämtlichen Gliedmaßen geöffnet, dieser außergewöhnlichen Fähigkeit, für die wir Schlagzeuger alle bewundern. Die Koryphäen spielen gegenläufige und ineinander verwobenen Rhythmen, einige sogar mit beiden Händen und Füßen jeweils unterschiedliche Taktarten.
Irre. Die Schlagzeuger sind die geistigen Chamäleons schlechthin. Kein Wunder, dass das Schlagzeug das Instrument des Jahres 2022 war!
8. Das größte Schlagzeug der Welt entstand während des Pandemiegeschehens
Der Musikinstrumenten-Verleiher Robert Dietrich aus Essen hatte 2020 reichlich Zeit, wenngleich – wie wir alle – ungewollt. Der leere Termin- und Geschäftskalender war von der Corona-Pandemie bestimmt und leergefegt. Er nutzte die Zeit und stellte einen neuen Rekord auf.
Zusammengebaut hat er das größte Schlagzeug der Welt. Für das Drumset kamen mehr als 1.000 Einzelteile zum Einsatz. Damit übertraf er den bisherigen Rekord, der bis dato bei 813 Trommeln und Becken stand.
9. Und noch ein Weltrekord mit außergewöhnlicher Besetzung
Jeder, der in einer Band oder sonstigen Formation spielt, weiß, welche Herausforderung es ist, gemeinsam das Timing zu halten. Auch wer zum Klick spielt, hat anfangs extreme Schwierigkeiten, nicht aus der Kurve zu kippen.
Was aber wäre, wenn nun mehr als 1.000 Drummer gleichzeitig spielen würden? So geschehen im Jahr 2014 in China: Insgesamt 1.200 Schlagzeuger und Schlagzeugerinnen spielten zusammen in der Provinz Liaoning und stellten damit einen Weltrekord auf.
Hinweis: Der Rekord ändert sich ständig. 😉
10. Einfach nur rasant: der schnellste Drummer der Welt
Schlagzeuger sind per se unglaublich schnell. Okay, sie haben auch die Möglichkeit der schnellen Töne. Wie ein fulminantes Gewitter rasen sie über Felle und Becken und spielen offensichtlich mit beiden Gehirnhälften zugleich. Aber manche können es einfach nicht lassen und treiben das Hochgeschwindigkeitsszenario auf die Spitze.
Seit dem 16. Dezember 2021 gilt der Australier Pritish A R als der schnellste Drummer der Welt. Er schaffte sagenhafte 2.370 Schläge pro Minute und steht damit derzeit im Guinness-Buch der Rekorde. Rechnet ruhig nach, wie viele Schläge das pro Sekunde sind. Und passt bloß auf, dass er in dieser Geschwindigkeit nicht gegen eure Tür klopft.
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Lila sagt:
👌