Vorweg: Ich bin 100%ig glücklich.
Deswegen auch mit dem Schlechten zuerst. Epiphone sollte sich von Gibson unabhängig machen, weil auch hier wieder so Kleinigkeiten in der Verarbeitung zu finden sind, die man sonst eher beim großen Bruder finden kann. Der Wahlschalter der Pickups hat etwas Spiel. Man muss alle Reiter der Brücke mit der Kante nach hinten umdrehen, um die Intonation einstellen zu können (warum nicht ordentlich bei der Herstellung ausmessen...). Die roten Dreiecks-Inlays hätten auch durchgehend rot sein können. Und wer die Klinkenbuchse rechtwinklig zum V unten eingebaut hat weiß auch nur selbst warum. Auf mein Bein passt die Gitarre gerade so. Die Bünde hätte man auch etwas weniger scharf abschleifen können. Man schneidet sich aber nicht.
Neckdive wie von einem anderen Stern.
So, jetzt ist aber alles einmal raus. Nachdem man die Werkssaiten durch was Ordentliches ersetzt hat merkt man... Man muss einmal alle mechanischen Dinge wie Intonation und Saitenlage einstellen... Okay, aber danach spielt sich die Gitarre wirklich traumhaft. die Pickups haben wirklich viel Dampf. Das sollte man beachten, wenn man clean spielen möchte. Ein Tube Screamer wird nicht bei vollem Level betrieben werden müssen. Tatsächlich zerrt das Signal auch einen TS mit OD auf 0 schon. Meinen Fireball im Lead channel fahre ich so (mit TS) bei Gain 3/10 und habe schon extrem starkes HiGain. Ohne TS reichen auch 5/10. Das Volume-Poti ist aber mächtig und gut. Es gibt halt keinen blower switch, weswegen ich das ungern mache.
Coil Split klingt klasse. Ich schmeiße sowas gerne in meine Fuzzes rein. Die mögen das. Ein Fuzz-Face habe ich nicht um seine so spezielle Schaltung zu probieren (vmtl. nicht gut weil aktive PUs), aber Muff und SF300 sind mit dem Input glücklich.
Die Mechaniken sind absolut Sahne. Kann ich nicht anders ausdrücken.
Man muss die V-Form mögen, aber wenn man es tut, dann spielt es sich richtig gut. Ich fühle mich nicht von der Gitarre, sondern von meinem eigenen Talent eingeschränkt, und das spricht stark für das Stück Holz.
Der Hals ist tatsächlich asymmetrisch! Es gibt diese Konturabbildungsdinger die man an eine Wandkante anlegen kann und man bekommt die Kontur dann als Abdruck. Das habe ich mit dem Hals probiert und das Bild ist tatsächlich asymmetrisch. Spielt sich gut, aber obs besser oder schlechter ist... vermutlich tut es sich nicht viel.
Geschmackssache ist, dass der Hals lackiert ist. Ich beobachte das noch, tendiere aber dazu einmal drüberzuschleifen.
Ich empfehle etwa 1,5 kg Gewicht (bspw. Tauchblei) in ein kleines Täschchen zu tun und unten an den Gurt dranzuhängen, dann hat sich das mit dem Neckdive auch erledigt.
Kann nur einen Kauf empfehlen... wenn man verdrängt dass man eine Mini-Gibson mit all dem Rattenschwanz in der Qualität kauft.