Beats produzieren Equipment
Zuerst war der Beat | Equipment für die Beatproduktion

Zuerst war der Beat | Equipment für die Beatproduktion

Im Rahmen dieses Beat-Producer-Blogbeitrags zeigen wir euch, welches Equipment ihr benötigt, um mit der eigenen Beatproduktion zu beginnen. Natürlich gibt es immer alternative Geräte und auch Software, mit denen ihr ans Ziel kommt. Letzten Endes ist es wichtig, dass ihr ein für euch funktionierendes Setup aufbaut, mit dem ihr im Workflow bleibt. Daher ist es immer lohnenswert die Geräte vorher einmal zu testen. In unserem Thomann-Laden in Treppendorf ist einiges an Equipment aufgebaut, das nur darauf wartet, ausprobiert zu werden!


Während Beats früher vor allem mit dem Klassiker, der MPC, gebaut wurden, haben Producer heutzutage deutlich mehr (und günstigere) Auswahl. Dabei braucht es nicht viel, um den ersten Hit zu produzieren. Im einfachsten Fall reichen ein Klangerzeuger und ein Kopfhörer. Beides zusammen ist schon für unter 100 Euro zu haben. Als gutes Beispiel fällt mir sofort der Teenage Engineering PO-12 Rhythm ein, der inzwischen mit dem EP-133 K.O. II auch einen großen Bruder mit Sampling und Sequenzer hat. Dazu ein Superlux HD-681 und schon kann es dank Batterie auch unterwegs losgehen.


Beats produzieren: unterwegs mit dem Tablet

Auch Apple iPads bieten sich mit all den vielen, verfügbaren und tollen Apps für die Beatproduktion an, wobei es hier mit richtigen Controllern noch mehr Spaß macht, wie zum Beispiel mit dem kabellosen Korg nanoKEY Studio oder oder dem etwas günstigeren Arturia MiniLab 3

Wer hingegen mit dem iPad aufnehmen will, sollte sich für ein iOS kompatibles Audiointerface entscheiden. Gut und günstig ist das Steinberg UR12 oder Roland Rubix22. Bei beiden Interfaces handelt es sich um sehr flexible Gerätschaften, die – neben dem iPad und iPhone – auch am gewöhnlichen Computer und mit jeder Software funktionieren. Spezielle Interfaces nur für das iPad und das iPhone gibt es zwar auch, aus meiner Sicht lohnt sich eine solche Insellösung aber nur in den wenigsten Fällen. Ein Klassiker heißt Alesis iO Dock II. Wer zu seinen Beats auch noch Vocals oder Saiten-Instrumente auf dem iPad aufnehmen möchte, ist mit dem iRig HD-2 oder iRig Pre 2 bestens beraten.


Eine Beat-Production-Workstation einrichten

Für den Computer – egal ob PC oder Mac – gibt es natürlich Unmengen an Software, die viel umfangreicher als die iOS-Derivate sind. Vor allem gibt es meist viel mehr Samples und Instrumente in den dazugehörigen Libraries. Die Platzhirsche haben mittlerweile sogar alle ihre eigenen Controller, sodass die Bedienung sehr intuitiv und überwiegend ohne Maus und Tastatur erfolgen kann.

Drei richtig gute Kombinationen aus Software und Controller sind beispielsweise Ableton Live und das Novation Launchpad X, die MPC Software und die dazugehörigen Controller MPC Studio und MPC Live II sowie natürlich die Native Instruments Maschine Reihe mit den Maschine MK3 und Maschine Mikro MK3.


Der Computer als Digital-Audio-Workstation

Wenngleich sowohl die MPC- als auch die Maschine-Software mittlerweile sehr ausgereift sind, kommt man wahrscheinlich früher oder später trotzdem nicht umher, sich eine eigenständige DAW-Software zu holen. Aufgrund ihres spielerischen Ansatzes sind vor allem Programme wie Image-Line FL Studio, Ableton Live und Reason  bei Beat-Makern sehr beliebt. Aber auch klassische Aufnahme/MIDI-Software wie Cubase und Apple Logic werden gern genutzt, letztere ist ein echter Preis-Leistungs-Knüller, jedoch nur für den Mac verfügbar. Über weitere spezielle Software, vor allem Plug-ins, werden wir uns später noch unterhalten.

Einige von den oben genannten Drum-Controller-Geräten haben ein Audiointerface bereits eingebaut, was super ist. Falls dies nicht der Fall ist, wird man an einem richtigen Audiointerface jedoch nicht vorbeikommen – allein, weil die sogenannte Latenz, also die kurze Verzögerung zwischen dem Spielen einer Note und dem Hören des Tons, an Standard-Computern die musikalische Nutzung unheimlich erschwert. Eventuell benötigt man ja auch noch einen kräftigen Kopfhörerverstärker und Mikrofon-Vorverstärker, welche bei den meisten Audiointerfaces bereits an Bord sind, falls man Vocals wie einen Rapper oder Sänger aufnehmen möchte.

Die Preise für Lösungen reichen bis in den fünfstelligen Bereich. Doch auch günstige Geräte – schon ab etwa 100 Euro zu bekommen – liefern eine bessere Soundqualität als die in Computern standardmäßig verbauten Lösungen. Wichtig sind gute Treiber, welche man bei den Platzhirschen Steinberg/Yamaha, Presonus, MOTU, RME und Apogee immer vorfindet. Desktop-Geräte sind dabei für den Bedroom-Producer zu bevorzugen, damit man bequem die Lautstärke ändern kann. Sehr gute Geräte sind beispielsweise das RME Babyface Pro FS und das Apogee Duet 3.


Beats produzieren: ohne Box kein Ton

Zwar gibt es einige sehr gute Kopfhörer, wie zum Beispiel der Beyerdynamic DT-880 und Sennheiser HD-650, doch bevorzugt nicht jeder die Arbeit mit Kopfhörern.

Beyerdynamic DT-880 Edition HiFi-Kopfhörer 250 Ohm

Beyerdynamic DT-880 Edition HiFi-Kopfhörer 250 Ohm

In diesem Fall bieten sich sogenannte Nahfeldmonitore an, die nahe der Ohren aufgestellt werden, um negative Raumeinflüsse zu minimieren.
Auch hier ist für jedes Budget etwas dabei. Gute Speaker für wenig Geld sind unter anderem die JBL 305P MKII, KRK RP5 RoKit Classic und die Focal Alpha 65 Evo. Ebenfalls sehr gut, aber deutlich teurer sind die Dynaudio LYD7 und die Klassiker Genelec 8040 und Genelec 8050. Wer seine Songs im eigenen Homerecording-Studio abmischen möchte, sollte bei der Abhöre – den Lautsprechern und Kopfhörern – den Fokus auf möglichst lineare, nicht verfälschende Geräte legen, damit eure Tracks ehrlich wiedergeben werden und das Ergebnis auf möglichst viele Endgeräte übertragbar wird.

Weitere Tipps zum Thema Studiomonitore findet ihr unter diesem Link.


Beats produzieren: ohne Raum kein Klang

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Beurteilung des Klanges ist der Raum, in dem ihr hört. Dieser sollte nicht allzu starken Nachhall haben. Um diesen einzudämmen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, angefangen bei einfachen Dämpfungselementen wie dem the t.akustik WAS-7 Absorber Set und the t.akustik Highline A2 Silver Spruce über schallbrechende Elemente wie dem the t.akustik SC Diffusor bis hin zu speziellen Bassabsorbern wie den the t.akustik Highline CBT2 Silver Spruce.


Software-Instrumente und Effekt-Plugins

Alle gängigen DAWs sind serienmäßig mit Software-Klangerzeugern und Effekten ausgestattet, die für den Einstieg in die Welt der Beatproduktion vollkommen ausreichend sind. Früher oder später stößt man allerdings an seine Grenzen – zumal das Klangrepertoire der DAW-eigenen Sounds recht schnell ausgeschöpft ist. Mit sogenannten Plug-ins lässt sich die DAW aber immer mit zusätzlichen Klangerzeugern und Effekten nachrüsten.

Das ist klasse, denn so kann man sein Homerecording-Studio mit weiteren Klanglieferanten à la Arturia V Collection X oder Toontrack Superior Drummer aufstocken. Wer frische Drumsounds sucht und dabei nicht auf Samples zurückgreifen möchte, kann seine Kicks, Snares, Hats und Percussions mit dem virtuellen Drumsynthesizer Sugar Bytes Drumcomputer designen und so einen eigenen Sound als Beat-Producer kreieren. Der Hersteller Native Instruments bietet mit Komplete 14 gleich ein ganz dickes Bundle an, das wirklich sehr viele Klangerzeuger, aber auch Effekt-Plug-ins bereithält.

Über 1000 angesagte Software-Titel bieten wir in unserem Download Store an – schau doch mal unter diesem Link vorbei.


Beats produzieren: der finale Mix

Wenn alle Beats im Kasten sind, ist es Zeit, diese auf Hochglanz zu polieren beziehungsweise abzumischen. Dazu sind gute Effekte unumgänglich. Natürlich kommt man auch hier ohne das nötige Know-how nicht gleich zu einer High-End-Produktion, doch es gibt mittlerweile auch Plug-ins, die das Mischen und Masternautomatisch“ übernehmen. Das intelligente Channel-Strip-Plug-in Neutron von Izotope beispielsweise analysiert alle Spuren des Songs und nimmt dann automatisch entsprechende Einstellungen für den Mix vor. Diese Ergebnisse sind allerdings nicht in Stein gemeißelt und die Plug-ins bieten auch alle Möglichkeiten der manuellen Anpassung.

iZotope Neutron 4

iZotope Neutron 4

Im finalen Schritt der Produktion erfolgt das Mastering – hier wird dem Mix der letzte Schliff verliehen. Ein solide ausgestattetes Bundle, das sehr gute Mastering-Tools zur Bearbeitung des Gesamtsounds bereithält, ist das Ozone 11. Zum Mastern eines Songs bedarf es allerdings viel Erfahrung. Weitergehende Tipps findet ihr auch in unserem Artikel “Die ersten Schritte im Audio-Mastering”.

iZotope Ozone 11 Standard

iZotope Ozone 11 Standard


Video-Tutorials auf YouTube: Thomann Bedroom Producers

Inspiration gefällig? Dann schaut mal auf unserem YouTube-Kanal vorbei!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Youtube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen


Feedback: Beats produzieren

Mit welchem Equipment produziert ihr eure Beats? Verwendet ihr vielleicht etwas von dem hier vorgestellten Zubehör? Verratet es uns gerne in den Kommentaren!

Author’s gravatar
Meon ist Gitarrist und Blogger. Er arbeitet seit 7 Jahren bei Thomann und ist permanent von Musik, Musikern und Instrumenten umgeben.

Schreibe einen Kommentar

ANZEIGE