Band­in­ter­view: From What We Be­lieve

07.12.2015
Musikvideo und Interview mit From What We Believe

Interview

Worum geht es in eurem Song THE LAST SPARK?


FROM WHAT WE BELIEVE: Sebastian: In THE LAST SPARK geht es im Grunde um eine Denkweise. Man nehme mal an, man betrachte sich als Individuum. Jeden Tag prasseln durch persönliche Erlebnisse und/oder Medien Unmengen an Informationen, Stressoren, Tragödien, Schicksale, Missstände und/oder Kritiken auf uns ein. Diese haben bekanntermaßen einen größeren Einfluss auf unsere Persönlichkeit, als positive Erlebnisse. Da ist man unter Umständen schnell dazu verleitet zu denken, alles sei Scheiße, und zu resignieren. Wenn man sich aber nicht als Einzelgänger betrachtet, sondern als Individuum, als Teil eines Ganzen, mit der Möglichkeit sich im positiven Sinne zu widersetzen, etwas zu verändern und zu bewirken und dabei zu wissen, dass man nicht allein ist, dann wirkt das alles gar nicht mehr so einschüchternd. Der Song sagt lediglich, dass natürlich nicht immer alles Sommer, Sonne, Sonnenschein ist, aber man auch nicht alles auf sich sitzen oder an sich vorbei ziehen lassen soll. Stattdessen sollte man sich eine Meinung bilden, den Kopf einschalten und sich gemeinsam mit und füreinander stark machen. Und selbst wenn es nur darum geht für sich selbst oder andere einen Impuls zu geben. THE LAST SPARK quasi.




Im Video ist eine Frau auf der Flucht. Dann tauchen mehrere Gestalten auf. Zum Schluss gibt es eine Art Übertragung. Aber wir werden nach mehrmaligem Schauen nicht wirklich schlau aus dem Clip… Zum einen ist er (der Clip im narrativen Strang) so dunkel, dass man kaum was erkennt, zum anderen sind die Schnitte so rasant, dass einem die Deutung abhanden kommt, da schon wieder zig Bilder den nächsten assoziativen Reigen eröffnen - während man das vorangegangene Versucht zu ordnen. Also, welche Geschichte wird in dem Video erzählt?


FROM WHAT WE BELIEVE/Sebastian: Haha. Schön. Man merkt ihr habt euch das Video genau angeschaut. Gut das ihr es ansprecht. Also, in dem Video wird eine junge Frau von einer Gruppe Männer verfolgt. Es ist klar zu erkennen, dass die Frau Angst vor ihnen hat und flüchtet. Als sie in die Ecke gedrängt wird und angegriffen wird, schreitet ein weiterer fremder Mann mit Kapuze ein. Als die Verfolger ihn bemerken tauchen plötzlich mehrere Leute hinter dem Retter auf. Die Täter sind klar in der Unterzahl und müssen sich geschlagen geben. Jetzt wird der Spieß umgedreht. Die Jäger werden zu Gejagten. Vielleicht ist bis dahin aufgefallen, dass die Retter alle Kapuzen tragen. Die Verfolgung der Täter findet so lange statt, bis sie schließlich gestellt und überwältigt werden können. Hier findet die Übertragung statt. Wir assoziieren das mit einem Funken. Dem THE LAST SPARK. Der Funke der überspringt bezieht auf Inspiration, auf die Motivation für das Gute einzustehen. Nicht im Sinne eines Superheldendaseins, sondern in diesem Fall auf Zivilcourage. Denn die Retter sind im Script so etwas wie Robin Hoods der Moderne. Sie streifen als Gruppe durch die Straßen, halten zusammen, um Menschen in Not oder mit Hilfebedarf eine Hand zu reichen. Daher wird den Tätern auch wieder auf die Beine geholfen. Sie sind jetzt ein Teil der Initiative. Und deshalb treffen sich gen Ende auch zwei Gruppen. Der Performance-Teil der Band zeigt ein ähnliches Bild. Die Band performt und nach und nach kommen mehr Menschen zu uns. Die Gruppe wächst. Die Band ist in dem Fall ein Impulsgeber, dem Menschen folgen. Das klingt völlig abgehoben, ich weiß, aber dadurch, dass wir am Ende des Videos in der Menge untergehen, wollten wir symbolisieren, dass wir uns keineswegs als etwas Besseres, Besonderes oder Höheres betrachten, sondern lediglich als Teil des Ganzen. Die Motivation hinter dem Song, sowie dem Video war ganz klar Zusammenhalt und Zivilcourage. Gerade zu der Zeit als die Idee für das Video entstand, war das Thema Tugce A. breitgefächert in den Medien, auch wenn das Thema Zivilcourage sowieso immer wieder mal medial beleuchtet wird. Es ist und bleibt ein sensibles Thema, das viel zu schnell immer wieder in Vergessenheit gerät. Dabei ist doch genau das was vor unsren Augen passiert, präsent und nicht zu leugnen. Es verlangt keiner sich selbst in Gefahr zu bringen. Aber Gott und die Welt läuft den ganzen Tag mit dem Smartphone in der Hand rum, dann sollte der Weg zum Ohr um einen rettenden Anruf zu tätigen eigentlich umso kürzer sein!?




Mit wem habt ihr den Clip wo und wann realisiert? Gibt es eine bemerkenswerte Story im Umfeld der Produktion?


FROM WHAT WE BELIEVE/Peter: Danke hier nochmal an Benedikt Dresen, sowie Thomas Otto von Upstart Media. Wir haben den Performance Part der Band dank Elo-Ton in Mackenrodt am Sportlerheim auf dem Fußballplatz gedreht. Den Acting Teil haben wir in Saarbrücken gedreht. Alles in Allem ein aufwändiges Unterfangen. All die Leute für die Crowd auf einen Tag zu koordinieren war schon recht nervenaufreibend. Als wir dann alles in trockenen Tüchern hatten, wollte uns der Wetterfrosch mit seiner Prognose einen Strich durch die Rechnung machen, denn es war Gewitter gemeldet. Alternative Locations ließen sich auf die Schnelle nicht auftreiben. Es war also ein Bangen bis zum Schluss. Zumindest für den ersten Drehtag. Währende dem Dreh war es sau kalt und wir hatten zwischendrin schon hier und da mal ein schlechtes Gewissen, dafür dass die Leute in der Kälte standen während wir mit unsren Instrumenten um das Feuer tänzelten. Aber alle haben super mitgemacht und wir sind sehr dankbar dafür. Der zweite Drehtag in Saarbrücken für den Acting-Teil war nicht wärmer. Aber dafür mussten weniger Leute leiden als am Vortag, haha. Wir mussten natürlich aufpassen wo wir drehen, denn wenn jemand die Verfolgung gesehen hätte, wäre er vielleicht wirklich eingeschritten, haha. Lustig war tatsächlich, dass wir einige Szenen in der Nähe eines Altenheimes gedreht haben und leise sein mussten. Die Ausleuchtung war gut und die Kulisse passte, also wollten wir es dort machen. Es sind so viele lustige Sachen passiert, aber keiner durfte Lachen, weil sich sonst die Nachtschwester des Altenheimes beschwert hätte. Also mussten wir uns bei allen lustigen Momenten kollektiv ins Fäustchen lachen.




Eine (gemeine) Geschichte hat die Website powermetal Punkt de erzählt, nämlich die, dass ihr mit …SINK OR SWIM ein Debütalbum auf den übersättigten Markt… gebracht habt, …das die Welt heutzutage schlicht und ergreifend nicht (mehr) braucht…. Bäääng! Das ist für eine Review in einem Leuchtturm-Fanzine der Szene ganz schon starker Tobak. Wie geht man mit solchen Beschädigungen der journalistischen Art um? Muss man das aushalten, wenn man Öffentlichkeit sucht, oder ist diese Art der Kritik ungerechtfertigt?


FROM WHAT WE BELIEVE/Sebastian: Jetzt habt ihr ein Fass aufgemacht, dass ihr besser zu gelassen hättet, haha. Nein. Mal im Ernst. Wer entscheidet denn, wann der Markt übersättigt ist?! Und wer entscheidet, wann welches Genre nicht mehr gebraucht wird?! Wir sind der Meinung der Konsument. Also der Hörer. Und der entscheidet nun mal subjektiv. Eine Rezension sollte objektiv sein. Es ist aber nicht zu leugnen, dass Rezensionen nie völlig objektiv sein können, weil eben Menschen mit verschiedenen Geschmäckern Rezensionen schreiben. Natürlich liest man als Künstler lieber Lobeshymnen auf die eigenen Werke. Immerhin wäre es falsch davon auszugehen, dass Musiker viel investieren und nichts davon wieder refinanziert haben wollen. Daher passt man sich eben im Rahmen der eigenen Prinzipien und Kreativität dem Markt an. Das darf man ruhig offen sagen. Künstlerische Freiheit hört nun mal häufig da auf, wo sie sich dem Geschmack des Konsumenten beugen muss. Aber niederschmetternd war das jetzt nicht für uns. Es ist eine Meinung von vielen die sicher ihren begründeten Ursprung hat und von uns so angenommen und akzeptiert wird. Fakt ist aber und dahingehend müssen wir der Review recht geben, dass man verschiedene Subgenres im Bereich Metal/Hardcore nicht mehr klar trennen kann. Es gibt vieles, das ähnlich klingt aber letztlich doch nicht gleich ist. Musikalisch stilistische Mittel sind irgendwann ausgeschöpft und es wird schwer etwas völlig Neues zu machen. Dadurch entsteht der Eindruck irgendwann alles gehört zu haben. Unabhängig davon muss man sich aber auch im Klaren sein, dass besonders im Zeitalter von Social Media Networks und Youtube-Channels alles was öffentlich gemacht wird auch kritisch beäugt, bewertet und selektiert wird. Sei es ein Beauty Blog, ein Artikel in einer renommierten Zeitschrift, ein millionenteurer Film oder ein Song. Und außerdem gibt es keine schlechte Publicity (grins).




Wie kam es zu SINK OR SWIM? Benennt uns die wesentlichen Schritte auf dem weg zum abendfüllenden Erstling!


FROM WHAT WE BELIEVE/Patrick: SINK OR SWIM als Titel im Konzept ist lediglich eine Interpretationsmöglichkeit unseres Bandnamens. Die Bedeutung hinter dem Bandnamen wird durch das Album quasi bestätigt oder untermauert, da der Name eigentlich einen angefangenen Satz darstellt, den jeder für sich selbst frei füllen kann. Wir haben dementsprechend unsere ganz eigene Interpretation die sich in SINK OR SWIM widerspiegelt. Was die Produktionsschritte angeht, so lässt sich das relativ kurz fassen. Den Plan fassen ein Album zu schreiben - Konzeptentwurf - Songwriting - passendes Artwork entwerfen (lassen) - Sparen - Recording in den SU2 Studios Illingen - Spuren zu Grant Mc Farland in die Staaten schicken - reampen, mixen, mastern lassen - fertige Songs bekommen. Natürlich gibt es im einzelnen viel über die jeweiligen Schritte zu sagen, insbesondere zu den Überlegungen und Gründen, die letztlich unsere Marschrichtung angegeben haben, aber das würde hier sicherlich den Rahmen sprengen, hehe. Außerdem könnt ihr euch da jederzeit frei fühlen uns so etwas zu fragen.




Wie möchtet ihr den Titel eures Albums in einer multipolaren, globalisierten Industrie- und Konsumwelt interpretiert sehen? Ist der Druck so groß, dass man ihn akzeptieren muss, sonst geht man unter? Und wäre auch ein Titel wie REFUSE OR PROTEST möglich gewesen?


FROM WHAT WE BELIEVE/Sebastian: Sehr gute Frage. REFUSE OR PROTEST würde unserer Meinung nach dem Zeitgeist von vermeidlichem Individualismus völlig entgegen wirken. Das wäre eindeutig zu anti gegen alles und würde eher in die Rage Against The Machine-Kerbe schlagen. Wir sehen die Message hinter SINK OR SWIN eher als Ratgeber oder Denkanstoß für die Jugend der heutigen Zeit, zu der wir uns natürlich selbst zählen, da das Album mitunter aus unseren eigenen Erfahrungen als junge Generation geprägt wurde. Peer Group ist hier das Stichwort. Heutzutage gibt es so viele verschiedene Meinungsbilder, Ströme, mit denen man mit schwimmen kann, dass man sich fast keine eigene Meinung mehr bilden braucht, sondern einfach in den Tenor seines aktuellen Umfelds einsteigt. Es ist ja nicht so, als bekäme man irgendetwas aufgezwungen und kann sich dem nicht widersetzen. Heißt: Entweder gibt man sich hin und geht in der Flut an entgegenwirkenden Strömen unter, oder man paddelt mit Bedacht drauf los und schwimmt seinen eigenen Strom, der dann im Mittelmeer mit allen anderen mündet. Haha, klingt ja fast schon kitschig. Man muss nicht sein wie jeder andere, man muss nicht machen was jeder macht, man muss auch keine Meinungen annehmen, mit denen man sich nicht identifizieren kann. Man muss aber eigene Entscheidungen treffen und sich mit Dingen auseinander setzen, bevor man schwimmt, um nicht einfach mitgerissen zu werden. Das lässt sich auf viele Themen projizieren. Wie stehe ich zu gleichgeschlechtlicher Ehe? Möchte ich passiv Tierversuche und/oder Massentierhaltung unterstützen, indem ich bestimmte Pflegeprodukte oder Lebensmittel esse? Wie stehe ich zur aktuellen Flüchtlingsthematik? Würde ich jemanden bei mir wohnen lassen, oder schrei ich: Raus mit denen!? Fast alle lebensbejahenden und weltoffenen Meinungen sind in Ordnung und haben ihre Daseinsberechtigung, solange sie reflektiert sind. Auch kritisch dürfen sie sein, wenn sie anderen Lebewesen nicht aktiv schaden. Und genau um diese Einstellung und Wahlmöglichkeit geht es.




Auf welches Equipment habt ihr bei eurem Erstling gesetzt?


FROM WHAT WE BELIEVE/David: Seb hat den Bass mit einem Ibanez K5 eingespielt. Gereamped wurde der mit einem Sans Amp RBI, den Seb auch sonst für alles benutzt. Peter spielt eine Ibanez RG7 420 und ich eine Shecter Blackjack ATX Solo6. Beide Gitarren wurden per Axe/FX mit einem Peavey 5150 gereamped. Alle Saiteninstrumente sind mit Pyramid Strings bestückt worden. Patrick hat die Songs auf einem five piece custom set mit Samsun Cymbals Becken eingeprügelt. Die Hardware ist von DW.




Wie realisiert man so ein Metalcore-Album, für dessen Details manchmal wochenlang im Studio geschraubt wird, auf der Bühne? Wochenlange Probe, extreme Reduktion auf das Wesentliche, exorbitanter Einsatz von Elektronik?



FROM WHAT WE BELIEVE/Patrick: Also die Essenz von allem bei Live-Musik ist natürlich Übung, Übung, Übung. Das heißt, Proben bis der Arzt kommt, oder man alles sicher kann. Und dann noch mehr proben. Aber darüber hinaus kommt natürlich auch immer etwas Technik zum Einsatz, um das, im Optimalfall sauber gespielte, Live Set noch zu unterstützen. Die Rede ist von Sampletracks. Techno, Orchester, alles was man möchte. Live läuft das dann als Klicktrack mit, den wir über unser In-Ear Monitoring auf dem Ohr haben. Zu hören ist auf unseren Ohren natürlich alles was wir spielen, dafür ist Monitoring ja da. Und natürlich ein Metronom und die besagten Samples. Wenn die Band alles richtig macht, bekommt der Zuhörer vor der Bühne nichts von dem technischen Firlefanz mit und bekommt eine fette Show geliefert, mit Sound wie auf dem Album. Exorbitant ist der Einsatz von Technik nicht, wenn man weiß, was man tut und ein bisschen überlegt Equipment anschafft. Mittlerweile nutzen wir sogar fast weniger technische Teile als vorher. Die Guitareros nutzen Kemper Amps und Seb seinen Sans Amp. In Kombination mit unserem Stage Rack, dass derzeit aus einem Mackie Onyx 1620 Mischpult, Mikrofonsplittern und Monitor Sendern besteht, fallen sogar Boxen für uns weg. Aufstellen, Deckel ab, Kabel rein und ab dafür! Der Neid über unseren geringen Aufbauaufwand gegenüber dem unseres Drummers Patrick, ist bei jeder Show zu spüren, haha.




Und wie hält man sich als Sänger für die Konzerte stimmlich fit, um nicht nach den ersten drei Songs beim Hals-Nasen-Ohrenarzt zu landen?


FROM WHAT WE BELIEVE/André: Wie bestimmt jeder Sänger habe ich gewisse Rituale vor jedem Konzert. Man muss meiner Meinung nach viel Vorarbeit leisten, damit alles möglichst gut klappt. Ich gehe am Abend vor dem Konzert grundsätzlich nicht aus, weil es abends in der Stadt ziemlich laut ist und man ständig dementsprechend noch lauter reden muss um sich zu verständigen. Das geht in verrauchten Bars und Kneipen ziemlich auf die Stimme, was man dann erst extrem merkt, wenn man aufwacht. Und am Tag des Konzertes schon heiser aufzuwachen, finde ich psychologisch verdammt schwierig. Klar hat man noch stundenlang Zeit um etwas dagegen zu tun, aber am besten regeneriert sich die Stimme nachts, wenn man keinen Ton sagt und zur Ruhe kommt. Mann macht sich dann schon Stunden vor dem Konzert Gedanken, ob beim Auftritt alles klappen wird und versucht verzweifelt alles, um das Gefühl von Heiserkeit los zu werden. Das klappt dann aber nicht mehr hundertprozentig und dann kann man schon mal nervös werden. Deswegen bleibe ich am Vorabend am liebsten zuhause und schlafe ordentlich aus, damit ich mich so fit wie möglich fühle. Klingt langweilig, aber das hat sich im Laufe der Zeit in der Band so eingespielt. Außerdem trinke ich am Tag des Konzertes immer extrem viel Wasser und Salbeitee mit Honig. Was eben nicht nur gut für den Moment ist, sondern die Stimme langfristig schont. Da könnt ihr meine Bandkollegen fragen. Ich bin ständig auf dem Klo, weil ich so viel trinke haha. Vergleicht es mit den Instrumenten der anderen aus der Band. Jeder muss sein Instrument pflegen, gut einstellen und vorbereiten, damit es gut klingt. Ein Sänger muss das Gleiche tun, nur eben auf die Stimme bezogen. Und die lässt sich auch nicht einfach austauschen wie stumpfe Saiten. Während des Auftritts schaue ich, dass ich in Passagen, in denen ich nicht aktiv bin, immer ein paar Schlucke Wasser zu mir nehme. Ansonsten hat man eben seine Technik beim Singen/Shouten, die man sich im Laufe der Jahre angeeignet hat. Ich werde ständig gefragt: Wie machst du das? Bist du nicht immer heiser? Jedes Mal kann ich ihnen nur das sagen, was ich eben ausführlich beschrieben habe. Die Vorarbeit! Aber versuchen zu erklären, wie ich diese Töne erzeuge und wie ich es schaffe dabei nicht die Stimme zu verlieren, würde mich vor riesige Probleme stellen, da es viel mit Atmung und Gefühl zu tun hat. Was ich weiß ist: Es ist wie bei den meisten Dingen im Leben. Du versuchst etwas Neues und es mag am Anfang noch nicht so recht klappen. Aber mit jeder Wiederholung und mit jedem Mal, wo du es versuchst, wirst du besser. Du tust es immer und immer wieder, feilst an der Technik und irgendwann kannst du es. Man merkt bei den ersten Bandproben extrem, dass es wehtut rumzuschreien. Aber man registriert unbewusst woher die Schmerzen kamen und stellt sich für die nächste Bandprobe darauf ein. Da wird man versuchen es anders zu artikulieren, um eben jene Schmerzen zu vermeiden. Und so tut man das Mal um Mal, bis man nicht mehr überlegen muss, wie welcher Ton rauskommt und wie es die Stimme am ehesten schont. Reines learning by doing. Übung macht bekanntlich den Meister.




Rockcity Hermeskeil im südöstlichen Bereich des Landkreises Trier-Saarburg im rheinland-pfälzischen Hochwald ist eure Heimat. Inwieweit prägt euch diese Gegend? Prägt sie auch euren Sound?


FROM WHAT WE BELIEVE/Peter: Da können wir ein klares Nein für aussprechen :-). Denn eigentlich ist Hermeskeil nur die goldene Mitte für uns fünf. David und André kommen aus dem beschaulichen Saarland. Patrick und Peter aus Idar Oberstein und Seb kommt aus Bad Kreuznach. Also ein relativ bunter Haufen. Kulturell bringt natürlich jeder seinen Anteil aus den Regionen mit, aber auf die Musik wirkt sich das nicht aus. Dafür sind die Regionen szenebedingt auch zu unterschiedlich und vielleicht sogar zu schwach ausgeprägt. Am stärksten prägt Hermeskeil uns wetterbedingt, da wir die Hälfte des Winters wegen Schnee und Glätte nicht zum Proberaum kommen, haha.




Auf diese drei Erfahrungen seit es FROM WHAT WE BELIEVE gibt, seid ihr besonders stolz:


FROM WHAT WE BELIEVE/David: Als Erstes und ganz oben auf der Liste steht natürlich der Deal mit Redfield Digital. Mit einem professionellen Indie Label zu arbeiten und so ein eigenes Album zu vertreiben ist schon einen besondere Erfahrung. Als zweites würde ich unsere Debüt-Show mit GIDEON im Jam Idar Oberstein aufführen. Die erste gemeinsame Show in der bestehenden Konstellation war etwas Besonderes und gilt immer als Referenz für: so schlecht dürfen wir nie mehr spielen, haha. Als drittes auf jeden Fall die gesamte Albumproduktion. Wir sprechen hier von einem langen Prozess mit vielen Ups and Downs. Aber wir wollen nichts davon missen. Gerade die Umwege, die wir gehen mussten während dem Prozess, haben uns im Weiteren zielgerichteter mit der Band umgehen lassen und haben uns fünf Dudes stärker zusammen gebracht.




Und das steht in nächster Zeit an:


FROM WHAT WE BELIEVE/ André: Shows, Shows, Shows natürlich. Album verbreiten, From What We Believe verbreiten. Wir haben gerade im September einige Shows, auf die wir uns freuen, und für Ende 2015 ist eine Tour Planung. Verraten können wir aber noch nichts. Ansonsten möchten wir Ende 2016 unser Folgealbum produzieren. Aber das ist zur Zeit erst mal nur ein grober Plan.



LINK: c-tube Profil von REDFIELD RECORDS

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