tc electronic Ditto X4 Looper

In den 90er Jahren hatte ich ein TC2290 als Looper.
Das Teil war unschlagbar aber leider habe ich es damals verkaufen müssen.
Seit dem suche ich nach einem Looper der es mit dem 2290 irgendwie aufnehmen kann.
Recht ordentlich war der Line 6 Delay Modeler. Allerdings hat der Ordentlich Dynamik geschluckt und den Klang verwaschen. Die Loopzeit war auch etwas kurz.
Dann habe ich eine Weile Boss RC3 und RC30 probiert (derzeit gab es kaum was anderes) und habe dadurch Ziemlich die Lust am Loopen verloren.
In den letzten Jahren hatte ich dann das Flashback Delay/Looper von TC und war mit den Delays und deren sterilen Klang extrem unzufrieden und mit dem Looper konnte ich auch nicht viel anfangen.

Der Ditto X4 Looper ist nun allmählich etwas mehr nach meinem Geschmack (obwohl auch der an die Möglichkeiten und Flexibilität des 2290 kaum herankommt).
Praktisch finde ich die Möglichkeit das Tempo per MIDI zu synchronisieren.
Wie bei allen anderen Geräten stört mich das Klicken der Trittschalter. Hierdurch ist die Verwendung mit leisen Akustischen Setups ausgeschlossen da die Klickgeräusche die Aufnahme zerstören.
Leider gibt es zum Löschen der beiden Loops keine separaten Tasten.
Entweder werden durch die Löschtaste gleich beide gelöscht oder man muss die einzelnen Loops doppelklicken und gedrückt halten. Das empfinde ich als sehr unmusikalisch. Schade das TC sich diesen Mist bei Boss abgeguckt hat. Außerdem habe ich im Improvisationskontext oft Probleme die Looplänge richtig zu stoppen. Irgendwie hat das damals beim 2290 besser, fließender geklappt.

Zwei Loopspuren zu beherrschen ist kein Kinderspiel, so muss man ein solches Gerät dann als ein weiteres Instrument verstehen denn man mit Füssen bedient. Die zwei verschiedene Modi Serial und Sync sind sehr unterschiedlich in Bedienung so ist es ratsam am anfang ein Modi zu lernen. Ich arbeite in Serial Mode weil die Möglichkeit zwei komplett verschiedene Spuren zu erstellen besser zu meinem Songauswahl passt. Ich kann also Strofe und Refrain separat bauen. Sync mode ist besser für die Songs die immer die gleichen 3-4 Chords wiederholen aber ich fiinde nur selten gefallen an solchen Lieder.
Positiv: Hardware, Audio Qualität
Neutral: Effekte sind nicht wirklich Praxis gerecht somit Platzverschwendung. Ich benutze nur Fadeout, der ist aber wirklich prima wenn man am Ende von Lied die Gitarre ins Städer stellt, von der Bühne geht und die Musik noch einige Sekunden weiterläuft.
Negativ: zieht recht viel Strom. Hochweritge Stromversorgung ist nötig. Leider ist auch mit Boss Netzteil immer noch ein unangenehmes elektirsches Zirpen zu hören. Auch dann wenn ich Akku benutze. Das ist wirklich jammerschade bei fast 200 EUR Gerät. Trotzdem, ich bin zufrieden weil ich kleinere Veranstaltungen spiele und bei meiner Lautstärke fällt das Zirpen nicht so sehr auf. Wenn der Sound über eine groß PA gehen würde dann wäre das Zirpen sicher der Grund was anderes zu suchen.

Der Ditto X4 ist grundsätzlich ein sehr guter Looper. Ich habe ihn ausgewählt, weil er erstens eigene Stop-Switches hat (finde ich praktischer als nur ein ein Switch für alles) und zweites ich einen Looper brauchte, der ein ext. Clocksignal per MIDI zur Synchronisation nutzen kann.
In der Praxis hat sich der Looper schon 1-2 mal aufgehängt und brauchte ein Poweronoff zum Reset (trotz aktueller Software).
Etwas nervig ist, dass das Upload eines Backingtracks per USB eine gefühlte Ewigkeit dauert (Das ist vermutlich die interne Formatkonvertierung, die soviel Zeit benötigt)
Wenn man Preis/Features z.B. it dem NUX Looper Core Deluxe vergleicht, dann ist der X4 für meinen Geschmack etwas zu teuer.

ich nutze Looper für alles ausser für Gitarre. Begonnen hat die Reise mit verschiedenen Boss-Produkten bis hin zum RC-505. Mittlerweile hatte ich dann alle wieder verkauft. Zurück zur Einfachheit hiess es dann und ich legte mir den TC Helicon Ditto Mic Looper zu. Wunderbar. Den habe ich jetzt noch . Daraufhin wollte ich alle Signale aus meinem Makie 802 VLZ4 auch in einen Looper schicken und legte mir den Ditto X4 zu. Zudem sollte auch das Midi Signal meines Digitakt reinkommen.
Ich bin mit dem Ditto X4 sehr zufrieden, vor allem trainiert er auch mein Taktgefühl, da er nicht Quantisiert. Ich finde das lebendiger. Er hat auch keinen Schnickschnack der mich mehr ablenken würde. So liegt mehr Focus auf dem Musik machen.
Weiter fühlt sich der Looper auch wertig an und ist sehr robust. Ich kann ihn sehr empfehlen in dieser Preisklasse.

true bypass ist mir immer wichtig, zumal bei nem looper, um nicht den ganzen sound zu vermuchteln und das funktioniert hier gut.

die bedienung ist auch super: ziemlich einfach, alles einzeln zu bedienen und zu steuern ohne lästiges umschalten und das kurzes haken, das selbst der infinity in machen einstellungen hat. auch fünktioniert die midi-synchronisierung (computer als master).
auch gibt es ein paar schöne effekt-spielereien - wobei gerade die hold-funktion spaß macht, allerdings brauchte ich das eher nicht. mein ziel ist das gitarrensignal beat-synchron an zwei amps zu senden.

nachteil: naja, der true-bypass ist super, aber die eigentlichen aufnahmen doch eher lala - der sound selbst ist nicht umwerfend und erscheint auch bei voll aufgedrehten volume-reglern etwas dünn. daher ging das teil zurück und ich hab mich dann für den infinity entschieden.

fazit: true bypass gut, wenn auch features und sound etwas lala sind. wenn man aber den preis bedenkt ist das teil schon ziemlich super und einen test wert - spaß garantiert. ich hab aus spaß mal den ditto an den bass gehängt und danach den takt ans infinity über midi through weitergegeben, was tatsächlich super funktioniert hat - eine wahre ein mann show... (funktioniert live vermutlich nicht so optimal, allerdings war es doch mal erfrischend zu sehen, das so was geht, nachdem wir jahrelang mit zwei boss loopern rumgemuchtelt haben.)