Band­in­ter­view: Steen

11.10.2016
Interview und Musikvideo mit Steen

Interview

"Der letzte Tanz" ist hoffentlich nicht wörtlich gemeint: als Abgesang auf eine Hoffnung machende Band, deren Sound ehrlich, geradeaus und kraftvoll klingt... Immerhin ist eure letzte EP mittlerweile zwei Jahre, die übliche Pause, um ein Album zu produzieren.

STEEN: Nein, der letzte Tanz war kein Abschied. Wir schreiben seit über 2 Jahren neues Material, sind aber noch nicht an dem Punkt angekommen um zu sagen: "Jetzt machen wir eine neue Platte". Klar es ist nicht der übliche Rhythmus, wir machen und haben da keinen Stress.


Es ist relativ schwierig im Internet eine vollständige Biografie eurer Band zusammen zu bekommen. Woran liegt das?

STEEN: Da wir alles selber machen, kann es leider manchmal sein, dass einige Informationen und Updates auf der Strecke bleiben... Aber kennst du schon unser EPK?


Könnt ihr bitte mal die wesentlichen Kapitel von STEEN seit Band-Gründung 2012 skizzieren und dabei die Members ausführlich vorstellen?

STEEN: Maik (Bass), Meyer (Drums) und Ritsch (Git) kennen sich schon sehr lange und haben gemeinsam Punk-Rock gespielt. Ich (Iván) bin dann 2010 als Gitarrist dazugekommen und nachdem wir mit einem weiteren kurzzeitigen 5. Mitglied (Sänger) gescheitert sind, dachten wir uns, komm wir vier machen unser Ding, ich gehe ans Mikro und wir gehen in eine Alternative Richtung, da uns Punk-Rock nicht mehr so glücklich gemacht hat. Und so ist dann am Ende 2012 STEEN entstanden.


Wie sieht die "Rockcity Düsseldorf", aus der ihr stammt, im Jahre 2016 aus? Wie groß ist die Szene dort, wer sorgt für Furore?

STEEN: Also wir haben das ein oder andere Mal über uns gelesen und gehört, dass wir so eine Art "Geheimtipp" in der Stadt wären und für "größeres" gemacht sind. Naja, so was hören wir gerne, aber machen uns auch nichts draus. Ansonsten ist Düsseldorf eine ganz dankbare Stadt, es gibt hier und da immer wieder mal tolle Konzerte in tollen Läden (z.B. Pitcher, Tube, Spilles) und die Leute haben meiner Meinung auch Bock drauf. Bands gibt es natürlich einige, sei es Kopfecho, Blut Hirn Schranke, ATOA oder die Rogers, die wir verfolgen und auch selber sehr geil finden.


Lässt sich das Schicki-Micki-Mode-Image der Stadt mit dem verbinden, was man für gemeinhin als Rock bezeichnet? Oder wird die Stadt eher vom Punk der Toten Hosen vereinnahmt und vermarktet? Denn: denk ich an Düsseldorf, denk ich an die Toten Hosen (und auch Kraftwerk)... Ob Rock, Punk oder Electro: was macht 'das Schöne' an Düsseldorf aus?

STEEN: Ja, Düsseldorf und der Punk-Rock, diese Liebesgeschichte wird wohl nie zu Ende gehen. Aber wieso auch? Es kommen immer wieder tolle Punk Rock Bands aus unserer Stadt z. B. Broilers oder Rogers, aber auch andere wie z.B. die Antilopen Gang, die Hip Hop macht. Es gibt einen Haufen anderer cooler Gruppen - ach ja und das Schicki Micki Mode Image, hast du nur an der KÖ, damit haben wir nichts zu tun.


Der aktuelle Upload auf c-tube präsentiert einen 2014er-Song. Lag das Video zwei Jahre in der Schublade und habt es jetzt aus dem Hut gezaubert oder ist das tatsächlich eine aktuelle Produktion?

STEEN: Nein, wir hatten schon lange vor dafür ein Video zu machen, weil wir diesen Song einfach mögen. Wie gesagt, da wir alles D.I.Y. machen, dauert es hier und da mal leider länger.


Mit "Brennen" habt ihr zu einem bisher unveröffentlichten Song einen Live-Clip aus dem Probenraum veröffentlicht. Ist das ein Vorgeschmack auf zukünftige Songs, eventuell sogar auf euren zweiten Longplayer?

STEEN: Ja, wir verwandeln uns momentan und unser Sound soll größer klingen. Auf "Impuls der Zeit" kann man die Richtung schon ganz gut hören, da hast du noch einen Song wie "Achtung" in guter alter Punk-Rock Manier und bei "der Letze Tanz" oder "Ewig" gehen wir schon mehr in Richtung viele verhallte Gitarren, schwerere und längere Instrumentental-Parts. Trotzdem wir entwickeln uns noch und sind noch nicht da wo wir hinwollen.


Wie habt ihr eigentlich diesen zum Schluss hin fantastischen Spätsommer in Good Old Germany verbracht? Büchsenbier am Baggersee oder kühle Cola im Probenraum?

STEEN: Ganz ehrlich, wir haben alle Urlaub gemacht und den restlichen Sommer am Rhein mit Grillen und Bier verbracht. Und das hat ganz gut getan.


Was die Frage aufwirft: wie verdient sich Steen das leckere Bier oder die kalte Cola? Welche Jobs ermöglichen euch den Traum des Musik machens?

STEEN: Wir haben alle feste Jobs in Veranstaltungs- und IT-Firmen. Deswegen ist es leider auch sehr schwer, immer noch viel Zeit für die Musik zu investieren. Es ist machbar und macht Spaß, aber das ist manchmal auch einfach anstrengend.


Wie habt ihr eure bisherigen Produktionen realisiert: mit Produzent in gebuchtem Studio oder Bedroom Productions inklusive Marathon-Frickeln? Und soll sich da in Zukunft was ändern?

STEEN: Wir waren bis jetzt immer in ganz coolen Tonstudios in Düsseldorf. "Schritt für Schritt", "Impuls der Zeit" und "Wie die Wölfe" sind im Xfield Studio entstanden. "Diese Stadt" haben wir im Rock or Die Studio aufgenommen. Selber machen können wir auch ("Brennen") jedoch haben wir in einem richtigen Studio mit einem Produzenten an der Seite einfach mehr Spaß. Die nächste CD soll mit Hilfe eines Vertriebs auf den Markt kommen. Also einer der einfach diesen ganzen Verkaufskram übernimmt.


Wenn ein frisches Album angegangen wird, macht ihr da reinen Tisch und packt nur gänzlich neues Material drauf? Oder wird auch das grandiose "Diese Stadt" zu hören sein?

STEEN: Neben "Diese Stadt" und natürlich neuem Material, werden auch 2 - 3 ältere Songs, die wir einfach neu aufnehmen wollen, auf der Platte landen. Wie gesagt wir haben uns entwickelt und wir würden ein paar Songs einfach gerne im neuen Gewand hören, da wir finde, dass die so mehr Potenzial besitzen.


Welche aktuellen Rock-Bands zaubern euch 'ne Gänsehaut in die schwarzen T-Shirts?

STEEN: Momentan stehen wir sehr auf HEISSKALT und The Interspehre. Diese Melodien und Sound, Wahnsinn. Ich glaube, jeder von uns wird von diesen Bands inspiriert.


Was läuft noch so bis Weihnachten 2016?

STEEN: Einiges, es kommen noch ein paar Konzerte und der November wird wohl DER Monat unserer Bandgeschichte, da wir die grandiosen MASSENDEFEKT auf zwei Shows ihrer Echos Tour begleiten dürfen. Für Meyer und Maik waren Massendefekt einer der ersten Konzerte, die sie besucht haben. Wir haben uns gefreut wie kleine Kinder als wir die Zusage erhalten haben. Das wird der Hammer.


LINK: c-tube Profil von STEEN

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