Serato DJ vs. Traktor Pro

Wir gehen den Fragen nach: Welche Features bieten die beiden DJ-Softwares und welche ist für mich geeignet?


Die Gretchenfrage: Serato DJ oder Traktor Pro?

Die beiden Markführer unterscheiden sich erheblich, sympathisieren sogar jeweils mit einer gewissen DJ-Spezies.

Wir hatten euch ja schon auf Facebook gefragt, welche DJ-Software ihr bevorzugt. Einen klaren Sieger gab es übrigens bei unserer Umfrage nicht. Hier geht es zur Facebookumfrage.

Hier einige Kommentare zum Thema:

 

Welche Software tatsächlich  für euch in Frage kommen könnte, beantwortet diese Gegenüberstellung von Dirk Duske, Autor des Buches „Gut aufgelegt!“.

Es ist sicher eine Glaubensfrage wie bei Rind oder Schwein? Coke oder Pepsi? PC oder Mac? Nicht nur eine Frage des Geschmacks! Auf der computergesteuerten Datenautobahn, wo Serato DJ und Traktor Pro beheimatet sind, liefern Hardware, Optik, Features, Workflow und letztlich auch der Preis die Argumente, um an der Kreuzung für sich die richtige Richtung einzuschlagen:

Technische Voraussetzungen

Serato DJ Traktor Pro
Prozessor Intel Core i3 1,07 GHz Intel Core i5 (2.0 GHz bei Windows)
Freier Speicherplatz

5 GB

1 GB
Arbeitsspeicher 4 GB 4 GB

 

Hardware

DJ-Controller und Mixer aller namhaften Hersteller verstehen sich mit Serato DJ Plug´n Play. Für den DVS-Betrieb braucht ihr entweder ein Serato-zertifiziertes Audiointerface (Rane SL2, SL3, SL4 beziehungsweise Denon DJ DS1) oder einen Mixer (Pioneer DJ S9, Reloop RMX-90 DVS, Mixars Duo). Mit dem optionalen Club-Kit akzeptieren weitere Mischpulte den DVS-Modus über die interne Soundkarte. Generell gilt aber: Serato DJ setzt stets Hardware voraus.

Bei Traktor DJ läuft es dank interner Mixereinheit auch ohne weitere technische Unterstützung. Das Programm akzeptiert beliebige Soundkarten und Controller, nur für den DVS-Betrieb fordert die Software ebenfalls einen zertifizierten Controller, Mixer oder ein Interface ein. Da Native Instruments diesbezüglich auch sein eigenes Süppchen kocht, ist die Auswahl begrenzter.

 

Konfiguration

Traktor Pro lässt sich in mindestens 21 Reitern pedantisch anpassen. Schnell verzettelt man sich in den Settings. Serato DJ konzentriert sich nur auf wesentliches, vorrangig technische Belange, in acht Reitern untergebracht. Wer gern Zeit damit verbringt, in Setups diverse Einstellungen zu testen oder vorzunehmen, die Oberfläche individueller anzupassen, ist bei Traktor Pro richtig. Der Pragmatiker öffnet sein Serato DJ und kann auch intuitiv loslegen!

 

Benutzeroberfläche

Serato DJ wirkt in gewisser Weise analoger, puristischer und damit übersichtlicher. Traktor überzeugt durch seinen technischen Look. Ein Grund, warum sich vorrangig Electro-DJs von der Software angesprochen fühlen? Im direkten Vergleich unterscheiden sie sich durch:

 

Serato DJ:

  • große virtuelle rotierende „Vinyl“-Decks mit Sticker
  • angrenzend verlaufende Wellenformen
  • zwei Beat Matching Displays zur Phasen- und BPM-Kontrolle
  • vertikale, verzweigte Crate-Struktur
  • Smart-Crates, die nach gewählten Attributen automatisch Tracks einsortieren
  • Serato White Label als exklusiver Bemusterungspool zum Download kostenloser Tracks

 

Traktor Pro:

  • ausschließlich nebeneinander verlaufende Wellenformen
  • Software-Mixer für den internen DJ-Betrieb ohne externe Soundkarte und Controller
  • Phasenmeter zur Phasenanpassung im Mix
  • Ablegen der Tracks in horizontalen Crates und in Datenordnern im Explorer
  • Zählen der Track-Plays (Counter) und Bewerten der Tracks (Rating) in der Library

 

Vor allem an der Anordnung der Wellenformen scheiden sich die Geister. Durch die logischere, anliegende Anordnung der Wellenformen im Serato DJ behält man nicht nur die Phasenlage der Tracks im Mix, sondern auch deren Spielposition genau im Blick. Bei Traktor DJ müssen hingegen die Augen ständig von links nach rechts wandern. Für die visuelle Phasenkontrolle sorgt das Phasenmeter, das mit seinem Ausschlag in die jeweilige Richtung die Korrektur der Phase zum Masterdeck angibt.

 

Exklusive Features

Serato DJ:

  • Sampler mit 8 x 4 Sample-Slots
  • Sticker Lock: zum automatischen Ausrichten des Cue Points am Sticker auf dem Vinyl
  • Key-Sync* zum Anpassen der Harmonien
  • Key-Lock in Studioqualität dank Pitch ´N Time*
  • Eigene Edits und Tone-Play dank Flip*
  • Video-Mixing* mit spezieller Visualisierung der Übergänge und Effekte
  • zwölf Multi- und zehn Single FX on Board, weitere optional zubuchbar

*nur optional als käufliches Expansion Pack

 

Traktor Pro:

  • Remix-Decks mit bis zu 4 x 16 Slots und Sequencer
  • MIDI-Clock zum Synchronisieren externer MIDI-kompatibler Effekt-Geräte, Rhythmus-Maschinen oder Synthesizer
  • Loop-Recorder zum Erstellen von Live-Overdubs
  • STEMS kompatibel: Beats, Bassline, Leadsounds und Vocals eines Tracks können einzeln abgespielt werden
  • 40 Effekte, bis zu drei gleichzeitig gruppier-, aber nicht erweiterbar

 

Workflow und Performance

Beim Auflegen liegen beide Programme dank aller digitalen Vorzüge, wie Cueing, Beatloops, Beatjumps, Sync und Ableton Link-Unterstützung gleich auf. Seitens der Latenz punktet Serato DJ mit einem Quäntchen an realistischerem Vinyl-Feeling, dagegen überzeugt Traktor Pro mit einer Nuance fetteren Klangs.

Unterschiede gibt es auch bei den zugespielten Samples: Traktor Pros Remix-Decks bieten bis zu 64 Slots, wovon maximal sechszehn Samples gleichzeitig abgefeuert werden können. Jedoch belegen diese ein eigenes Deck. Seratos Sampler akzeptiert auch den Master oder einen fünften Kanal.

 

Preis

Für die Vollversion beider Programme sind 99,00 Euro fällig. Hier geht’s zur Vollversion von Serato DJ.

Serato DJ setzt zudem eine zertifizierte Audiohardware voraus. Einstiegsmodelle gibt es bereits ab etwa 70,00 Euro (Numark DJ2GO2), allerdings nur mit der abgespeckten Serato Intro-Version.

Vinyl-DJs profitieren von dem recht günstigen DVS-Interface Denon DS1 für 299,00 Euro, inklusive Serato DVS-Lizenz. Weitere 300,00 Euro fallen für die Serato Suite mit allen Expansion-Packs an. Upgrades frei Haus.

Traktor Pro-Upgrades kosten zwar stets aufs Neue, aber dafür spart ihr, sofern ihr auf Hardware generell oder zertifiziertes Equipment verzichten mögt. Anderenfalls schlägt das günstigste Bundle aus Software und dem Native Instruments Kontrol S2 mit 399,00 Euro beziehungsweise dem DVS-Interface Traktor Scratch A6 mit 299,00 Euro zu Buche. Wenn ihr euch bisher immer unschlüssig wart, wisst ihr jetzt vielleicht ein bisschen besser, zu welchem System ihr tendiert. ?

 


Hier geht es zu allen DJ-Produkten auf thomann.de
 

Hier geht es zum Blogartikel Djing der Zukunft

Unsere Sammlung 8 nervige Fragen, die du dem DJ nicht stellen solltest

Schallplatten, Presswerke, DJ-Gear, – das Vinyl ist zurück!

Hier geht es zu den Software-Lizenzen im Download Store mit den Software-Lizenzen

Verratet ihr uns, welches System ihr verwendet und warum?
Wir freuen uns auf eure Kommentare. ✍


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Kommentare 4

  1. https://hearthis.at/dj-abacab/ sagt:
    Wer hat für mich eine Mapping für Denon MCX 8000 und Traktor Pro?? ( Bin Traktor player....) Wer hat den TSI?
  2. DJ Thomas Hörmann sagt:
    Ich lege als mobiler DJ mit Serato DJ Pro auf. Habe auch schon VDJ, Rekordbox und Djay Pro ausprobiert aber ich komme immer wieder im Workflow auf Serato DJ zurück. Von den Features her glaube ich inzwischen, dass vielmehr Rekordbox eine ernst zu nehmende Konkurrenz für Serato DJ ist. Weltweit meine ich eine Umfrage oder Markterhebung gesehen zu haben, dass Serato DJ bei weitem den Markt anführt. Das scheint lediglich in Deutschland etwas anders zu sein, da hier Traktor eine große Fangemeinde hat.
  3. Patrice sagt:
    Seit wann gibt es denn bitte in Traktor nur : "ausschließlich nebeneinander verlaufende Wellenformen"??? Schon mal auf 4Deckbetrieb umgeschaltet!? Des Weiteren gibt es jede Menge "Scratch zertifiziert " Mixer insbesondere der Clubstandart DJM900/NXS/NXS2 ist vor allem viel häufiger als alle andere zu finden...

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