
Euer Griffbrett könnte eine Reinigung vertragen, ihr seid aber unsicher, wie ihr das am besten anstellt? Wir haben für euch ein paar Tipps, wie ihr das Griffbrett eures Schätzchens wieder zum Glänzen bringt.
Eines vorweg: Holz ist nicht gleich Holz. Jedes ist anders beschaffen und benötigt daher eine spezifische Behandlung. Falls ihr hierzu Fragen habt, dürft ihr euch immer gerne an meine Kollegen von der Gitarrenabteilung wenden.
In unserem Video-Tutorial zeigen wir euch, wie ihr Palisander- und Ebenholzgriffbretter (im Video: Fender Squier Standard Tele RW VB) wieder in Topform bringt. Unsere Empfehlung: Ihr solltet es regelmäßig nach Bedarf reinigen und pflegen. Falls es sehr verschmutzt sein sollte, dann verwendet ihr am besten vorsichtig eine sehr feine Stahlwolle (0000 und feiner). Mit ihr könnt ihr auch getrost über die Bünde gehen.
Zitronenöl, Griffbrettpflegeöl oder Viol eignen sich sehr gut zur Pflege, einfach auftragen und zwei bis drei Minuten einwirken lassen. Sollte nach der „Ölung“ etwas davon auf dem Griffbrett zurückbleiben, dann verreibt das restliche Öl am besten mit einem weichen Tuch. Ihr erinnert euch nicht mehr an den letzten Saitenwechsel? Dann wäre das doch der perfekte Anlass, einmal neue Saiten aufzuziehen, oder nicht? 😉 Ein Tipp zum Schluss: Nicht nur vor dem Essen sollten die Hände gewaschen werden, auch vor dem Spielen schadet es sicher nicht.
Unser Video-Tutorial fasst euch die einzelnen Schritte nochmal fix zusammen – viel Spaß!
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12 Kommentare
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Dennis L. sagt:
Hi,
super Tipp. Ich hätte jedoch eine Frage. Ich habe irgendwo einmal gelesen/gehört, das man nie alle Saiten gleichzeitig entfernen sollte.
Ist das quatsch?
Viele Grüße
Franziska sagt:
Hallo Dennis, es kommt auf die Klampfe an. Für Laien ist es einfacher, wenn sie bei nicht-festen Brücken und freigelagerten Systemen nicht alle Saiten entfernen. Hat deine Klampfe zufällig ein Tremolo? Hier empfehle ich dir, nicht alle Saiten beim Wechsel zu entfernen.
Falls du noch Fragen hast darfst du dich gerne bei meinen Kollegen in der Gitarrenwerkstatt melden: gitarre@thomann.de 😉
Sebastian sagt:
@Dennis L.: Wenn man die Saiten vorher etwas löst, so dass keine Spannung mehr vorhanden ist (dabei würde ich mit der höchsten/dünnsten Saite beginnen), kann man die Saiten ruhig nach einander mit einer Kneifzange durchknippsen. Damit spart man sich Zeit und eine Menge Kurbelei. Alles schön sachte machen, nicht zu schnell und in einem wohl-temperierten Raum, wobei die Gitarre der Raumtemperatur gesonnen sein sollte.
Ich bin allerdings kein Gitarrenbauer und spreche nur aus meiner Erfahrung!
Alex S. sagt:
Hallo Franziska,
wie verhält es sich denn bei Mahagonihälsen?! Kann ich das gleiche Vorgehen befolgen oder ist hier eine andere Art der Reinigung besser? Reinigungsmittel miteinbezogen.
Grüße
Alex
Franziska sagt:
Hey ho Alex, kommt drauf an, ob es sich um lackiertes oder unlackiertes Holz handelt. Bei einem blanken, unlackierten Mahagonihals empfehlen wir zu ölen und zu wachsen. Hierfür eignet sich folgendes Reinigungsmittel: http://tho.mn/qeb6o Bei lackiertem Holz reicht eine ganz normale Politur aus und du kannst wie oben vorgehen. Wenn du noch weitere Fragen hast, darfst du dich gerne bei den Experten aus unserer Gitarrenwerktstatt melden: gitarre@thomann.de LG //Franziska
Patrick sagt:
Grüsse euch,
Also ich lasse z.B. bei meiner Semi immer eine Saite drauf damit mir der Bigsby nicht um die Ohren fliegt. Ansonsten entferne ich alle gleich, um das Griffbrett auch mal zu säubern bzw. zu pflegen.
Gruss Patrick
Georgie Bowlocks sagt:
Ballistol ist genau so gut wie Zitronenöl, und wesentlich billiger.
BennAusM sagt:
Habe schon in verschiedenen Baumärkten nach 0000-Stahlwolle gefragt. Feiner als 000 wurde nirgends geführt. Bezugsquelle????
Franziska sagt:
Ahoi, oha, das kann sein, dass du die in den üblichen Baumärkten nicht so leicht wie die 000 bekommt. Normalerweise müsstest du die im Werkzeug- und Fachwerkhandel. Eine etwas teurere Alternative wären sehr feine Micro-Mash Polierpads, die es auch in unterschiedlichen Feinabstufung („Körnung“) gibt: http://tho.mn/jh8o1 Bei weiteren Fragen helfen dir meine Kollegen aus der Gitarrenwerkstatt gerne weiter: gitarre@thomann.de //Franziska
Stephan sagt:
Hallo Franziska,
ich habe von einem Freund den Tipp bekommen eine Nagelbürste zum Reinigen des Griffbretts zu benutzen. Ist die Stahlwolle besser? Die Bürste braucht ja vielleicht ein wenig länger, ist aber in jedem Fall weicher als die Stahlwolle. Auch wurde mir erklärt nach dem Abbürsten des gröbsten Schmutz das Öl aufzutragen, mit einem Lappen – nicht so viel wie ihr benutzt habt, und dann den, vom Öl angelösten Schmutz, mit der Bürste abzunehmen. Geht es einfach mit so viel Öl auch? Denn mir wurde empfohlen möglichst wenig Öl zu benutzen.
Danke
Stephan
Franziska sagt:
Ahoi Stephan, kommt wohl auf die Bürste an, ich persönlich würde dir davon eher abraten. Die ganz feine Stahlwolle ist auch nur für sehr verdreckte Griffbretter gedacht. Generell gilt, auch beim Öl: Bei allem lieber vorsichtig herantasten. Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen. Liebe Grüße – Franziska
Franz Wolter sagt:
Stahlwolle würde ich auch im Grad 0000 nur bei starker Verschmutzung empfehlen.
Der große Nachteil sind die feinen fliegenden Metallpartikel. Zum einen sind die Partikel magnetisch und wollen an und in die Pickups, also vorher den Korpus eintüten/abkleben. Sammelt sich dieser Dreck an den Spulen kann es zu kurzen kommen und das vielleicht ultrateure mundgeblasene Vintage-Pickup von 1859 ist Geschichte. Wie viel man von den Metallpartikeln davon in die Lunge oder die Augen einarbeitet ist auch fraglich.
Als Alternative kann ich bei dunklen Hölzern wie Ebenholz und Palisander zu den Gorgomyte-Tüchern raten. (Eine Empfehlung von Willy Gee dem langjährigen Guitar-Tech von Dave Mustaine von Megadeth)…das vom Geruch her irgendwo zwischen Ballistol und einem Liqui-Moly-Schmiermittel. (Tücher portionieren…hält länger)
Von den meisten Ölen auf dem Griffbrett halte ich garnichts. (Korpus ohne Lackierung ist wieder etwas anderes). Je nach Sorte enthält das Holz eine Menge eigenes Öl. Dazu kommt noch das ganze Fett das die Finger abgeben. Was weg muss sind die menschlichen Rückstände die man hinterlässt. Palisander (auch fälschlicherweise als Rosewood bez. ) ist mit seinen vergleichsweise groben Poren ein echter Schmutzfänger. Aber auch das ist kein Problem. Mit einem flusenfreien, weichen Tuch wird dem Griffbrett zu Leibe gerückt. Das Tuch wird leicht L-E-I-C-H-T…nochmal…es wird leicht mit klarem Wasser ohne Zusätze befeuchtet und man arbeitet (soweit die Bundbreite es zulässt) mit der Maserung. Mit Hilfe der Nägel kommt man auch gut bis an die Bundstäbchen. Was? So einfach? Aber die ganzen Öle und Reinigungsmittel…was ist dem mit dem 2 maligen Konditionieren? Wie oft muss man das Ausspülen bis das Haar…äh das Griffbrett perfekt ist. Es winkt der Umsatz…wenn die Firma mit dem G eine Tonpolitur verkauft, dann sollte langsam der Groschen fallen.
Der Hauptgrund warum das Holz stumpf wirkt ist fast immer die falsche Lagerung. Temperatur und vor allem die falsche Luftfeuchtigkeit. Statt Öl sollte man in einen ordentlichen Luftbefeuchter investieren. Das freut die Instrumente.
Schnell mit Schweiß und Fett in den dichten Gigbag? Der nasse Gitarrengurt liegt auch quer in der Tasche…na prächtig.
Wer jetzt doch dem Lemon-Oil-Kult und anderen Ölen nachhängt, dem möchte ich trotzdem noch etwas raten. Alle pflanzlichen Öle wie Olivenöl, Leinsamenöl all diese Öle vergammeln. Diese Öle werden ranzig. Und genau so wird später euer Griffbrett aussehen…schmalzig, fettig und alle Holzporen zugekleistert mit sich verfärbendem Dreck. FINGER WEG!
Das ach so geliebte Zitronenöl ist eher für die Duftkerzen-Fraktion. Eine Zitrone hat dieses Öl noch nie gesehen! Es ist ein raffiniertes (von Raffinerie, nicht zum Kochen) Öl mit ordentlich künstlichem Zitronenduft. Wenn ihr Ölen wollt, weil das Griffbrett das beim Kauf nie so stark geglänzt hat und muss (ist ja kein Sekretär aus dem 18. Jhd), marschiert ihr in eure nächste Apotheke und bittet um eine Abfüllung Weiß-Öl. Das ist auch aus der Erde, aber es hat eine Qualität die auch für medizinische Anwendungen genügt. In geringen Mengen auftragen, alles überschüssige sorgfältig nach kurzer Zeit entfernen! Weiß-Öl, das findet ihr auch im Fast-Fret…die teuren getränkten Lappen…dafür bekommt ihr vll. sogar nen Liter davon.
Damit man sich in den Bundstäbchen wieder richtig spiegeln kann, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Je glatter die Bünde sind desto schöner lässen sich Bendings ausführen. Die erste wäre wieder diese Gorgomyte-Tücher.
Die zweite wären sogenannte Fretwire- bzw. Fretboard-Radierer (Eraser).
Ein gebundenes Schleifmittel in verschiedenen Körnungsgraden erledigt die Arbeit ordentlich und ist minimal intrusiv. Wer umbedingt die Stahlwolle verwenden will, sollte die Bundstäbe sauber abkleben, sonst verkratzt man senkrecht zur Maserung das Holz bzw. die Einlegearbeiten. Wer mit hochwertigen Abklebeband arbeitet kann auch gerne mit der großen Polierscheibe anrücken.
Mehr ist weniger, besonders bei alten Gitarren die einem ans Herz gewachsen sind. Man sollte sich immer klalr machen warum man etwas tut. Es ist nie verkehrt zu sagen: „Weil es mir so besser gefällt.“ oder „Sieht doch viel hübscher aus.“ anstatt sich etwas aus den Fingern zu saugen.
Wer das Glück hat ein lackiertes Ahorn-Griffbrett zu haben, dem ist das alles schnurz und putzt entspannt den Dreck vom Schutzlack. Auch die Leute mit Griffbrettern aus Kunstharzarten sind fein raus.