
STEMS-Mixing revolutioniert aktuell das DJing, denn noch nie war es so einfach, aus dem Stegreif Mashups live zu erstellen. 🎧
Dabei mischt man beispielsweise die Vocals eines Tracks mit dem Instrumental eines anderen zusammen. Oder man tauscht die Leadsounds, die Bassline oder den Groove der Songs aus. Schauen wir uns das mal genauer an!
Dank künstlicher Intelligenz extrahieren sämtliche DJ-Programme auf Knopfdruck Drums, Bass, Melodie/Harmonie und Acapellas in einzelne Spuren – und dies in einer DJ-tauglichen Qualität. Zugegeben: Bei den Acapellas werden mitunter Silben verschluckt, beim Bass oder der Melodie gehen auch mal Noten unter, doch wenn zwei STEMS-Tracks wie Acapella und Drums gemeinsam oder im Mix mit denen eines anderen Songs laufen, überhört man diese kleinen Schönheitsfehler, die dank der schnellen Lernfähigkeit von KI mitunter bald der Vergangenheit angehören dürften.
STEMS bieten mittlerweile alle gängigen DJ-Programme an, darunter Serato, Traktor, Djay Pro und Virtual DJ:
Mit dem Rane Four beziehungsweise Rane Performer, aber auch dem Hercules DJ Control Inpulse T7 Premium oder dem Reloop Mixtour Pro gibt es mittlerweile DJ-Controller mit dedizierter STEMS-Sektion, die Live-Mashups vom Workflow deutlich leichter von der Hand gehen lassen.
Mixing mit STEMS: Worauf achten?
Aber worauf muss ich achten, um das perfekte Mashup als Transition zu mixen?
Die Harmonie
… das A & O! Nur wenn die beiden zu vermischenden Songs von der Tonart im Einklang sind, hört sich das Mashup wie aus einem Guss an. In der Key-Spalte jeder Software steht die jeweilige Tonart eines Tracks, bevorzugt als Camelot-, wahlweise auch als Open Key- oder klassische Schreibweise.
Auf Nummer sicher geht ihr, wenn ihr entweder Tracks mit der gleichen oder direkt angrenzenden Tonart wählt: Zu 7A passen neben 7A auch 6A, 8A und 7B. Mit Key-Sync lässt sich in den DJ-Programmen, beim Rane Four und Performer ebenfalls per dedizierter Sektion, auch die Tonart auf Knopfdruck anpassen, aber hier gilt: Sobald der Track um mehr als einen Halbton verändert wird, verfremdet dies zu stark den ursprünglichen Charakter des Songs. Besonders fällt es bei Vocals auf – sucht dann gegebenenfalls einen von der Tonart passenderen Track.
Tipp: Sollte es laut den angezeigten Keys nicht harmonieren, muss das nicht tatsächlich so sein. Acapellas beispielsweise liefern den Beweis, dass sie sich auch mit von der Tonart gegensätzlichen Instrumentals gut vertragen. Schließlich gibt es nur zwölf Halbtöne, von denen sich nur vereinzelte klanglich beißen und die nicht zwangsläufig in jeder STEMS-Spur auch wirklich zu hören sind. Dagegen fallen Disharmonien am meisten im STEM Melody auf.
Die Trackstruktur
Startet die Mashup-Transition passend zur Struktur der beiden zu verbindenden Songs, sodass deren Strophen beziehungsweise Refrains genau ĂĽbereinanderliegen. Achtet darauf, dass die Phrasen ĂĽbereinstimmen, sprich das 8-Takt-Raster.
Das Tempo
Richtet euch nach dem Tempo, damit sich die zu vermischenden Songs nicht mehr als 10 BPM unterscheiden. Dank Sync und Key-Lock funktionieren auch Differenzen von bis zu 30 BPM, aber durch diese brachiale Anpassung geht wiederum der ursprüngliche Charakter des Songs flöten. Für einen kurzen Übergang, um in eine andere Tempo-Range zu gelangen, durchaus praktizierbar, aber für ein Mashup, das sich über mehrere Phrasen zieht, eher anstrengend für die Ohren.
Der Musikstil
In dieser Disziplin gibt man euch den Freifahrtschein, denn Mashups leben von Stilbrüchen. Kombiniert, was euch gefällt und die Crowd überrascht. Kombiniert Musikstile gleicher Schnittmengen, um auch mit dem Mashup das Party-Level zu halten.
Vermischt ihr zum Beispiel Hip Hop mit Metal, wird die Meute eskalieren und sich die Fluktuation auf der Tanzfläche in Grenzen halten. Dagegen Metallica mit Helene Fischer gemischt … eher gewagt. Wobei: Heino trat auch schon beim Wacken auf.
Die STEMS-Combis
Die Mutter aller Mashups: die Kombination Instrumental und Vocal, die auch für den größten Wow-Effekt sorgt. Tauscht dafür am besten Strophe/Chorus gegen die Strophe/Chorus des anderen Songs. Ihr könnt auch zwischen den beiden Songs aller vier oder acht Takte häufiger wechseln, also Instrumental A/Vocal B und Instrumental B/Vocal A. Aber spätestens in diesem Moment braucht ihr Hardware-Unterstützung, dazu später.
Allerdings nutze ich auch sehr gern die Melodie und die Drums. Letztere klären die Transition von Musikstilen mit unterschiedlichen Beat-Patterns, von House zu Breakbeat oder von Hip Hop zu Dancehall, indem ich einfach bei dem einen die Drums eliminiere und durch die anderen ersetze. Auch der Austausch einer Melodie sorgt oft für Begeisterung, was ich erst kürzlich beim Konzert von Purple Disco Machine erleben durfte, wo er die Melodie von „Substitution“ gegen die von „Smalltown Boy“ auswechselte.
Mixing mit STEMS: die technischen Voraussetzungen
1.) STEMS analysieren
Das spontane Extrahieren von STEMS erfordert Rechenkapazität. Sollte euer Laptop die einzelnen Spuren nur verzögert wiedergeben, analysiert die STEMS vorher, beispielsweise mit dem separaten STEMS-Crate im Serato DJ Pro, und speichert die vier Spuren, was allerdings viel Platz auf der Festplatte raubt.
2.) Hardware einrichten
Mappt fĂĽr einen handlicheren Workflow das STEMS-Feature auf die Performance-Pads eures Controllers, indem ihr in den Voreinstellungen der DJ-Software eines eurer ggf. weniger genutzten Pad-Modi wie Slicer oder Sampler mit dem STEMS-Mode belegt. Dazu wĂĽrde sich zum Beispiel der Reloop Mixon Pro 8 eignen:
FĂĽr User von Traktor Pro 4 empfiehlt sich der Native Instruments Traktor S4 MK3:
3.) STEMS-Split
Dieses Feature ist (noch) den Rane DJ-Controllern Four und Performer exklusiv vorbehalten: Per Knopfdruck werden die Instrumentals und Vocals zweier Tracks auf die vier Kanäle der Misch-Sektion geroutet. Der Vorteil: Ich kann die jeweiligen Spuren nicht nur faden, sondern auch mit diversen Effekten unterlegen. Auch Traktor Pro 4 und VirtualDJ geht mittlerweile einen Schritt weiter, dass die unbenutzten EQs eines Vierkanal-Mischers zum Blenden der STEMS gemappt werden können.
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Mixing mit STEMS: Feedback
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